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DS067 - Die Giftinsel

DS067 - Die Giftinsel

Titel: DS067 - Die Giftinsel
Autoren: Kenneth Robeson
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Schoner jetzt segelte, auf den Wellen tanzten. Sie schoß wenigstens fünfzigmal. Herb March war sicher, daß sie dabei auch wenigstens fünfzigmal traf. Ihm fiel vor Verblüffung das Kinn herab.
    »Schießen Sie eigentlich niemals daneben?«
    »Oh, doch, vor drei Jahren etwa traf ich mal daneben«, sagte das Mädchen. »Deshalb trainiere ich ja.« Sie lächelte. »Wollen Sie heute abend das Dinner mit mir einnehmen?«
    Die Messe war überraschend luxuriös eingerichtet, und das Essen, das von einem französischen Koch zubereitet wurde, war superb, ebenso wie der Wein. Auf einen inneren Impuls hin begann Herb von sich selbst zu erzählen.
    »Ich bin ein Abenteurer«, sagte er.
    »Das muß ein sehr interessantes Leben sein«, sagte das bronzehaarige Mädchen höchst interessiert.
    Und sie blieb auch interessiert, als Herb zu berichten begann, zum Beispiel von dem Mal, als mexikanische Banditen auf ihn zu schießen begannen, als er einen Esel führte, der mit zweihundert Pfund Dynamit beladen war, und wie der Esel hinter ihm hergetrottet war, als er davonzurennen versuchte.
    Diese sehr erheiternde Geschichte war Herbs Eisbrecher. Das Mädchen lachte, bis ihm die Tränen kamen.
    »Köstlich!« rief es aus.
    Daraufhin wurde Herb erst richtig warm und berichtete, wie er mit einem Flugzeug im Tiefflug über den Dschungel geflogen war und ihm jemand ein Loch in den Benzintank geschossen hatte und er mit dem Fallschirm hatte abspringen müssen, woraufhin er tagelang von Kopfjägern gejagt worden war, denen er nur um Haaresbreite entkam.
    »Großartig!« lächelte das Mädchen. »Ich wünschte, ich hätte das erlebt! Ich liebe Abenteuer!«
    Mann, bei der komme ich vielleicht gut mit meinen Abenteuern an
, dachte Herb.
    »Wahrscheinlich habe ich mehr Abenteuer erlebt«, prahlte Herb, »als sonst ein Mensch auf Erden.«
    »Dann sollten Sie meinen Cousin kennenlernen«, sagte das bronzehaarige Mädchen lächelnd. »Der ist auch Abenteurer.«
    »Was, Sie haben einen Cousin, der Abenteurer ist?«
    »Ja«, sagte das Mädchen. »Sein Name ist Doc Savage.«
    Herb fühlte sich daraufhin so beschämt, daß er ganz verlegen wurde. Er kam sich vor wie ein kleiner Prahlhansboxer, der plötzlich entdeckt, daß er mit Joe Louis spricht.
    »Uff!« sagte Herb. »Da sollte ich lieber einpacken und kleinlaut davonschleichen.«
    Er hatte viel von Doc Savage gehört, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, dem Recht in aller Welt zum Sieg zu verhelfen. Was der Bronzemann, wie er manchmal genannt wurde, mit seinen fünf Helfern schon an Abenteuern durchgestanden hatte, ließ Herbs Erlebnisse lächerlich unbedeutend erscheinen.
    Und Herb wußte auch, daß dieser Doc Savage eine Kusine hatte, die an vielen seiner Abenteuer teilgenommen hatte.
    Herb schluckte. »Dann sind Sie ...«
    »Pat Savage«, sagte das bronzehaarige Mädchen. »Doc Savage ist mein Cousin.«
    Herb spürte, wie er daraufhin ein Gesicht wie ein gekochter Hummer bekam. Wahrscheinlich hatte dieses Mädchen weit mehr Abenteuer erlebt als er selbst jemals hoffen konnte zu erleben, selbst wenn er hundert Jahre werden würde.
    »Ich – äh – habe Ihre Zeit schon viel zu lange in Anspruch genommen«, sagte er, stand auf und verbeugte sich linkisch. »Entschuldigen Sie mich, bitte. Gute Nacht.«
    »Ein andermal müssen Sie mir mehr erzählen«, sagte Pat Savage. »Mein Cousin will mir immer nicht erlauben, ihm bei seinen Tätigkeiten zu helfen. Deshalb habe ich diesen Schoner gekauft und ausgerüstet und segele über die Weltmeere in der Hoffnung, irgend etwas Aufregendes zu erleben. Aber bisher ist rein gar nichts passiert. Ich bin tief enttäuscht.« Kleinlaut schlich Herb March davon und ließ sich in der Mittschiffskabine mit rotem Kopf auf die Kojenkante sinken. Er hatte das Gefühl, sich zum Clown gemacht zu haben. Und was die Sache noch schlimmer machte: Er mochte das Mädchen sehr.
    Am nächsten Morgen fanden sie dann das Auge am Mast.
     
     

3.
     
    Das Auge war rot. Genauer gesagt, es war scharlachrot, und zuerst sah es aus, als ob jemand es mit roter Farbe an den Mast gemalt hatte, aber bei genauerer Untersuchung erwies sich das nicht so, denn das Auge schien vielmehr ein Teil des Mastes zu sein. Es war ein tückisch aussehendes scharlachrotes Ding.
    Herb March bemerkte das Auge erstmals, als er ein paar Mann der Besatzung an Deck stehen und hinauf starren sah.
    »Ich könnte schwören, vorher ist das Ding noch nicht dagewesen«, murmelte einer.
    Herb fand den Hindu
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