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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer
Autoren: Kenneth Robeson
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wollten, kamen ihm dort entgegen. Eine Frau fiel in Ohnmacht. Kein Mensch kam ihm zu Hilfe; nur laute Schreie des Entsetzens klangen auf. Wahrscheinlich war es sein Anblick, der alle zurückschrecken ließ.
    Die Eisenstufen waren glitschig vor Blut, ehe es dem Mann gelang, die oberste zu erreichen, und unterwegs war er zweimal gestürzt. Ein paar Beherztere folgten ihm zwar, hielten aber immer Abstand zu ihm, als ob er mit irgend etwas Ansteckendem behaftet sei. Der Verstümmelte drehte sich zu ihnen um, wollte ihnen mit seinen krächzenden, gurgelnden Lauten etwas erklären, aber natürlich verstand ihn niemand.
    Unten am Fuß der Treppe wurden Rufe nach der Polizei, nach einem Krankenwagen laut. Eine Frau erklärte kreischend, ein Verrückter sei von irgendwo ausgebrochen und habe sich selbst verstümmelt.
    In diesem Augenblick griff die Vorsehung ein. Anders wäre es wohl kaum zu erklären gewesen, daß dem Verstümmelten gerade in diesem Augenblick und unter diesen Umständen ein Zeitungsplakat ins Auge fiel und ihn anzog, als ob sein Leben davon abhinge. Er taumelte darauf zu.
    Es war lediglich eines jener Reklameplakate, wie sie in Hochbahn- und U-Bahn-Stationen überall ausgehängt werden. Der Titel des Magazins, für das da geworben wurde, interessierte ihn nicht, dafür um so mehr, was dort als Titel eines der Leitartikel des Monats angegeben war:
     
    DIE SELTSAME DOC-SAVAGE-STORY ALLE EINZELHEITEN ÜBER DEN GEHEIMNISVOLLEN MANN, DER DAS VERBRECHEN EN GROS BEKÄMPFT – IN DIESER MONATSAUSGABE
     
    Was er gelesen hatte, schien den Verstümmelten auf einen Gedanken zu bringen. Er sprang in den Zug, der mit offenen Türen auf dem Gleis stand.
    Gerade in diesem Augenblick gab der Zugführer, ohne zu ahnen, was sich weiter hinten auf dem Bahnsteig abgespielt hatte, über das Lautsprechersystem seine Aufforderung zum Einsteigen durch, die Türen schlossen sich automatisch. Ruckelnd und klappernd setzte sich der Hochbahnzug in Bewegung.
     
     

2.
     
    Hinter einer Tür im 86. Stock eines der turmhohen Wolkenkratzer im Herzen von Manhattan war ein wilder Streit im Gange. Auf dem Namensschild der Tür war zu lesen:
     
    DR.SAVAGE JR.
     
    Eine der streitenden Stimmen klang, als ob sie von einem Kind stammte. Die andere war weich und wohl moduliert.
    »Du bist ja verrückt, Harn«, behauptete die kindlich hohe Stimme. »Sie tragen sie so, weil sie sie dann leichter an- und ausziehen können.«
    »Monk, du fehlendes Glied menschlicher Entwicklungsgeschichte«, erklärte die wohltemperierte Stimme. »Sie tragen sie einfach deshalb so, weil sie darin schick aussehen.«
    Das Paar, das da hinter der Tür miteinander stritt, war so ungleich wie seine Stimmen. Den Mann mit der kindlich hohen Stimme hätte man in dem Dämmerlicht, das in der Diele herrschte, leicht für einen zweihundertfünfzig Pfund schweren Gorilla halten können. Er hatte fast keine Stirn, einen übergroßen Mund, und die behaarten Hände hingen ihm an den überlangen Armen bis gut zu den Knien herunter. Es war Oberstleutnant Andrew Blodgett Mayfair, genannt Monk.
    Der andere war ein schlanker, schmalhüftiger Mann, der nach der letzten Mode geschnittene Kleider hauteng auf Taille trug. Er hatte ein hübsches Gesicht mit einer hohen Stirn, lebendige Augen und den beweglichen Mund eines geübten Redners. Mit dem dünnen schwarzen Spazierstock, den er in der Hand hielt, versuchte er, seinen Argumenten Nachdruck zu verleihen. Es war Brigadegeneral Theodore Marley Brooks, genannt Ham.
    »Was verstehst du schmieriger kleiner Winkeladvokat schon davon!« sagte Monk mit seiner Kinderfistelstimme streitlustig. »Ich sag’ dir, sie tragen sie, weil sie dann leichter aus ihnen herauskommen, wenn sie über Bord fallen.«
    Ham wedelte mit dem Stock vor Monks Gesicht. »Du mit deinem Orang-Utan-Verstand!« schrie er. »Daß die Dinger unten so weit geschnitten sind, hat damit überhaupt nichts zu tun.«
    Ein weiterer Mann hatte lautlos die Diele, die gleichzeitig als Büro diente, betreten. – Ein Mann von riesenhafter Gestalt und mit tiefgebräunter, geradezu bronzefarbener Haut.
    »Worum streitet ihr zwei euch da wieder mal?« fragte er.
    Die beiden Kampfhähne fuhren auseinander, als habe man sie mit kaltem Wasser begossen.
    »Herrje, Doc, du kannst einem aber einen gehörigen Schrecken einjagen«, sagte Monk verdattert.
    »Also, worum geht’s da zwischen euch zwei?« fragte Doc Savage noch einmal.
    »Um Seemannshosen«, antwortete ihm Monk. »Jedes Kind
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