Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber
Autoren: Susan Andersen
Vom Netzwerk:
wie es ihm gefallen würde, wenn sie ihn mit diesem Staubwedel den A...«
    »Tate!«
    »Ich wollte es ja gar nicht sagen.« Obwohl ihm die Vorstellung, das Wort auszusprechen, eindeutig gefiel.
    »Ich habe ihn vors Haus gebracht, bevor sie ihren Satz vollenden konnte«, versicherte ihr Ben.
    »Aber ich weiß trotzdem, was sie sagen wollte«, meinte Tate mit einem Grinsen, bei dem seine großen Schneidezähne blitzten. »Sie wollte sagen, A...«
    »Denk am besten noch nicht einmal daran, mir das Wort dadurch unterzujubeln, dass du es jemand anderem in den Mund legst.«
    »Mist.« Mit einem erneuten breiten Grinsen löste er die Beine von den Hüften seiner Mutter, sprang zurück auf die Erde, wandte sich dem Haus zu, entdeckte J.D. und betrachtete ihn mit großen Augen. »Hi. Ich bin Tate. Und wer sind Sie?«
    »Tut mir Leid, J.D. Wo bleibt mein Benehmen?« Auch wenn es kaum zu glauben war, hatte Dru den Typen tatsächlich kurzfristig vergessen. »Das ist mein Sohn Tate. Tate, das ist Mr. Carver.«
    »J.D.«, verbesserte er sie und reichte dem Jungen eine schwielige Hand. »Wie geht’s, Junge?«
    »Super.« Tate ergriff die ihm gebotene Hand und verzog so schmerzlich das Gesicht, dass Dru sofort erkannte, dass er J.D.'s Knöchel zu Staub zermahlen wollte. Immer, wenn er Hände schütteln konnte, fühlte er sich wunderbar erwachsen. Nur war ihm nicht klar zu machen, dass ein normal fester Griff genügte, um zu zeigen, dass er ein echter Mann war. In Bezug auf Frauen schien er das Konzept durchaus zu verstehen, doch sobald ein Mann die Hand ausstreckte, erlag er der Versuchung zu beweisen, dass er ein eisenharter Kerl war.
    Da J.D. bisher nicht unbedingt der Inbegriff von Freundlichkeit und Kumpanei gewesen war, beeilte sich Dru zu sagen: »Und das hier ist mein Onkel Ben Lawrence. Onkel Ben, J.D. ist einen Tag früher angekommen.«
    »Das sehe ich.« Ben kam von der Veranda herunter. »Tate, hör bitte auf zu versuchen, ihm sämtliche Knochen im Handrücken zu brechen – ich habe dir doch schon erklärt, dass das nicht nötig ist. Und jetzt geh bitte ins Haus und sag deiner Oma, dass J.D. hier ist.« Als Tate sich zum Gehen wandte, wuschelte er ihm zärtlich durch das glänzende braune Haar. »Aber sei auf der Hut. Womöglich ist sie ja noch auf dem Kriegspfad.« Sein Blick folgte dem Jungen, der sein Schwert vom Boden aufhob und vorsichtig zur Tür trabte, schließlich wandte er sich an J.D. und reichte ihm die Hand. »Willkommen in der Star Lake Lodge.«
    Dru verfolgte, wie die beiden Männer einander musterten. Ihr Onkel war älter und weniger durchtrainiert als der Mann aus Seattle, doch für sein Alter sah er fantastisch aus. Inzwischen ging er in den Hüften ein wenig auseinander und seine Schultern waren nicht mehr ganz so muskulös wie in jungen Jahren, aber sein grau meliertes Haar lag immer noch in dichten Locken um sein freundliches Gesicht und seine braunen Augen wurden infolge häufigen Lächelns von zahllosen Lachfalten gerahmt.
    Eine Art von Falten, die J.D. ganz sicher nie bekam. Er erwiderte Bens Händedruck mit der ernsten Reglosigkeit, die Dru schon an ihm kannte, beantwortete höflich seine Fragen, sprach jedoch kein Wort, um die gegenseitige Vorstellung ein wenig zu erleichtern. Es war, als hinge ein großes Zutritt-verboten-Schild um seinen Hals, und das brachte Dru aus irgendeinem Grund entsetzlich auf die Palme. Glücklicherweise kamen Tate und Tante Sophie aus der Hütte, ehe sie sich vergaß und etwas unverzeihliches Rüdes zu ihm sagte.
    Dru war ehrlich erschüttert, weil sie auch nur versucht war, so etwas zu tun. Was hatte dieser Kerl nur an sich, das sie ihre hart erarbeitete Selbstbeherrschung einfach vergessen ließ? Dieses beinahe übermächtige Verlangen, ihn zu einer Reaktion zu reizen, war sicherlich nicht gut.
    »Oma Sophie ist wieder sie selbst«, verkündete Tate mit gut gelaunter Stimme, während er seine Großtante an der Hand in Richtung des kleinen Grüppchens auf die Lichtung zog. »Ich glaube nicht, dass sie Opa Ben noch länger mit dem Staubwedel den A...«
    »Tate!«
    Unbeeindruckt von der entnervten dreistimmigen Warnung zuckte er gelassen mit den Schultern und bedachte seine Oma ehrenhalber mit einem Blick aus seinen laserblauen Augen. »Das willst du doch nicht mehr, oder?«
    »Nein«, stimmte Soph ihm trocken zu. »Ich kann mit Sicherheit sagen, dass der Impuls verflogen ist.« Sie trat neben ihren Gatten, schlang ihm einen ihrer Arme um die Taille, tätschelte ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher