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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber
Autoren: Susan Andersen
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da und fing schon an zu kritisieren.
    Dru bekam vor Zorn leuchtend rote Wangen und dachte, »Leck mich doch am Arsch«, sagte jedoch mit ruhiger Stimme: »Ich werde es notieren«, und fragte mit einem neuerlichen, noch gezwungeneren Lächeln: »Ist das hier Ihr Gepäck?«
    Sie hatte sich bereits nach der Tasche gebückt, als seine Hand nach vorn schoss und sie ihr unter der Nase wegriss. Also stopfte sie die Hände in die Hosentaschen und richtete sich auf. Ihm eine Ohrfeige zu geben wäre sicher nicht der allerbeste Anfang für ihre Partnerschaft. »Sicher wollen Sie sich nach der langen Fahrt ein wenig frisch machen. Ich zeige Ihnen Ihre Hütte.«
    »Dru!« Sally Jensen, das Mädchen vom Empfang, kam angeschossen, bedachte J.D. mit einem entschuldigenden Lächeln, starrte ein paar Sekunden reglos auf seine Brust und zwang sich, wieder ihre Vorgesetzte anzusehen.
    Zum ersten Mal, seit sie ihrem neuen Partner gegenübergetreten war, verzog Dru den Mund zu einem echten Lächeln. Wow. Einen Augenblick lang hatte sie sich wirklich eingebildet, der Kerl würde ihr vielleicht gefährlich, aber J.D. Carver war anscheinend einer dieser Typen, auf die die Frauen flogen – wahrscheinlich hätte sie sich also eher Gedanken machen sollen, hätte sie seinen Adoniskörper nicht ebenfalls bemerkt. »J.D., das ist Sally Jensen, unsere Empfangschefin. Sally, J.D. Carver, der neue Miteigentümer unseres Hotels.«
    J.D. runzelte die Stirn, aber Sally kam bereits auf ihr Anliegen zu sprechen. »Brian Kebler hat eben angerufen und gesagt, er wäre krank.«
    »Hätte er nicht heute eine Gruppe Wasserskifahrer mit rausnehmen sollen?«
    »Ja, die Jacobsens, um drei. Ich habe bereits versucht, einen Ersatz für ihn zu kriegen, aber ohne Erfolg. Wenn Ihnen nicht noch jemand einfällt, den ich anrufen könnte, sitzen hier nachher sieben enttäuschte Kinder.«
    »Wie wäre es mit Monica White? Hat sie heute die Mittagsschicht? Sie fährt Boot, seit sie alt genug war, um über das Steuerrad zu sehen, und sie hat gesagt, sie würde gern mal eine Gruppe übernehmen.«
    »Ich werde gucken, ob sie da ist. Wenn nicht, rufe ich bei ihr zu Hause an, um sie zu fragen, ob sie Zeit hat. Aber was soll ich machen, wenn ich sie nicht erwische?«
    »Dann melden Sie die Kinder im Adlernest zu einer Eiscreme-Party an.«
    »Okay, das könnte funktionieren. Danke.« Sally machte auf dem Absatz kehrt und lief eilig davon.
    »Oh, Sally, einen Moment!«, rief Dru ihr hinterher. »Bitten Sie, statt der Eiscreme-Party, Onkel Ben, auf Plan B zurückzugreifen. Falls Monica nicht kann, hat er ja vielleicht Zeit. Und wenn keiner der beiden frei ist, folgen Sie Plan C.«
    Sally reckte zustimmend die Daumen in die Höhe.
    Dru wandte sich wieder an J.D. und merkte, dass er sie reglos musterte. Er hatte eine kräftige Nase, die aussah, als ob sie mehr als einmal gebrochen gewesen wäre, und einen breiten, vollen Mund. »Können wir?«
    Er schwang sich seine Tasche über die Schulter und nickte mit dem Kopf.
    »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass es einen nicht umbringt, wenn man zu anderen ein bisschen nett ist?« Verdammt. Normalerweise war sie die personifizierte Diplomatie, aber etwas an diesem Typen reizte sie bis aufs Blut.
    Er blickte kurz an ihr herab und dann in ihr Gesicht. »Bisher hatte ich einfach keinen Anlass, besonders nett zu sein.«
    Dru zuckte mit den Schultern und wandte sich dem Seitenausgang zu. Ihr sollte es egal sein, wenn er weiter derart stur die Lippen aufeinander presste. Vielleicht hatte er ja schlechte Zähne oder so.
    Was jedoch keine Erklärung für ihre plötzlichen Hitzewallungen war.
    Sie nahm eine beinahe militärisch straffe Haltung an und erklärte ihm mit kühler Stimme: »Star Lake Lodge gibt es bereits seit neunzehnhundertelf.« Sie öffnete die Tür zum Treppenhaus. »Wir verfügen über einunddreißig Zimmer, einschließlich vier Suiten, sowie über acht Hütten, von denen in diesem Sommer sieben vermietet werden können. Die Hütte, die wir für Sie hergerichtet haben, hat im letzten Winter einen leichten Sturmschaden erlitten.« Wenn sie nicht eine Bleibe für ihn hätten finden müssen, wäre die Hütte wahrscheinlich leer geblieben. In den letzten Jahren waren Instandhaltung und Reparaturen ihre größten Sorgen, da es in der Gegend kaum noch gute Handwerksleute gab. »Ich fürchte, das Verandadach ist nach wie vor nicht repariert.«
    J.D. zuckte mit den Schultern. »Damit kann ich leben.« Als sie vor ihm die Treppe
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