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Drei Mal täglich

Drei Mal täglich

Titel: Drei Mal täglich
Autoren: Lori Wilde
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Frau des Universums halten.
    “Ich habe Sie”, flüsterte er.
    Oh ja, das hast du! dachte sie erschüttert.
    Nachdem sie sich zum dritten Mal an diesem Morgen Hände und Arme desinfiziert hatten, gingen sie zurück in den Operationssaal. Im gleichen Moment kam Dr. Laramie herein. Bennett begann eine Unterhaltung mit ihm, sodass Lacy Zeit hatte, sich wieder zu fangen.
    Innerlich schimpfte sie mit sich, weil sie sich so dämlich anstellte. Was war bloß los mit ihr? Sie musste endlich ihren Verstand einschalten. Schließlich konnte sie während der Operation nicht ständig Instrumente fallen lassen, nur weil der neueste Schwarm in der Chirurgie ihr den Kopf verdreht hatte.
    Sie stieg wieder auf den Hocker und begann erneut, die Instrumente zurechtzulegen.
    Bald wurde auch der Patient hereingeschoben. Es handelte sich um einen fünfundsechzig Jahre alten pensionierten Bauarbeiter, der vor Kurzem einen Herzinfarkt erlitten hatte.
    Lacy versuchte, sich auf ihren Job zu konzentrieren, und reichte Jan die Dinge, die diese benötigte, um den Patienten für die Operation vorzubereiten. Tupfer mit Betadinelösung getränkt, sterile Tücher, Kochsalzlösung.
    Automatisch erledigte sie all ihre Aufgaben so, wie sie sie an jedem Tag mehrere Male durchführte. Sie hatte Erfahrung, und das zahlte sich jetzt aus, weil sie während der Arbeit ständig über Dr. Sheridan nachdachte. Du musst gelassener werden, Lacy, ermahnte sie sich im Stillen. Du darfst keine voreiligen Schlüsse ziehen. Es geht um zu viel. Gib deinen Gefühlen die Chance, sich etwas abzukühlen. Vielleicht passiert das alles nur, weil du weißt, dass du bald dreißig wirst, und weil deine biologische Uhr tickt.
    Das hörte sich vernünftig an. Lacy bemühte sich, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren und cool zu sein. Doch ihr Herz kümmerte sich nicht darum.
    Er ist es! Er ist es! Er ist es! jubilierte eine kleine Stimme in ihrem Kopf, und ihr Puls beschleunigte sich.
    Hilflos schaute sie hinüber zu ihm. Bennett Sheridan stand mit dem Rücken zu ihr und unterhielt sich mit dem Anästhesisten Dr. Grant Tennison.
    Bewundernd musste sie erneut zugeben, dass Dr. Sheridan selbst in der langweiligen grünen OP-Kleidung eine ausgezeichnete Figur machte. Unter der sterilen Kappe schauten ein paar glänzende schwarze Locken hervor.
    Umso besser, dachte Lacy. Sie hatte immer von einem schwarzhaarigen Mann mit braunen Augen geträumt.
    Apropos träumen. Sie verlor sich in einer wunderbaren Fantasie, wie schön es wäre, sich neben Bennett Sheridan aufs Sofa zu kuscheln und die Sonntagszeitung mit ihm zu lesen. Oder jeden Morgen neben ihm aufzuwachen und sein schönes Gesicht zu betrachten, während er noch schlief. Ich möchte mit ihm im Supermarkt einkaufen gehen und zusammen die leckersten Sachen auswählen, dachte sie. Ich möchte ihn mit Eis füttern, wenn er Fieber hat. Ich will zuschauen, wenn er sich die Zähne putzt, die Schuhe anzieht oder sich Butter aufs Brot schmiert. Ich wünsche mir, dass er mich um meine Meinung fragt: Kann ich diesen Schlips zu diesem Hemd anziehen? Was hältst du davon, wenn ich mir einen Schnauzbart stehen lasse? Ich wünsche mir, dass er sich Sorgen macht, wenn ich mich zum Abendessen verspäte.
    Dieser Mann war alles, wonach sie sich jemals gesehnt hatte. Und jetzt, da sie ihn vor sich sah, wusste sie, dass er halten würde, was er versprach. Er sah nicht nur aus wie ein Filmstar, sondern er hatte auch eine super Karriere vor sich. Dazu besaß er das verführerischste Lächeln, das sie jemals gesehen hatte, und außerdem knisterte es gewaltig zwischen ihnen, wenn sie sich nicht sehr irrte.
    Ein Blick in seine Augen hatte genügt, um zu erkennen, was zwischen ihnen möglich war. Da waren Funken gewesen. Fast wäre sie in Flammen aufgegangen. Es war ein Versprechen für die Zukunft. Sie stellte sich vor, wie es sein würde, ihn zu küssen. Wie würden sich seine festen, vollen Lippen auf ihrem Mund anfühlen? Sie träumte von dem Spiel ihrer Zungen und erschauerte.
    Bennett wandte sich um und grinste sie an, als wüsste er genau, was sie gerade dachte.
    Lacy nahm abrupt ihre Arbeit wieder auf und tat, als ob sie es nicht bemerkt hätte. Sie rückte die Instrumente zurecht und atmete die stickige Luft durch ihren Mundschutz. Die gleißend hellen Lampen schienen heute doppelt so viel Hitze auszustrahlen wie sonst.
    Jetzt, da sie ihn gefunden hatte, musste sie ihn nur noch davon überzeugen, dass er Mr. Right war. Doch wie?
    Ihre
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