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Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Drei Haselnuesse für Aschenbroedel

Titel: Drei Haselnuesse für Aschenbroedel
Autoren: Maike Stein
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sie!“
    Witek gab ihm einen kleinen Schubs. „Na los!“
    Er rannte Ross und Reiterin entgegen.
    Sie lachte ihn an. „Bringst du mir meinen Schuh wieder?“
    Ihre Stimme war die schönste Musik, die er je gehört hatte. Ewigkeiten hätte er einfach nur dastehen und ihr zuhören können.
    Lächelnd streckte sie einen Fuß aus. Der Schuh, natürlich, der Schuh! Der Prinz brachte zwar kein Wort heraus, aber er schaffte es, dem zierlichen Fuß in den Schuh zu helfen.
    Er passte perfekt.
    â€žUnd ich gebe dir den Ring für den König der Jagd.“ Sie zog einen Ring vom Finger und reichte ihn ihm.
    Der Prinz starrte das Schmuckstück an. Wie konnte das sein?
    Schnell griff er nach ihrer Hand und steckte ihr den Ring wieder an. „Der gehört dir doch.“
    Wieder lachte sie. Und sie erlaubte ihm, sie um die Hüften zu fassen und ihr aus dem Sattel zu helfen. Als er ihr so nah kam, war auch dieser Duft wieder da, nach Wald und Wind.
    â€žKannst du mir jetzt mein Rätsel beantworten?“, fragte sie, als sie vor ihm stand. „Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht?“
    â€žDas …“ Dem Prinzen schlug das Herz bis zum Hals. Sie stand hier wirklich vor ihm. Jetzt durfte er keine Fehler mehr machen. „Das war im Wald … das wilde Mädchen.“
    Sie nickte. „Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.“
    Der Prinz war so aufgeregt, dass sich ihm alle Gedanken verhedderten. „Das bist auch du gewesen? Der Zauberschütze auf der Jagd?“ Kaum hatte er die Worte über die Lippen gebracht, hätte er sich treten mögen. Natürlich war sie das gewesen, sie hatte ihm doch eben erst den Ring gezeigt!
    Doch sie lächelte nur und nickte. „Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr. Also, wer ist es?“
    Du, wollte der Prinz sagen. Du, du und niemand anders als du, das wunderbarste Geschöpf auf der ganzen Welt! Doch seine Lippen konnten nichts anderes tun, als zu lächeln. Sie anzulächeln.
    Und sie lächelte zurück.
    â€žUnser Aschenbrödel!“, rief der Küchenjunge. Und das versammelte Gesinde stimmte ein: „Unser Aschenbrödel! Hurra!“ Immer wieder riefen sie ihren Namen und jubelten.
    Der Prinz wollte mit ihnen jubeln und sagte doch nur ganz leis’: „Und auch meins.“ Bitte, dachte er. „Wenn du mich willst?“, fragte er.
    Das schien ihr die Sprache zu verschlagen. Sie blieb stumm und auch die Jubelschreie verstummten, als sie den Kopf senkte. Der Prinz schluckte. Wenn sie jetzt nicht zustimmte, dann sollte sein Herz aufhören zu schlagen, die Welt aufhören sich zu drehen, nichts, nichts würde mehr …
    Da hob sie den Blick, und ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, das den Morgen noch heller scheinen ließ. Die Welt drehte sich, sein Herz schlug. Der Prinz schloss Aschenbrödel fest in seine Arme und hob sie hoch und wirbelte mit ihr herum.
    â€žUnd jetzt wird Hochzeit gefeiert!“, rief der übermütige Küchenjunge. „Hurra!“
    Alle stimmten in den Jubel ein.

Ende gut, alles gut
    Hand in Hand ritten sie von dem Gutshof. Ihre Pferde trabten durch den frischen Schnee, und der Himmel leuchtete blauer als jemals zuvor. Nur die Augen des Prinzen leuchteten noch mehr als der Himmel, jedes Mal, wenn er sie anblickte.
    Aschenbrödel drückte seine Hand. Er hatte sie erkannt, am Ende hatte er sie doch noch erkannt! Sie presste Nikolaus die Fersen in die Flanken. Ein Trab war viel zu langsam für ihr wild schlagendes Herz.
    â€žHoheit!“, rief jemand hinter ihnen.
    Sie drehten sich um. Da stapfte ein dicker Mann in einem weiten Mantel durch den Schnee und zog ein Pferd hinter sich her.
    â€žHoheit!“, rief er wieder. „Was wird denn nun mit der Historikstunde?“ Wild gestikulierend blieb der Lehrer stehen und rang nach Atem.
    Aschenbrödel hörte ihren Prinzen lachen. Es war ein Lachen, das sie nie wieder missen wollte. Ein Lachen, dem sie nicht widerstehen, in das sie einfach mit einstimmen musste. Seite an Seite galoppierten sie dem Lehrer davon, die nächste Anhöhe hinauf. Vor ihnen lag allein das weite Blau des Himmels.

U nd nach dem Winter kam der Frühling und auf den folgten der Sommer und der Herbst und ein neuer Winter, und alle
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