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Dreck

Dreck

Titel: Dreck
Autoren: Garry Disher
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Wyatt dem kleinen Mann am Ohr. »Mach endlich die Scheißmusik aus.«
    Nachdem Ruhe eingekehrt war, gab es nur noch das Seufzen des Windes draußen und Triggs angsterfülltes Atmen im Innern des Wagens. Trigg riss sich zusammen und stammelte: »Wir finden bestimmt eine Lösung.«
    Wyatt senkte den Kopf, um durch die Windschutzscheibe zu sehen. Vor ihnen leuchteten zwei rote Rückleuchten in der Dunkelheit. Immer wieder verschwanden sie für Augenblicke, wenn sich die Straße zwischen den sanften Hügeln der Weizenfelder senkte oder Kurven zeichnete.
    Wyatt wollte verhindern, dass Happy den wachsenden Abstand zu zwei Scheinwerfern in seinem Außenspiegel bemerkte. »Mach die Scheinwerfer aus.«
    »Warte, ich kann dich an einem Riesengeschäft beteiligen.«
    »Mach die Scheinwerfer aus.«
    Trigg schwang sich in einer ziemlich unsinnigen Aktion zu Wyatt herum. »Tu was ich sage«, riet ihm Wyatt.
    Als die Lichter erloschen waren, sagte er: »Raus mit dir.«
    Trigg kam Wyatt zuvor und riss Bruchteile von Sekunden vor ihm die Tür auf. Er war bereits zwanzig Meter weit gerannt, als Wyatts Schuss ihn traf. Die Kugel bohrte sich in seinen Rücken und Trigg fiel vornüber auf den Asphalt.
    Wyatt schleppte die Leiche zurück und setzte sie auf den Beifahrersitz. Unterdessen war bestimmt eine Minute verstrichen, und Happy würde mittlerweile bemerkt haben, dass ihm keine tänzelnden Scheinwerferlichter mehr folgten. Wyatt ließ den Wagen an und gab Gas.
    Er hatte den Truck bereits eine Minute später eingeholt und hängte sich dicht an ihn dran. Nach etwa zehnminütiger Fahrt sah er die Bremslichter des Trucks aufleuchten. Happy bog in einen Rastplatz ein. Wyatt folgte. Straßenschilder flackerten kurz im Schein der Abblendlichter auf. Achtung Haarnadelkurven, warnten sie. Steinschlag.
    Wyatt schaltete auf Fernlicht und kam neben dem Laster zum Stehen. Er setzte Triggs Leiche aufrecht ans Steuer und zog sich dann hinter den Wagen zurück, um zu beobachten, wie Happy aus der Fahrerkabine kletterte. Das Fernlicht blendete den schweren Hünen. Mit gesenktem Kopf kam er auf den Wagen zu und hielt seine Hände schützend vors Gesicht. Er blinzelte heftig und versuchte, den Zwerg, der mal sein Boss gewesen war, zu einer Reaktion zu bewegen. Wyatt jagte ihm von hinten eine Kugel in den Kopf.
    Obwohl dies ein weiterer Rückschlag in einer sowieso schon verpatzten Angelegenheit darstellte, änderte das keinen Deut an Wyatts Routine. Wie immer ging er bedächtig und in kleinen Schritten vor. Er wischte seine Fingerabdrücke von der Knarre und warf sie in ein Weizenfeld. Dann durchsuchte er die leblosen Haufen am Boden auf verwertbare Gegenstände, schaffte sie hinüber zum Truck, kletterte ins Fahrerhaus und machte die Parkleuchten an, um keinen Verdacht zu erregen. Auf dem Rückweg hielt er kurz in Goyder an, um seine Fingerabdrücke in Lettermans Valiant zu beseitigen. Viel später in der Nacht kam er auch in die Nähe von Leahs Wohnort, doch er verschwendete keinen Gedanken an sie. Vielleicht irgendwann einmal, wenn er sein Geld von den Mesics zurückbekommen hatte und ihm gerade kein Auftragskiller auf den Fersen war.
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