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Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares

Titel: Dray Prescot 06-Die Menschenjäger von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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einen neuen Namen geben, denn der alte Name ist den Valkanern unheimlich.«
    »Sonst nichts?«
    »Wir reden hier von anderen ...«
    »Von deinen Freunden.«
    Er war der mächtigste Mann in diesem Teil Kregens, darüber war ich mir im klaren. Meine Macht bei ihm führte über seine Tochter. Was ich für ihn persönlich getan hatte, zählte bei ihm nicht – für ihn war es die Pflicht jedes Bürgers, das Leben des Herrschers zu schützen. Aber er war dennoch ruhiger geworden, er hatte etwas von seiner Nervosität verloren. Seine Position war gefestigter denn je.
    »Aye, meine Freunde.«
    »Und sie werden mächtig sein. Und bleiben dir treu. Ich dagegen ...«
    »Glaubst du wirklich, ich könnte einen Plan schmieden – oder durchführen –, der dir schadet? Du bist Delias Vater! Nein, Majister, vor mir bist du so sicher wie in einer Rüstung, die nicht einmal eine große Varter durchschlagen könnte.«
    Im Rückblick bilde ich mir ein, daß er mir glaubte.
    Da er aber ein vorsichtiger Mensch war, würde er einem anderen Mann niemals trauen. Ich selbst halte mich für klug und vorsichtig, doch ich habe oft die Dummheit begangen, mich gutgläubig in die Hand von anderen Menschen zu geben. Manchmal mußte ich für dieses Vertrauen teuer bezahlen, oft fand es aber auch seine Berechtigung – so bei Seg und Inch, bei Gloag und Varden, bei Hap Loder und auch bei Korf Aighos, den man nur nicht in Versuchung führen durfte. Und wenn ich diesen Männern vertraute, verließ ich mich zugleich auch auf die Männer unter ihrem Kommando. In gleicher Weise vertraute ich auf Valka.
    Und nachdem ich nun wußte, daß Vomanus Delias Halbbruder war, konnte ich mich auch auf ihn wieder verlassen.
    »Ich glaube dir, Dray«, sagte der Herrscher, der seine Entscheidung schon getroffen hatte. »Ich mache Seg Segutorio zum Chuktar der Roten Bogenschützen aus Loh. Außerdem werde ich Seg die beschlagnahmten Besitztümer von Kov Furtway übereignen und ihn zum Kov von Falinur ernennen.«
    »Das ist wirklich großzügig ...«, begann ich. Er hob die Hand.
    »Und da dein langer Freund Inch die Blauen Berge für uns mobilisiert hat und die Schwarzen Berge nach Nath Larghos' Verrat ohne Anführer sind, mache ich Inch zum Trylon der Schwarzen Berge!«
    Das war sorgfältig zu bedenken. Es gibt im vallianischen Adel zwar viele Titel, aber ihre Rangabstufung ist nicht schwer zu begreifen, sobald man erst einmal die Hackordnung begriffen hat. Ein Kov entspricht etwa einem Herzog, wie ich wohl schon erwähnt habe, während ein Strom einem Grafen gleichzusetzen ist. Dazwischen gibt es in Vallia eine Reihe von weiteren Abstufungen – zum Beispiel Vad und Trylon. Mir gefiel nicht recht, daß Seg und Inch unterschiedliche Titel erhalten sollten.
    »Kov von den Schwarzen Bergen würde besser klingen.«
    Der Herrscher lachte leise und schenkte Wein nach. »Du wirst feststellen, daß man in Vallia sehr um Titel ringt – obwohl sie eigentlich wenig bedeuten. Wichtig ist allein der Grundbesitz! Land! Kanäle, Korn, Vieh, Wein, Holz, Erze! Von mir aus kannst du Inch auch zum Kov ernennen, wenn es dir gefällt.«
    »Auf jeden Fall wird es Seg gefallen.«
    Der Herrscher wischte sich über die Lippen. Dann neigte er den Kopf und fuhr fort: »Was dich angeht, Dray Prescot, so hat sich meine Tochter mit dir einen ziemlich wilden Burschen eingefangen. Du herrschst bereits über Valka und Can-thirda. Der Dummkopf Larghos von Zamra wollte Pallan von Vondium werden. Nun ist er tot. Also soll auch Zamra dir gehören – und der Titel Kov, wenn du Wert darauf legst, Prinz Majister!«
    Der alte Knabe konnte tatsächlich sarkastisch sein, wenn er wollte.
    Ich dankte ihm, diesmal ohne Überraschung zu zeigen. Ich schaute in die Zukunft.
    »Für all die Titel, die du vor und hinter deinem Namen inzwischen angehäuft hast, Dray Prescot, brauchen wir nun wohl eine Extra-Seite im Ehevertrag!«
    »Ich habe nur den Wunsch, Delias Mann zu sein«, sagte ich mit ausdruckslosem Gesicht. Sein Spott wurmte mich. Ich zog mich zurück. Morgen war der große Tag.

2
     
     
    Der große Tag begann. Heute sollte unsere Hochzeit ihren krönenden Abschluß finden.
    Als ich Zim und Genodras am Himmel über Vondium aufsteigen sah, hatte ich Mühe, meine Gefühle zu deuten. Wie lange hatte ich für diesen Tag gekämpft! Ich hatte auf Kregen unzählige Dwaburs zurückgelegt. Ich hatte gegen Menschen und Halbmenschen, gegen Halbtiere und Ungeheuer gekämpft. Ich war Sklave gewesen, ich hatte riesige
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