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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix
Autoren: Joanne Bertin
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Welt kamen.
    Von seinem Spion unter den kaiserlichen Eunuchen wußte Jhanun, daß Xiane im vergangenen Monat jede Nacht eine andere Konkubine in sein Bett bestellt hatte und mit keiner von ihnen zufrieden gewesen war. Die Zeit war reif. Tatsächlich konnte er nicht viel länger warten. Wenn Xiane nicht bald nach dem Köder schnappte, würde er sehen müssen, wie er Nama los wurde.
    Er kniete sich vor Xiane. »Euer Majestät«, sagte er. »Ich sehe, daß Ihr dieser Tage häufig mißvergnügt seid, und ich glaube, ich verstehe, warum.« Er lächelte – Männer unter sich.
    Es funktionierte. Einer von Xianes Mundwinkeln zog sich nach oben.
    Gut; und nun die Falle aufstellen. »Ich weiß, daß wir uns über das Thema der Konkubine Shei-Luin nicht einig waren, aber es bekümmert mich zu sehen, daß mein Herr so bedrückt ist. Leider hatten meine liebe verstorbene Frau und ich niemals eine Tochter, die ich Euch anbieten könnte, um Euch das Warten zu erleichtern. Aber ich habe eine Nichte, die ich zur Hauptstadt habe bringen lassen, und ich möchte sie Euch anbieten. Sie ist ein hübsches Mädchen, zart wie ein Schmetterling, und mir so lieb, als wäre sie die Tochter, die ich niemals hatte. Werdet Ihr sie annehmen?«
    Xiane dachte so lange darüber nach, daß Jhanun schon befürchtete, er würde ablehnen. Aber schließlich nickte der Kaiser.
    Jhanun mußte sich anstrengen, sich die Freude nicht ansehen zu lassen. »Ihr ehrt mich, Erlauchter Phönixherrscher. Mit Eurer Erlaubnis werde ich Nama sofort in den Harem bringen lassen. Sie wird so glücklich sein.«
    Xiane nickte abermals – diesmal, um den Fürsten zu entlassen. Jhanun erhob sich. Wie soll ich nun dafür sorgen, daß man sie zu ihm bringt, bevor es zu spät ist, dachte er, während er sich verbeugte und zurückwich.
    Aber als er den Pavillon verließ, lächelte der Kaiser ihm zu.
    »Fürst Jhanun!«
    Jhanun drehte sich um und verbeugte sich. »Wie kann ich Euch dienen, kaiserliche Majestät?«
    »Wenn Ihr Eure Nichte zum Harem bringen laßt, sagt ihnen, sie sollen sie heute abend für mich vorbereiten«, erklärte Xiane.
    »Mit dem größten Vergnügen, Erlauchter Phönixherrscher.«
    Ja, ich werde mit dem größten Vergnügen zusehen, wie der Tiger in die Falle geht Ich danke Euch, Xiane.
    Shima stand zusammen mit Zhantse und dem Kapitän des Schiffs oben auf der Düne. Während der Kapitän seiner Mannschaft Befehle gab, sah Shima zu, wie die Männer des Stammes den schmalen Pfad die Klippe hinaufstiegen, gebeugt unter ihren Lasten. Jeder Mann trug auf seinem Rücken einen kostbaren Setzling. Sie sahen aus wie eine Reihe Ameisen.
    Aber diesmal waren es so wenig Bäume! Und die Geister allein wußten, wann ihre assantikkanischen Geschäftspartner es wieder wagen würden, mehr zu schicken. Oder ob es überhaupt jemals wieder möglich sein würde. Wenn der Kapitän des Schiffs – ein Mann, den sie nur als den Seemann kannten -recht hatte, mußte das Haus Mimdallek noch in diesem Augenblick mit dem Zorn des assantikkanischen Kaisers rechnen.
    Der letzte Mann hatte den Rand der Felsen erreicht, wo die Wagen warteten. Shima lauschte den Geräuschen: Nathua rief einen Befehl; Stimmengemurmel erklang; Holz knarrte, als die Männer in die Wagen stiegen, um sich für die Rückfahrt zum Tal zu den jungen Maulbeerbäumen zu hocken. Wenn sie dort eingetroffen waren, würden sie die Setzlinge den schmalen Pfad hinab tragen, der der einzige Weg zum Tal war.
    Nun erklangen Rufe; die Fuhrleute trieben die Pferde an.
    Die Männer begannen ein Lied, einen tiefen, kehligen Gesang, um die jungen Bäume in ihrem neuen Land zu ermutigen. Das Lied rollte in einer schimmernden Welle von Tönen den Felsen hinab, bekam Flügel und flog – ein Zeichen der Hoffnung, das Herz und Geist erfreute. Shima lauschte, als es in der Ferne verklang.
    Eines Tages würde diese Hoffnung Wirklichkeit werden.
    Er strengte sich an, seine Aufmerksamkeit von der Richtung abzuwenden, die das Lied genommen hatte, und sich dazu zu zwingen, dem Seemann zu lauschen. Sein Geist rebellierte; der Gedanke an das Tal war angenehmer. Aber Shima war streng mit sich selbst.
    »Wie ich Euch bereits sagte, Trommler«, erklärte der Seemann, »die Rückkehr dieses Taren Olmeins …« Er verzog wütend das Gesicht. »Die Götter sollen ihn verfluchen – und mich, weil ich dumm genug war, ihn aus dem Wasser zu ziehen. Ich hätte ihm die Kehle durchschneiden und ihn über Bord werfen sollen, ganz gleich, was Gil
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