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Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Doppelspiel der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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selbstbewussten Ms. O’Dell nur selten passierte, wie Nicolò annahm. „Sie spüren es auch“, beharrte sie ruhig. „Versuchen Sie nicht, mir einzureden, dass ich mir das nur einbilde.“
    „Trotzdem, ich habe meine Kleidung anbehalten.“
    Zu Nicolòs Verwunderung lachte sie ihn an, auf eine natürliche und offene Art, was die Wogen etwas glättete. „Sie haben ja recht, Dante. In Ihrer Gegenwart muss ich auf der Hut vor mir selbst sein. Sieht so aus, als würden Sie den Vamp in mir wecken. Bisher kannte ich diese Seite an mir noch gar nicht.“ Und als wollte sie sich selbst tadeln, schüttelte sie den Kopf. „Man lernt eben nie aus.“
    Tief durchatmend ging sie zum Tisch, auf dem etliche Papiere lagen. Sie setzte sich und bot Nicolò den anderen Stuhl an.
    „Also gut, kommen wir zum Geschäftlichen. Sie wollen Beweise. Hier sind sie.“ Sie schob ihm einen Stapel Unterlagen zu. „Mein Großvater war Cameron O’Dell. Er und sein Bruder Seamus waren die ursprünglichen Eigentümer der Mine, die Ihr Großvater Primo Dante gekauft hat. Das hier sind Kopien der entsprechenden Dokumente: die Geburtsurkunde meines Großvaters, seine Sterbeurkunde und eine Bescheinigung, dass ihm die Mine zur Hälfte gehört hat.“
    Nicolò blätterte die Papiere durch. „Soviel ich sehe, ist er gestorben, bevor der Verkauf an Primo abgeschlossen war.“
    „Stimmt. Aber in dem Fall ist seine Berechtigung auf seinen Erben übergegangen: meinen Vater, um genau zu sein.“ Kiley schob ihm noch ein Dokument zu. „Hier ist die Kopie von Großvaters Testament.“
    „Haben Sie eine Geburtsurkunde Ihres Vaters, aus der hervorgeht, dass er zum Todeszeitpunkt des Großvaters bereits auf der Welt war?“
    „Habe ich.“ Sie reichte ihm ein weiteres Dokument. Dann stützte sie die Ellbogen auf die Knie, wobei ihr herzförmiges Medaillon nach vorne schwang. Ein seltsames Schmuckstück, dachte Nicolò, anscheinend ist es aus Silberbändern geflochten. Irgendwie wirkt es schwer und beinahe unförmig.
    „Vielleicht hat Ihr Großvater Seamus Geld gegeben, aber mein Großonkel hatte in Wahrheit nicht das Recht, über den Anteil meines Vaters zu verfügen.“
    Nicolò ließ sich Zeit und prüfte die Papiere genau, doch er fürchtete bereits, nichts zu finden, was Zweifel aufkommen ließ. Sicher hatte ein erfahrener Urkundenfälscher hier ganze Arbeit geleistet.
    Dennoch hoffte Nicolò, ihm würde irgendeine Ungereimtheit auffallen. Schließlich fragte er: „Und warum hat Ihre Familie uns so lange nicht darauf aufmerksam gemacht? Sie hätte doch schon vor Jahrzehnten ein Gerichtsverfahren anstrengen können.“
    „Was mich angeht, so wusste ich nicht, dass ich Miteigentümerin war. Mein Vater …“ Plötzlich sah sie traurig aus. „Er konnte mir nichts davon erzählen, er ist gestorben, als ich noch ein Baby war.“
    „Also wurden Sie von Ihrer Mutter großgezogen?“
    „Was macht das schon für einen Unterschied?“, fuhr sie ihn an.
    Er hob eine Braue. Eigentlich hatte er nur höflich sein wollen, doch mit seiner Frage war er auf starke Abwehr gestoßen. Offenbar ein wunder Punkt in ihrem Leben, dachte Nicolò. Sehr interessant. Und sie hat zum ersten Mal unbeherrscht reagiert. Also hat sie bisher ihre Worte sorgsam abgewägt, um sich nicht in die Karten schauen zu lassen. Vielleicht gelingt es mir, sie aus der Reserve zu locken.
    „Sie haben doch vorgeschlagen, wir sollten einander besser kennenlernen. Deshalb habe ich gefragt.“ Und er hakte nach: „Erzählen Sie mir von ihr. Wie heißt sie? Wie ist sie nach dem Tod Ihres Vaters zurechtgekommen?“
    Kiley presste die Lippen aufeinander. „Sie sind wohl krankhaft neugierig?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Meinetwegen glauben Sie doch, was Sie wollen. Ich möchte lediglich wissen, ob Ihre Mutter mit der Masche, die Sie hier abziehen, irgendetwas zu tun hat. Oder sind Sie allein darauf gekommen?“
    „Es ist keine Masche, wie Sie es nennen.“
    „Das sagen Sie. Seamus wird da anderer Ansicht sein.“
    Nicolò nahm ein kurzes Zögern bei ihr wahr. Für ihn ein typisches Zeichen für eine Lüge. Er besaß die Gabe, solche Zeichen zu erkennen: eine Änderung im Gesichtsausdruck, eine unauffällige Bewegung, eine fahrige Geste.
    Diese Begabung war auch der Grund, dass seine Brüder ihn beim Pokern nicht dabeihaben wollten. Egal, wie geschickt sie zu bluffen versuchten, Nicolò kam ihnen immer auf die Schliche – genau wie er gerade Kiley ertappt hatte.
    Sie befeuchtete sich
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