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Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Titel: Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg
Autoren: Enid Blyton
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auf Burg Möwenfels. „Der Sturm hat uns vor sich hergetrieben. Hier, wir haben auch etwas für die Feier mitgebracht: Rotwein, extra für euch aus Südtirol geholt!”
„Was heißt hier Feier? Hier wird hart gearbeitet, ihr kommt uns gerade recht”, erklärte Klaus. „Los, hinsetzen und dichten!”
„Dichten? Auf nüchternen Magen?” fragte Franz Wollert und zog eine verzweifelte Grimasse. „Und ich hatte geglaubt, hier würden darbende Wanderer geatzt!”
„Du hast völlig recht!” Dolly nahm ihre Freundin Ellen am Arm und zog sie zur Küche. „Komm, wir zwei werden jetzt ein leckeres Abendessen bereiten. Dabei kannst du mir von eurem Skiurlaub erzählen.”
„Und ich bringe inzwischen Kathrinchen ins Bett”, erklärte Gundula. Sie war glücklich, sich in der Familie der Hausmutter so heimisch zu fühlen. Wie anders war das noch vor wenigen Wochen gewesen!
Es wurde ein fröhlicher Abend. Nach dem Essen machte man sich gemeinsam ans Dichten, und die Ergebnisse wurden nicht selten von schallendem Gelächter begleitet, wenn es wieder einmal gelungen war, die kleinen Schwächen oder Untugenden einer der Burgmöwen aus dem Nordturm in einen humorvollen Vers zu kleiden. Was zu kritisch geriet, milderte Dolly ab, denn schließlich sollten die Mädchen nicht das Gefühl bekommen, mit erhobenem Zeigefinger empfangen zu werden.
Noch während sie dichteten, begannen Dolly und Gundula, die Verse auf winzige Papierröllchen zu schreiben und sie den Waldwichteln und Kobolden an die Arme zu heften.
„Ach, ich freue mich auf den Ansturm morgen!” seufzte Dolly schließlich glücklich, als die Arbeit getan war. „Das wird wieder einen Wirbel geben!”
„Ja, und deshalb gehörst du jetzt auch ins Bett, Hausmutter Dolly!” sagte Klaus streng. „Damit du morgen für den Empfang gerüstet bist. Von Gundula ganz zu schweigen.” Ellen und Franz Wollert standen auf und verabschiedeten sich. Als sie die Haustür öffneten, fuhr ein kräftiger Windstoß von oben in den stillen Burghof. Dicke Flocken tanzten vom Himmel.
„Schnee! Endlich Schnee! Wie lange haben wir darauf gewartet!” jubelte Dolly. „Ich habe schon geglaubt, der Winter wollte dieses Jahr ausfallen.”
„Hoffentlich kommen unsere Schützlinge morgen alle heil hier an”, bemerkte Franz Wollert besorgt.
„Ach was, so schlimm wird es nicht gleich werden! Gute Nacht, ihr zwei!”
„Gute Nacht!”
Wiedersehen im Schneegestöber
    Franz Wollert behielt recht. Als sie morgens erwachten, hatte es die ganze Nacht geschneit, und immer noch wirbelte ein dichter Vorhang aus Flocken zur Erde nieder.
    „Das wird ein sportlicher Tag”, stöhnte Klaus. „Unter fünf bis sechs Stunden Schneeschippen werden wir nicht davonkommen. Hoffentlich wird die Straße wenigstens freigehalten, damit unsere Ankömmlinge nicht steckenbleiben. Ich werde gleich einmal im Rathaus drüben anrufen.”
„Nicht nötig! Sieh mal da rüber!”
Dolly, die – Kathrinchen im Arm – neben Klaus ans Fenster
getreten war, wies auf ein Ungetüm von Räumfahrzeug, das sich vom Horizont her zur Burg vorarbeitete.
    „Ausgezeichnet! Die Sorge sind wir wenigstens los. Der Parkplatz und die Einfahrt werden uns noch genug Mühe kosten. Der Sturm scheint gewaltige Verwehungen aufgetürmt zu haben.”
    „Jetzt wird erst mal in Ruhe gefrühstückt”, beschied Dolly, konnte aber nicht verhindern, daß ihr Blick immer wieder sorgenvoll zum Fenster hinüberwanderte. Wie lange würde es noch so weiterschneien? Würden sie den Parkplatz und die Einfahrt freibekommen?
    Im Laufe des Vormittags fand sich alles, was nicht mit dringenden Arbeiten im Haus beschäftigt war, vor der Burg zum Schneeschippen ein. Kathrinchen, in einem feuerroten Anorak und ebensolchen Hosen, hüpfte wie ein kleiner Gummiball zwischen den Arbeitenden hin und her, ließ sich jauchzend in den Schnee plumpsen und versuchte mit der Zunge einzelne Flocken aufzufangen.
    Bis zum Mittag türmten sich die Schneewälle bereits meterhoch, das Räumfahrzeug fuhr schon das drittemal die Straße hinauf und hinunter, und immer noch schneite es weiter. Gundula, die fleißig mitgeholfen hatte, spürte ihre Arme nicht mehr, so lahm waren sie. Aber es half nichts, nach dem Mittagessen mußte weitergeschippt werden!
    Gegen drei Uhr arbeiteten sich die ersten Wagen die Landstraße herauf und hielten schlingernd und rutschend vor der Einfahrt. Mona und Olivia aus der Vierten, die von Olivias Vater gebracht wurden, kletterten als erste aus dem
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