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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
Autoren: Enid Blyton
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„Das Telefon funktioniert wieder!“
Auch der Gärtner traf ein und begann mit seinem jungen Gehilfen unverzüglich mit den Aufräumungsarbeiten im Innenhof und der Auffahrt. Scherben mußten weggekarrt werden, heruntergeschlagenes Holz von den Bäumen entfernt und halbentwurzelte Bäume abgesägt werden. Auf dem Parkplatz erhob sich bald ein riesiger Holzberg. Das Gelände um den Westturm mußte weiträumig gesperrt werden, denn kein Mensch konnte sagen, ob nicht weitere Dachziegel abrutschen und hinunterstürzen würden.
Gegen elf Uhr näherte sich ein Auto auf der Landstraße, ihm folgte Klaus-Henning Schwarze auf dem Motorrad. Vier Herren stiegen aus, von denen einer dem Kuratorium der Stiftung Burg Möwenfels angehörte, während es sich bei den anderen um Baufachleute handelte.
Frau Direktor Greiling empfing sie bereits am Tor, unverzüglich ging man daran, den Schaden zu besichtigen. Dolly hatte ihre Arbeit im Westturm unterbrochen, um nach Kathrinchen zu sehen. Mit steigender Unruhe bemerkte sie, wie sich die Besichtigung hinzog, wie der Westturm von innen und außen einer genauen Prüfung unterzogen wurde und schließlich auch die angrenzenden Flügel.
„Ich weiß nicht, ich habe ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache!“ sagte sie zu Klaus. „Schließlich ist doch nur das Dach abgedeckt und ein paar Fenster zerstört worden. Nun ja, die Wasserschäden an Wänden und Decke kommen natürlich dazu. Aber müssen die deshalb die halbe Burg auseinandernehmen?“
„An der Burg sind lange keine Reparaturarbeiten mehr vorgenommen worden. Vielleicht läßt das Kuratorium das bei der Gelegenheit gleich miterledigen.“
„Mitten im Schuljahr? Dann können wir das Haus doch gleich zumachen!“
„Du solltest nicht so schwarzsehen, Frau Schwarze!“ sagte Klaus lächelnd. „Warten wir erst mal ab! Wegen ein paar Ausbesserungsarbeiten an dem alten Gemäuer müssen wir doch den Schulbetrieb nicht einstellen!“
„Nein, du hast recht. Ich weiß auch nicht, es war nur so ein dummes Gefühl.“
„Dir steckt die letzte Nacht noch in den Knochen. Kein Wunder, das war ja auch ein richtiger Schock.“
Daß Dollys Gefühl sie nicht getrogen hatte, sollte sich bald herausstellen. Frau Direktor Greiling verschwand mit den Gästen zu einer Lagebesprechung in ihrem Büro. Eine halbe Stunde später kamen drei weitere Herren dazu, diesmal von der Baubehörde des Kreises. Frau Greiling ließ Kaffee und Erfrischungsgetränke in ihr Büro bringen. Sie habe sehr blaß und erregt ausgesehen, berichtete das Hausmädchen, das das Tablett hinaufgebracht hatte.
Gegen halb drei verließen die Herren Burg Möwenfels. Die Direktorin ließ den inzwischen eingetroffenen Lehrern und den Hausvorstehern sagen, sie erwarte sie in einer Stunde zu einer dringenden Besprechung. Nun wurde auch Klaus-Henning Schwarzes Gesicht ernst.
Frau Direktor Greiling erwartete sie im Lehrerzimmer; aufrecht stand sie hinter dem langen Konferenztisch, und nur wer sehr genau hinsah, bemerkte, daß sie unauffällig an der Tischplatte Halt suchte.
„Liebe Freunde, dies ist kein schöner Anfang des neuen Jahres, und es betrübt mich zutiefst, Sie so empfangen zu müssen. Aber ich muß Ihnen mitteilen…“, die alte Dame räusperte sich, ihre Stimme schien zu versagen, „… ich muß Ihnen mitteilen, daß das Landschulheim Burg Möwenfels in Gefahr ist, geschlossen zu werden. Bei der Besichtigung der Sturmschäden sind an Teilen der Gebäude so schwerwiegende Verfallserscheinungen gefunden worden, daß die Hälfte des uns zur Verfügung stehenden Raumes sofort für die Benutzung gesperrt werden muß. Langwierige und sehr kostspielige Reparaturarbeiten sind notwendig, und es muß sich erst herausstellen, ob das Kuratorium die dazu notwendigen Mittel überhaupt aufbringen kann. Wenn wir die Schülerzahl um die Hälfte reduzieren müssen, läßt sich der Betrieb unserer von uns allen so geliebten Schule nicht aufrechterhalten, die Kosten würden sich für die einzelne Schülerin verdoppeln, Stipendien könnten nicht mehr vergeben werden, ein unzumutbarer Zustand, wie Sie zugeben müssen. Ich möchte Sie daher bitten, gleich nach der Ankunft die Schülerinnen – und soweit anwesend auch die Eltern – in der Aula zu versammeln, damit man ihnen die Sachlage erklären kann. Mehr… mehr möchte ich dazu im Augenblick nicht sagen. Ich danke Ihnen.“
Die Direktorin kämpfte sichtlich um ihre Fassung. Hoch aufgerichtet ging sie mit raschen Schritten an den Versammelten
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