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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
Autoren: Enid Blyton
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müssen, um zu sehen, ob es keine weiteren Schäden gibt. Morgen früh versuche ich dann, bis in die Stadt durchzukommen und die nötigen Handwerker zusammenzutrommeln. Erst wenn ein Fachmann den Schaden begutachtet, können wir ja abschätzen, wie lange der Westturm geschlossen bleiben muß. Vielleicht geht es schneller, als wir denken. Für einige Zeit müssen wir die Mädchen dann nach Hause schicken. Die eine Nacht bis zur Rückfahrt werden wir unsere WestturmBewohnerinnen provisorisch unterbringen. Da das Hauspersonal und die Lehrer morgen ebenfalls zurückkommen, wird die Organisation kein Problem sein.“
„Wenn sie überhaupt durchkommen“, überlegte Dolly.
Ankunft und Abschied zugleich?
    In der Nacht legte sich der Sturm so plötzlich, wie er losgebrochen war. Nun hörte man das Donnern der See um so stärker. Es würde Stunden dauern, vielleicht Tage, bis die Wellen sich einigermaßen beruhigten.
    Beim ersten Morgengrauen trat Dolly ans Fenster. Der Anblick, der sich ihr bot, war trostlos.
„Furchtbar!“ murmelte sie. „Scherben, Trümmer, abgerissene Zweige, der Rosengarten zerstört, das Schwimmbad überflutet, die Badehütte verschwunden… ich hätte nie geglaubt, daß so etwas möglich ist!“
„Das Telefon ist immer noch tot“, sagte Klaus hinter ihr. „Ich trinke schnell einen Kaffee und fahre dann sofort los.“
„Bis Feuerwehr und Hilfsmannschaften die Straße von den umgestürzten Bäumen befreit haben, kannst du auch in aller Ruhe frühstücken“, widersprach Dolly. „Du glaubst doch nicht im Ernst, daß du jetzt schon durchkommst! Außerdem habe ich Frau Greiling und Frau Brosch zum Frühstück eingeladen, die beiden werden gleich herüberkommen. Hier, nimm mal deine Tochter, und gib ihr die Flasche, damit ich den Frühstückstisch decken kann.“
Frau Brosch hatte in der Wohnung der Direktorin im Ostturm übernachtet. Soweit bei dem Toben des Orkans an Schlaf zu denken war, hatten die beiden Damen sich ausgeruht und sahen gefaßt der Bewältigung der kommenden Probleme entgegen. Zunächst einmal freuten sie sich über das von Dolly liebevoll hergerichtete Frühstück, die ofenwarmen Hörnchen, das selbstgemachte Brombeergelee und den starken Kaffee; sie ließen es sich schmecken.
„So, nun will ich aber doch sehen, ob die Straße passierbar ist, damit wir so schnell wie möglich die Handwerker herbekommen“, sagte Klaus und verließ die Wohnung, während die Damen besprachen, was als nächstes zu tun sei.
Kurz darauf stand er wieder im Zimmer. Er machte ein ziemlich dummes Gesicht.
„Unser Wagen…“, sagte er kläglich, „an die Möglichkeit habe ich überhaupt nicht gedacht!“
„Er ist doch nicht über die Klippen ins Meer geweht worden?“ fragte Dolly erschrocken.
„Nein, das nicht, aber es ist auch so nicht viel von ihm übrig. Sämtliche Scheiben sind kaputt, das Dach ist eingedrückt.“
„Läuft er noch?“
„Weiß ich nicht, ich hatte gewisse Hemmungen, mich in den Scherbenhaufen zu setzen.“
„Dem Himmel sei Dank für die Eingebung, ihn gut versichern zu lassen!“ sagte Dolly, nicht übermäßig beeindruckt. „Ich hab’ eine Idee: Es ist vermutlich ohnehin einfacher, mit dem Motorrad durchzukommen. Nimm dir die Maschine von Franz Wollert. Die Schlüssel hat er uns dagelassen, sie hängen am Schlüsselbrett.“
„Ein weise vorausschauender Mann, unser Franz. Bin schon unterwegs!“
Dolly und Frau Brosch gingen in den Westturm hinüber, um sich den dringendsten Aufräumungsarbeiten zu widmen, während Frau Greiling noch einmal den Babysitterdienst übernahm.
Nach und nach tauchten die ersten Haus-und Küchenmädchen auf, um ihren Dienst anzutreten. Sie waren teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad aus den umliegenden Ortschaften gekommen und erzählten Schreckliches über die Zerstörungen, die der Orkan überall angerichtet hatte.
Immerhin hatten Dolly und Frau Brosch nun tüchtige Helfer, und in der Küche konnte man mit der Vorbereitung für die Ankunft der Mädchen beginnen.
„Sollten wir nicht schon provisorische Nachtlager für die Mädchen herrichten?“ schlug Frau Brosch vor.
„Warten wir erst mal ab, wer überhaupt ankommt“, meinte Dolly. „Wer mit dem Privatwagen der Eltern kommt, wird vermutlich gleich wieder mit nach Hause fahren. Für die, die bleiben, werden wir dann am Abend mit Hilfe der Mädchen Schlafgelegenheiten herrichten.“
„Ja, das ist besser.“
Langsam normalisierte sich das Leben. Wenig später hallte ein Ruf über den Hof:
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