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Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest

Titel: Dolly - 15 - Ein Möwenfest im Möwennest
Autoren: Enid Blyton
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ihnen das Wasser in großen Bächen entgegen.
„Fast alle Fenster auf der Westseite sind zu Bruch gegangen“, berichtete Frau Brosch atemlos. „Ich weiß nicht mehr, was ich zuerst retten soll. Oben in unserer Wohnung schießt das Wasser durch die Decke, in den Schlafsälen steht es zentimeterhoch! Und das muß natürlich passieren, wenn mein Mann einmal für drei Tage bei seiner Mutter ist und die Kinder beim Skifahren! Kein Mensch, der mir helfen könnte!“
„Du lieber Himmel, hier sieht’s aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen!“ stöhnte Dolly entsetzt. „Und außer uns und Frau Direktor Greiling ist kein Mensch im Haus, nicht einmal die Küchenmädchen. Das gesamte Personal kommt erst morgen früh, einen halben Tag, bevor die Mädchen eintreffen.“
„Wir müssen als erstes die Feuerwehr rufen“, sagte Klaus und steuerte das Telefon an.
„Das ist zwecklos, ich habe es schon versucht. Die Leitungen sind unterbrochen.“
„Verd… na ja, sehen wir, was wir noch retten können. Dolly, du holst am besten alles, was wir an Eimern, Kübeln und Tüchern drüben haben, wir fangen in der Wohnung oben an. Vor allem müssen wir Möbel und Kleidung in Sicherheit bringen.“
„Das hat doch Zeit, kümmern wir uns lieber um die Schlafsäle!“ widersprach Frau Brosch.
„Unsinn! Das mag edel von Ihnen gedacht sein, aber es ist unvernünftig. Denn solange das Wasser bei Ihnen oben durch die Decke kommt, sind auch die unteren Räume gefährdet. Also kommen Sie!“
Klaus sprang, immer drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppen hinauf. Er stürmte in die Wohnung der Broschs und übersah mit einem Blick die Lage. Das Wasser drang durch die Decke wie in einer Mannschaftsdusche, der Fußboden lag voller Scherben, durch die zerschlagenen Fenster trieben Schneeregen und Hagel herein, der Teppich glich einer regendurchweichten Wiese im April, und auf den Möbeln zeigten sich häßliche Ränder und ausgedehnte Pfützen.
Klaus beugte sich aus dem Fenster.
„Verdammt, das halbe Dach ist weggeflogen! Gibt es hier irgendeinen Raum, der nicht betroffen ist?“
„Marjas Zimmer, das nach innen zum Hof liegt. Auf der Seite ist das Dach noch heil.“
„Okay, wir müssen rüberschaffen, was in das Zimmer hineingeht. Später können wir die Sachen dann vorübergehend im Ostteil der Burg unterbringen, bis hier alles repariert und ausgetrocknet ist. Kommen Sie, fassen Sie mit an, wir nehmen zuerst die Couch!“
Inzwischen kam auch Dolly zurück, in der einen Hand drei Eimer, in der anderen einen Stapel Putzlappen und alte Tücher und Decken.
„Hilf uns zuerst, die Möbel ins Trockene zu schaffen. Wasser schöpfen werden wir später“, rief Klaus ihr zu. „Und dann brauchen wir eine Plane, um den Dachboden provisorisch abzudecken!“
„Dolly? Klaus?“ kam eine verzagte Stimme aus dem Treppenhaus.
„Frau Direktor Greiling!“ Dolly lief der alten Dame entgegen, die – blaß vor Entsetzen – unten am Fuß der Treppe stand. „Bitte, regen Sie sich nicht auf, wir sind hier, um Frau Brosch zu helfen.“
„Mein Gott, wie grauenhaft ist das alles, man meint, die Welt würde untergehen! Und das Telefon unterbrochen, ich weiß nicht, wo ich Hilfe herbekommen soll! Wo kommt all dies Wasser her? Ist ein Fenster im Treppenhaus eingeschlagen?“
„Wir sind dabei, alles in Ordnung zu bringen“, beruhigte Dolly die Direktorin und vermied es, ihr vom Ausmaß des wirklichen Schadens zu berichten. „Machen Sie sich bitte keine Sorgen.“
„Kann ich Ihnen denn nicht helfen?“
„Doch!“ Dolly sah die Direktorin bittend an. „Sie würden uns einen großen Gefallen tun, wenn Sie heute ausnahmsweise einmal Babysitter bei unserer Tochter spielen würden, Frau Greiling. Zwar schläft sie jetzt, aber es wäre eine große Beruhigung für uns, wenn jemand in ihrer Nähe ist. Inzwischen werden wir hier die Lage in den Griff bekommen.“
„Selbstverständlich!“ Frau Direktor Greiling lächelte. „Ich bin ja in dem Alter, in dem man als Großmutter die wirksamsten Dienste leisten kann. Ich gehe sofort hinüber.“
„Auf dem Tisch stehen Tee und Kuchen. Wir kommen die nächsten Stunden sowieso nicht dazu, unseren Tee zu trinken!“ rief Dolly ihr nach.
Inzwischen war es stockdunkel geworden, aber immer noch tobte der Orkan mit unverminderter Stärke. Sie hatten Möbel, Gardinen und Teppiche sowie Matratzen und Bettzeug der betroffenen Schlafsäle so gut es ging in Sicherheit gebracht; nun begannen die beiden Frauen, die Glasscherben
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