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Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat

Titel: Dolly - 03 - Ein Pferd im Internat
Autoren: Enid Blyton
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ich noch nie in einem Internat gewesen. Ist es schlimm hier? Wenn ja, sattle ich Donner und reite davon!”
Jenny starrte Wilhelmina an und hätte gerne gewußt, ob sie das wirklich so meinte. Sie beschloß, ihre Worte nicht für bare Münze zu nehmen. Dann führte sie Wilhelmina in den Waschraum, weil sie ihre Hände noch säubern mußte. Fräulein Pott achtete sehr auf saubere Hände.
“Möwenfels ist eine herrliche Schule”, sagte Jenny. “Du wirst dich auch wohl fühlen hier.”
“Ob ich Donner alle Tage reiten kann?” fragte Wilhelmina. “Ich wäre nicht gekommen, wenn ich ihn nicht hätte mitbringen dürfen. Ich muß ihn jeden Tag versorgen, selbst wenn ich Stunden versäume. Er duldet niemand anders als mich.”
“Bist du denn noch nie auf einer Schule gewesen?” fragte Britta, die daneben stand und interessiert zuhörte.
“Nein. Ich habe an dem Unterricht von dreien meiner Brüder teilgenommen. Sie haben einen Privatlehrer. In unserer Nähe gibt es keine Schule. Wir wohnen nämlich meilenweit von der nächsten Ortschaft entfernt. Sicherlich werde ich die Dümmste in der Klasse sein.”
Britta gefiel Wilhelminas offene Art sofort. “Das ist kaum möglich”, sagte sie und guckte sich um, ob Evelyn in der Nähe war. Ja, da stand sie! “Jedenfalls nicht, solange Evelyn in unserer Klasse ist!”
“Sei nicht so biestig” gab Evelyn zurück. Sie war empört, daß sie vor einer neuen Schülerin so bloßgestellt wurde. “Wenn du noch nie in einer Schule warst, wirst du’s anfangs etwas komisch finden, WiIhelmina.”
“Darf ich dich vielleicht um etwas bitten?” sagte Wilhelmina und sah Jenny fest ins Gesicht.
“Um was?” fragte Jenny. Die anderen hatten sich inzwischen auch eingefunden, um zuzuhören.
Wilhelmina sah alle an. “Ich bin noch nie in meinem Leben Wilhelmina genannt worden. Noch nie! Es ist ein gräßlicher Name. Alle nennen mich Will. Meine Brüder haben diese Abkürzung eingeführt. Wenn ihr mich nun alle Wilhelmina nennt, werde ich mich ganz elend fühlen. Dann wäre ich gar nicht ich selbst.”
Ehe eine andere den Mund auftat, sagte Britta schnell: “Ja, wir werden dich Will nennen. Das paßt zu dir. Wilhelmina ist ein hübscher Name, aber keiner für dich. Was meint ihr dazu, Dolly und Jenny?”
“Ja”, stimmten die anderen zu. Sie hatten dieses offene Mädchen mit ihrem kurzen Haar, den Sommersprossen und dem gewinnenden Lächeln sofort gern. Es blieb von da an “Will” für sie.
“Danke euch sehr”, sagte Will. “Danke euch ganz schrecklich. Jetzt kann ich vergessen, daß ich je Wilhelmina getauft worden bin.”
In diesem Augenblick kam Marilyn in den Waschraum. Ihr Haar war noch ganz schlicht gekämmt.
Jenny erblickte sie. “Marilyn, du siehst ja völlig verändert aus – so nett und zehn Jahre jünger! Ich wette, daß Fräulein Wagner mächtig mit dir ins Zeug gegangen ist!”
“Stimmt”, sagte Marilyn. “Sie hat verrückt gespielt. Für mich ist sie erledigt. Ich hätte viel lieber euer Fräulein Peters. – Aber wer in aller Welt ist denn das?”
„Wer in aller Welt ist denn das?"
    Dabei starrte sie Will ganz verwundert an. Die blickte ohne jede Verlegenheit zurück. Die beiden musterten sich von Kopf bis Fuß.
“Bist du ein Junge oder ein Mädchen?” fragte Marilyn. “Ich weiß wirklich nicht!”
“Ich heiße Will”, sagte Will. “Abkürzung für Wilhelmina. Und wie heißt du?”
“Marilyn. Ohne Abkürzung, bitte. – Warum trägst du dein Haar so komisch?”
“Weil ich es auf keinen Fall so tragen möchte wie du”, gab Will schlagfertig zurück.
“Ich habe noch nie so ein Mädchen wie dich gesehen”, sagte Marilyn. “Du bist einmalig! Ich würde dich gern nach Amerika mitnehmen. Drüben glaubt mir sonst keiner, daß es so etwas wie dich gibt!”
Eine Glocke läutete.
“Mittagessen!” rief Britta. “Ich bin schon am Verhungern.” Sie stürzten hinunter in den Speisesaal. Marilyn setzte sich zu der dritten Klasse, weil sie fühlte, daß ihr Auftreten in der vierten nicht gerade glänzend gewesen war.
Aber Fräulein Wagner rief sie zu sich herüber. “Marilyn, das ist jetzt dein Tisch. Zeig mir doch einmal dein Haar!”
Marilyn unterwarf sich der eingehenden Prüfung durch, die Klassenlehrerin und ärgerte sich natürlich mächtig, daß sie wie eine Sechsjährige behandelt wurde. Aber ihre Miene heiterte sich auf, als sie die dampfenden Schüsseln mit Schmorfleisch und mehreren Sorten Gemüse sah.
Will und Donner
    Nach wenigen Tagen kam es
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