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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)
Autoren: Stephen Baxter
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was hat das mit der TARDIS zu tun?«
    »Na ja, die TARDIS wurde nicht für die, äh, Zwecke gebaut, für die ich sie einsetze. Mein Volk, das die Technologien der Zeit beherrscht, wird recht ungehalten, wenn andere mit der Zeit herumspielen. Deshalb wurde die TARDIS so konstruiert, dass sie auf solche, äh …«
    »Spielereien achtet?«
    »Richtig.«
    »Ah«, sagte Jamie. »Sie will, dass wir uns das ansehen.«
    »Genau.«
    »Das klingt nicht ungefährlich«, sagte Zoe und versuchte, dabei nicht ängstlich, sondern vernünftig zu klingen.
    »Ach, das geht schon in Ordnung. Laut der Koordinaten sind wir auf dem Weg zu einem vollkommen unspektakulären Mond des Planeten Saturn.«
    »Saturn?
Mein
Saturn? Ich meine …«
    »Ja, Zoe. Und wir sind nicht einmal weit von deiner Zeit entfernt.«
    Jamie lauschte auf das Stöhnen der TARDIS. »Ich glaube, wir landen gleich.«
    Jamie kam zwar aus einer technisch relativ primitiven Kultur, aber er war mit den Eigenarten der TARDIS wesentlich vertrauter als Zoe.
    Der keuchende Maschinenlärm endete mit einem dumpfen Knall, dann erbebte das Schiff. Jamie schaltete den externen Scanner an, und auf einem Wandmonitor erschien ein verrauschtes graues Bild, das langsam deutlicher wurde. »Doktor …«
    Der Doktor stand immer noch an der Konsole und streichelte gerade eine Reihe von Schaltern. »Du bist ein wirklich schlaues Mädchen.«
    Zoe glaubte zu spüren, wie sich die TARDIS neigte. Als sie sich umsah, rutschte Huxleys Roman über den polierten Boden. »Doktor, ich …«
    »Dann wollen wir uns diesen mysteriösen Mond einmal ansehen.«
    Jamie zeigte auf den Bildschirm. »Das sieht nicht wie ein Mond aus.«
    Zoe betrachtete die Dunkelheit auf dem Monitor. Leeres All, durchsetzt von Sternen. Und ein Band funkelnder Partikel, das sich quer über das Bild erstreckte.
    Jamie ging zum Bildschirm und zeigte auf einen hellen Fleck. »Ich tippe auf das Biest da hinten. Es …
whoa

    Er fiel zur Seite.
    Zoe hielt sich am Rand der Konsole fest. »Wir kippen, Doktor!«
    Der Doktor, der ebenfalls an der Konsole nach Halt suchte, betrachtete seine Instrumente. »Das sollte eigentlich nicht passieren. Ah! Die Trägheitsdämpfung ist instabil. Die TARDIS ist ein wenig durcheinander.«
    »Weshalb?«
    »Weil sie laut ihrer Raum-Zeit-Sensoren auf einer festen Oberfläche hätte landen sollen. Aber hier gibt es keine feste Oberfläche.«
    »Doktor«, sagte Jamie. »Dieser Lichtfleck da hinten …«
    »Du hast tatsächlich recht. Es gibt diesen jämmerlichen Mond gar nicht! Ah!« Er schnippte mit den Fingern. »Natürlich! Die relative Kontinuum-Dislokationszone.
Da
ist der Mond. In dem Zeitloch … oder besser gesagt, wurde er von dem Zeitloch zer …«
    »Doktor!«, schrie Jamie. Er ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Zoe sah, weshalb er schrie. Der Scanner hinter ihm zeigte einen Fleck, der sich aus dem Band löste. Einen Fleck, der größer wurde, fester, ein dreidimensionales Objekt. Weiß. Funkelnd.
    Rotierend.
    Wachsend.
    Der Fleck raste dem Schiff entgegen.
    »Runter!«, schrie Jamie.
    Zoe und er erreichten den Doktor mit einem Satz. Gemeinsam krochen sie unter die Konsole und hielten sich an den Handgriffen der Wartungsluken fest. Eine Warnsirene heulte durch den Kontrollraum.
    Und das Objekt schlug ein.

2
    Hoch über den Ringen Saturns betrachteten ein Mädchen und ein Roboter die sich anbahnende Tragödie.
    Phee Laws sah die Sonne als einen hellen Stern, der links von ihr hing. Saturn war eine neblige Halbkugel aus gedämpften Brauntönen. Blitze zuckten über den Nordpol – an beiden Polen gab es konstante Tiefdruckgebiete, niemals endende Wirbelstürme –, und tief in der Nacht der dunklen Planetenhälfte leuchteten purpurrote Blitze auf. Jede einzelne Energieentladung war größer als die Erde. Das Ringsystem war wie eine gewaltige Straße, die sich um den Planeten wand, und von Phees Position aus betrachtet kaum Neigung aufwies. Sie sah Einzelheiten, winzige Locken, so fein, als habe sie ein Künstler mit seinem Stift gezeichnet. Kleine, unförmige Monde waren in das Ringsystem eingebettet. Größere, perfekte Kugeln, hingen wie Laternen weiter draußen: der silberne Enceladus und Titan mit seinem verbrannten Orange.
    Die Sonne war so weit entfernt, dass sie ihr Licht wie ein Scheinwerfer über dieses System aus Ringen und Monden warf und Schatten erschuf, scharf wie Rasierklingen. Die kerzengeraden Kanten, die Saturns Schatten den Ringen verlieh,
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