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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)
Autoren: Christoph Hoenings
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anonym SIM-Karten kaufen konnte, ohne Namen oder Adresse hinterlassen zu müssen.
    Alle Telefonate aus Saudi Arabien heraus werden zunächst von Computern der saudischen Behörden mitgeschnitten. Die Computer sind so programmiert, dass sie die Gespräche auf bestimmte Wörter untersuchen. Sollte eines der im Programm eingegebenen Worte fallen, wird das Telefonat ausgeworfen und von einem Mitarbeiter analysiert.
    Die US-Behörden analysieren ebenfalls eine Unzahl national und international geführter Telefonate. Dabei hilft ihnen, dass fast alle interkontinentalen Ferngespräche über von der NASA in den Himmel geschossene Kommunikationssatelliten laufen.
    Lieutenant-Commander Carl Abdul Almaddi und verschiedene US-Stellen beschäftigte die Frage, was eine als verdeckte Vertretung der Taliban fungierende Koranschule in Peshawar, von der nächsten Küste tausend Kilometer entfernt, mit U-Booten zu tun haben könnte.
    Beide Gesprächsteilnehmer hatten Arabisch miteinander gesprochen. Nicht Urdu, die aus Hindi und Arabisch und Persisch zusammengewürfelte Landessprache Pakistans.
    Lieutenant-Commander Carl Abdul Almaddi hatte seinen Arbeitsplatz in Crystal City, einem Vorort Washingtons auf dem rechten Ufer des Potomac River. Hier sind auf wenigen Quadratmeilen in zahlreichen gesichtslosen Bürogebäuden die den US-Verteidigungsbehörden nachgeordneten Stellen untergebracht. Die Büros liegen in unmittelbarer Nähe des Flughafens Washington National, und das Pentagon, das Verteidigungsministerium der USA, ist nur eine U-Bahnstation entfernt. Hier sitzt auch die nach den Anschlägen des 11. September 2001 eingerichtete Heimatschutzbehörde.
    Carl Abdul Almaddi war der Sohn der deutschstämmigen Amerikanerin der dritten Generation, Heidi Huckting, die sich einem glutäugigen charmanten Restaurantbesitzer in Los Angeles hingegeben hatte, dem aus dem Libanon stammenden Kemal Almaddi.
    Kemal Almaddi war mit seiner Familie in den Libanon zurückgekehrt, wo sein Sohn Carl Abdul auf den Straßen Beiruts und in der Internationalen Schule seine Kenntnisse der arabischen und der englischen Sprachen vervollständigte. Als Carl zwölf wurde, übersiedelte die Familie zurück in die USA.
    Carl hatte die schwarzglühenden Augen seines Vaters. Obwohl erst 32 Jahre alt, war er schon zum zweiten Mal geschieden.
    Nach der High-School hatte Almaddi sich bei der US-Navy beworben, bekam trotz der hohen Anzahl der Mitbewerber einen Studienplatz an der Naval Academy in Annapolis und begann seine Karriere als Marineoffizier. Als man feststellte, wie perfekt er Arabisch sprach, wurde er unverzüglich in die Heimatschutzbehörde eingeladen.
    Eigentlich ist nicht der Heimatschutz dafür zuständig, den weltweiten Telefon- und Funkverkehr zu überwachen. Dies tut die geheimnisumwobene National Security Agency in Fort Meade in der Nähe von Baltimore in Maryland. Die NSA geht mit Informationen, die sie betreffen, mit allergrößter Zurückhaltung um. So groß, dass häufig gefrotzelt wird, NSA stünde für Never Say Anything – sag nie was! In dem großen Glasklotz, der ihr als Hauptquartier dient, arbeiten schätzungsweise 15-18.000 Personen, ein großer Teil davon Mathematiker, Kryptographen, Experten, beschäftigt, Codes zu knacken und Daten zu sammeln.
    Das Signals Intelligence Directorate wertet diese Daten aus und gibt sie an weitere Behörden.
    Auch wenn die Heimatschutzbehörde vor allem terroristische Bedrohungen erkennen und eliminieren soll, die innerhalb der USA oder in den angrenzenden Staaten entstehen, ist der weltweite Kampf gegen Terrorismus ebenfalls eine ihrer Aufgaben.
    Da die terroristische Bedrohung der USA in erster Linie aus strenggläubigen arabischen Ländern kommt, war ein Mann mit den Kenntnissen Almaddis in der Heimatschutzbehörde äußerst willkommen.
    Mit Religion hatte Carl Almaddi nichts am Hut. Seine Mutter hatte darauf bestanden, ihn christlich zu taufen, der Vater hatte aus Trotz auf einer Beschneidung bestanden.
    Carl Abdul Almaddis goldener Mittelweg war gewesen, sich aus Religionen herauszuhalten.
    Carl hatte seine Karriere als Marineoffizier zumindest zeitweilig aufgegeben. Dafür übersprang er mehrere Rangstufen, weil er eine im Moment sehr wichtige Sprache beherrschte.
    Die Abteilung, für die er tätig war, das Office of Intelligence and Analysis OIA, gehörte zu den Institutionen, die von Geheimdienstagenten im Mittleren Osten mitgeschnittene oder direkt von den Experten der NSA aufgefangene Nachrichten
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