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Dir ergeben - Band 2 Roman

Dir ergeben - Band 2 Roman

Titel: Dir ergeben - Band 2 Roman
Autoren: J Kenner
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und kann den morgigen Tag kaum erwarten, an dem es nur noch Damien und Nikki geben wird, sonst nichts. Und was die nach wie vor zwischen uns stehenden Geheimnisse betrifft … nun, mit der Zeit werde ich schon noch dahinterkommen.
    Heute kann ich mir kaum noch vorstellen, wie schockiert ich damals von Damiens Angebot war: eine Million Dollar im Tausch gegen ein überlebensgroßes Aktbild von mir. Und gegen meinen Körper, der ihm zu Willen sein muss – wann immer er es verlangt. Der Schock ist schlichtem Pragmatismus gewichen, gemischt mit Begeisterung und Empörung. Schon damals habe ich Damien genauso sehr begehrt wie er mich, aber gleichzeitig wollte ich ihn bestrafen. Weil ich mir sicher war, dass er nur die Schönheitskönigin in mir gesehen hat. Sobald er das entstellte Wrack hinter der polierten Oberfläche sehen würde, würde er entsetzt zurückweichen und sein Geld behalten. Davon ging ich fest aus.
    Noch nie habe ich mich so gern getäuscht.
    Unser Deal war ursprünglich auf eine Woche beschränkt, aus der dann allerdings zwei Wochen wurden: Weil Blaine sich mit dem hölzernen Pinselgriff ans Kinn geklopft, die Augen zusammengekniffen und stirnrunzelnd gemurmelt hat, dass er noch etwas mehr Zeit braucht, wenn wirklich alles perfekt sein soll – da, schon wieder dieses Wort: Perfekt!
    Damien musste er nicht lange überreden – schließlich hat er Blaine beauftragt, weil er nicht nur ein aufsteigender Stern am Künstlerhimmel ist, sondern ein besonderes Talent für erotisch aufgeladene Aktbilder hat. Wenn Blaine mehr Zeit brauchte – bitte sehr!
    Auch ich habe mich nicht darüber beklagt, wenn auch aus weniger pragmatischen Gründen: Ich wollte einfach nur, dass diese Tage und Nächte mit Damien kein Ende nehmen. Genau wie mein Bild auf der Leinwand wurde auch ich langsam zum Leben erweckt.
    Ich war erst wenige Wochen zuvor nach Los Angeles gezogen – mit dem festen Vorsatz, mit gerade mal vierundzwanzig die Geschäftswelt zu erobern. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass ein Mann wie Damien Stark mich wollen könnte, ganz zu schweigen von meinem Porträt. Aber gegen die Leidenschaft, die zwischen uns entbrannte, als ich ihn auf einer von Blaines Ausstellungen kennengelernt habe, waren wir machtlos. Er ließ nicht locker, obwohl ich mich nach Kräften bemühte, ihn abzuweisen. Ganz einfach weil ich wusste, dass ich ihm das, was er wollte, nicht geben konnte und wollte.
    Ich war zwar keine Jungfrau mehr, aber auch nicht sonderlich erfahren. Sex ist nichts Selbstverständliches für jemanden mit meiner Vorgeschichte und meinen Narben. Ich war von einem Mann, dem ich vertraut hatte, schwer enttäuscht worden, und meine Gefühle waren genauso taub wie meine vernarbte Haut.
    Damien dagegen scheint diese schlimmen Narben gar nicht zu sehen. Oder besser gesagt, er sieht sie als das, was sie sind: ein Teil von mir. Wunden aus einer Zeit, die ich hinter mir gelassen habe, und gegen deren Dämonen ich immer noch ankämpfe. Während ich in meinen Narben nichts als Schwäche gesehen habe, sind sie für ihn der Beweis meiner Stärke. Und genau diese Fähigkeit – nämlich die, mich so zu sehen, wie ich wirklich bin – zieht mich so unwiderruflich zu diesem Mann hin.
    »Du lächelst schon wieder«, sagt Blaine. »Und ich weiß ganz genau, woran du gerade denkst. Oder besser gesagt, an wen. Soll ich unseren Mäzen rauswerfen?«
    »Du wirst dich mit ihrem Lächeln abfinden müssen«, sagt Damien, noch bevor ich etwas erwidern kann. Wieder muss ich mich zwingen, mich nicht umzudrehen und ihn anzu­sehen. »Denn ich habe nicht vor, diesen Raum ohne Nikki zu verlassen.«
    Ich genieße seine samtene Stimme und weiß, dass er meint, was er sagt. Wir waren den ganzen Nachmittag auf dem Rodeo Drive shoppen, um den neuen Job zu feiern, den ich morgen antreten werde. Wir sind gemütlich durch die hübschen Straßen geschlendert, haben Händchen gehalten, hochkalorische Frozen Mokkas getrunken und alles andere um uns herum vergessen. Sogar die Paparazzi, diese mit Kameras bewaffneten Aasgeier, die sich leider mittlerweile für alles interessieren, was Damien und ich so tun, haben uns kaum Beachtung geschenkt.
    Sylvia, Damiens Assistentin, hat versucht, mehrere Anrufe durchzustellen, aber Damien hat sich schlichtweg geweigert, sie entgegenzunehmen. »Dieser Moment gehört ausschließlich uns«, hat er zu mir gesagt.
    »Soll ich die Wirtschaftspresse informieren?«, sagte ich, um ihn zu ärgern. »Bricht nicht gleich der
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