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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two
Autoren: Auerbach , Keller,
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tun, um das Chaos einzudämmen. Weiß Freddy überhaupt, dass wir eine Spülmaschine haben? Oder wie man ein Hemd bügelt? Ich war ausnahmsweise froh, dass ich keinen Auftrag habe, sonst hätte ich die Arbeit überhaupt nicht geschafft!«
    »Dann wird dich freuen, dass ich aus England gute Neuigkeiten mitgebracht habe, die dich betreffen«, sagte Effie und zog Pippa in die Wohnung.
    »Du machst mich neugierig!«
    Effie Bolle lächelte geheimnisvoll. »Ich bin sicher, du wirst überrascht sein. In zehn Minuten ist Familienkonferenz, mit Tee und Gebäck.«
    »Hast du frischen Tee mitgebracht?«, fragte Pippa, obwohl sie die Antwort längst kannte.
    Effie war der Meinung, dass Tee von der Insel bekömmlicher war und obendrein besser schmeckte als deutscher. Sie schleppte ungeheure Mengen am Zoll vorbei, ohne von diesem je behelligt zu werden.
    Bertie Bolle antwortete für seine Frau: »Earl Grey, English Breakfast, Assam, Kenia und Ceylon.«
    Pippas Vater stand am typisch englischen Aga-Herd und briet runde, schwammartige Hefeküchlein. Die Überführung des gusseisernen Monstrums aus England in seinem klapprigen Kastenwagen hatte ihm vor vierzig Jahren Effies Hand garantiert.
    Pippa schnupperte. »Mum hat Crumpets mitgebracht!«
    Ihr Vater grinste zufrieden. »Und dazu Oma Wills hausgemachte Orangenmarmelade.«
    Pippa stellte Geschirr auf ein Tablett und trug es zum Esstisch, an dem ihr Bruder Freddy ungeduldig wartete.
    »Weißt du, wie viele Crumpets jeder bekommt?« Er verteilte die Tassen und Kuchenteller und sah sie hoffnungsvoll an. »Ich bin ziemlich hungrig.«
    »Das muss ja für dich eine ganz neue Erfahrung sein«, frotzelte Pippa. »Aber je eher du Papa hilfst, desto schneller kannst du deinen Magen wieder beruhigen.«
    Freddy sprang sofort auf und rannte eilfertig in die Küche. Ihr Bruder, sonst von eher gemächlicher Natur, kam in Fahrt, sobald es um Essen ging. Er kehrte zurück und stellte eine Platte mit dampfenden Hefeküchlein auf den Tisch.
    »Mum, jetzt sag endlich, warum du eine Familienkonferenz einberufen hast«, rief er ungeduldig in Richtung Küche, während er die duftende Köstlichkeit nicht aus den Augen ließ.
    »Also«, begann Effie, während sie lächelnd beobachtete, wie ihr Sohn die Crumpets zu seinen Gunsten auf die Teller verteilte, »ich soll euch von Grandma Will herzlich grüßen. Es geht ihr wieder besser, aber die Lungenentzündung hat sie doch ins Grübeln gebracht. Sie will nicht mehr allein wohnen. Sie möchte zu uns kommen. Zum Probewohnen.«
    »In die Transvaal?« Pippa war erstaunt. »Ich dachte, sie wollte später in ein Altenheim in Stratford ziehen.«
    »Die Leute dort sind ihr zu …«, Effie suchte nach dem passenden Wort.
    »Baufällig«, soufflierte Bertie Bolle.
    »Wir waren bei einem Informationsnachmittag«, fuhr Effie fort. »Es gab eine Demonstration der Freizeitaktivitäten. Sie haben die langsamste Polonaise der Welt vorgeführt, und eure Oma ist sich vorgekommen wie in einer Zeitlupen-Welt.« Effie seufzte. »Das will sie sich natürlich nicht zumuten. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre: Sie dürfte keines ihrer Tiere mitbringen.«
    Pippa lächelte, als sie an die kleine Menagerie ihrer geliebten Großmutter dachte. Sie bestand aus Peter Paw, einem überaus wehrhaften, meist schlechtgelaunten Kater, dem zotteligen, immer geduldigen Bearded Collie Rowdy und Hahn Bastard samt vierköpfigem Harem.
    Freddy schüttelte sich. »Selbst wenn sie den Hund und die Hühner mitnehmen dürfte, an Peter Paw scheiden sich die Geister. Wo gibt es schon Heime, die eine solche Herde aufnehmen können?«
    Sein Vater nickte. »Nirgends, und deshalb wird die Durchgangswohnung gebraucht, Pippa.«
    Pippa schluckte. Es stand ihr nicht zu, sich zu beschweren. Die Wohnung war eigentlich als Hausmeisterbüro ihrer Eltern gedacht, und sie hatte die Räumlichkeiten seit ihrer Rückkehr in die Familie mietfrei nutzen dürfen. Dummerweise war gerade jetzt ein schlechter Zeitpunkt, sich etwas Neues zu suchen, da sie noch keinen neuen Übersetzungsauftrag an Land gezogen hatte, der sie finanziell über die nächsten Wochen und Monate bringen konnte. Sie sah hilfesuchend Freddy an, aber der schaufelte ungerührt Crumpets in sich hinein.
    »Und wo soll ich so lange hin?«, fragte Pippa.
    »Stell dich nicht so an«, sagte Freddy mit vollem Mund, »immerhin geht es um Grandma.«
    »Gut, geliebter kleiner Bruder. Dann ziehe ich zu dir«, gab Pippa zurück. »Rück schon mal ein wenig
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