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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten
Autoren: Yvonne Nararro
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hatte. Nach kaum fünf Sekunden hatte Buffys Gesicht Pixel für Pixel vor ihm Gestalt angenommen. Dann, so schnell, wie es aufgetaucht war, verschwand es wieder, und an seine Stelle traten die Worte

    BEOBACHTE SIE.

    Es war ihm gelungen, das Gespräch zu unterbrechen, das Buffy mit Willow führen wollte.
    Aber was würde geschehen, wenn er nicht in der Nähe war?
    Buffy sah Willow an, ehe ihr Blick zu dem Platz wanderte, an dem Ms. Calendar vor ihrem eigenen Computer hockte und glücklicherweise nichts von ihrer Unterhaltung mitbekommen hatte. »Puh, Fritz ist ja heute ganz besonders charmant.«
    Willow runzelte die Stirn. »Ich weiß auch nicht, was in letzter Zeit mit ihm los ist.«
    Buffy erhob sich. Es wurde Zeit zu verschwinden, bevor Ms. Calendar merken würde, dass sie immer noch hier rumhing. »Er müsste mehr rauskommen«, sagte Buffy. »Oder überhaupt mal rauskommen.« Sie blickte auf den Bildschirm, dann zu Willow. Es schien, als wollte sie noch etwas sagen. Doch stattdessen legte sie Willow die Hand auf den Arm und verließ den Raum.

    »Hey, Fritz«, sagte Ms. Calendar hinter ihm. Das war klar, dachte Fritz. Natürlich kam sie jetzt und nicht drei Minuten früher, als sie noch die Unterhaltung der Mädchen über Malcolm hätte beenden können. »Ich habe die Zugriffszeiten überprüft«, fuhr die Lehrerin fort. »Die Computerzeiten von dir und Dave nehmen allmählich alarmierende Ausmaße an.«
    Sie sah ihn an und wartete offensichtlich auf eine Erklärung.
    »Neues Projekt«, antwortete er, ohne sich auch nur umzudrehen oder näher auf das Thema einzugehen. Er konnte ihre Neugier beinahe fühlen.
    »Werde ich begeistert sein?«
    Fritz lächelte kalt und dachte, wie schade es eigentlich war, dass Ms. Calendar sein Gesicht nicht sehen konnte.
    »Es wird Sie umbringen.«
    Auf der Steintreppe zum Hof saß ein ziemlich gut aussehender Junge, hellbraune Haare und Augen - vermutlich Oberstufe, dachte Willow - und starrte ungläubig auf den Monitor seines Laptops.
    »Das ist nicht mein Referat«, sagte er, als Willow an ihm vorbeiging. Weil er aber nicht wirklich zu ihr sprach, schenkte Willow ihm keine weitere Beachtung und bekam auch seine nächsten, überaus erstaunten Worte nicht mehr mit: »Nazi-Deutschland war das Musterbeispiel einer gut geordneten Gesellschaft? Das habe ich nicht geschrieben!« Wütend blickte er sich um, als könnte er einen Schuldigen ausmachen. »Wer hat mit meiner Datei rumgespielt?«
    Xander schwirrte von hinten an sie heran und legte ihr die Hände vor die Augen.
    »Rate wer?«
    »Xander«, antwortete Willow ohne das geringste Zögern.
    »Na ja, schön, rate trotzdem weiter.«
    »Äh… Xander«, sagte Willow noch einmal.
    Er ließ die Hände sinken und trat jetzt an ihre Seite, um neben ihr zu gehen. »Ich kann dich einfach nicht hinters Licht führen. Du durchschaust mich viel zu leicht.« Erwartungsvoll sah er sie an. »Gehen wir heute Abend ins ›Bronze‹?«
    Willow schüttelte den Kopf. »Ich nicht. Ich denke, ich werde früh schlafen gehen.«
    Xander zog eine Braue hoch. »Oh… Malcolm, richtig? Ja, ich habe davon gehört. Aber du wirst es bereuen.« Er legte einen schnellen Tanzschritt vor und setzte die komischste Miene auf, die sein Gesicht hervorzaubern konnte. »Ich habe die Absicht, wirklich witzig zu sein. Ich werde mich über all die Leute lustig machen, die nicht mit mir reden wollen.«
    »Schön«, sagte Willow geistesabwesend. »Dann viel Spaß.« In Gedanken versunken, schlenderte sie mit einem seligen Lächeln auf den Lippen davon.

    »Sie sieht ziemlich gut aus«, sagte Buffy. Xander zuckte überrascht zusammen, und Buffy grinste, zufrieden darüber, sich mit Erfolg an ihn herangeschlichen zu haben.
    Als er sich von seinem Schreck erholt hatte, starrte Xander Willow nach. »Ja, rosige Wangen, wiegender Gang - das gefällt mir nicht. Es ist nicht gesund.« Er warf Willow einen letzten, sehnsüchtigen Blick hinterher, ehe er sich zu Buffy umdrehte. »Und wie steht’s mit dir? ›Bronze‹? Nein - du musst vermutlich Vampire erlegen oder irgendeine andere furchtbar langweilige Sache erledigen.« Sein Gesicht verzog sich zu einer Miene übertriebenen Selbstmitleids. »Alle lassen mich im Stich.«
    Buffy konnte nicht anders, sie musste lachen. »Schau sich einer den eifersüchtigen Kerl an.«
    Xander fixierte sie finsteren Blickes. »Wovon sprichst du?«
    »Du bist eifersüchtig.«
    »Auf was?«
    »Willow ist verabredet«, stichelte Buffy. »Und Xander wird
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