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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten
Autoren: Yvonne Nararro
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romantisch, und wir stimmen in allen Punkten überein.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Willow fröhlich.
    Buffys Kiefermuskeln arbeiteten, aber offenbar fehlten ihr die Worte, als sie Willow vom Flur in den Computerraum folgte.
    »Du lernst einen Jungen kennen und weißt nicht, wie er aussieht?« Sie blinzelte verwirrt. »Okay, also ein Rätsel. Nein, warte, darin bin ich gut - hat es etwas mit einem Knirps und einem Eisblock zu tun?«
    »Ich habe ihn online kennen gelernt«, sagte Willow ungerührt.
    »Online?«
    Willow drehte den Kopf und deutete auf den Computer, an dem sie immer arbeitete. Auf Buffys Gesicht machte sich langsam ein Ausdruck des Verstehens breit. »Ach, online… so wie… richtig. Puh!«
    »Guten Morgen, Leute.« Willow und Buffy blickten auf, als Ms. Calendar den Raum betrat. »Buffy, wirst du nicht irgendwo erwartet?« fragte die Lehrerin.
    »Ich habe eine Freistunde«, erwiderte sie.
    »Schön. Aber hier wird gearbeitet, also sorge dafür, dass dein Besuch nicht zu lange dauert, okay?«
    Buffy nickte. »Klar.«
    Willow startete den Rechner, und Buffy setzte sich neben sie auf einen Stuhl. Kaum hatte sich Willow ins Netz eingewählt, erschien eine Mitteilung auf dem Bildschirm.

    SIE HABEN POST!

    »Das ist er!«, sagte Willow aufgeregt, als sie die E-Mail aufrief.

    ICH DENKE AN DICH.

    »Er ist so süß«, seufzte Willow bezaubert.
    Buffy neben ihr schien nicht sonderlich beeindruckt. »Sicher, er ist ein Süßer.«
    »Was soll ich antworten?«, fragte Willow, und ihre Finger schwebten über der Tastatur, während sie versuchte, nachzudenken.
    Buffy räusperte sich anzüglich. »Willow, ich finde es toll, dass du einen netten Brieffreund gefunden hast, aber… denkst du nicht, dass du das alles ein bisschen zu ernst nimmst? Du weißt doch, was ich meine?«
    »Ich denke auch an dich«, platzte Willow heraus, während ihre Finger schon zu schreiben begannen. Beinahe hätte sie die Enter-Taste gedrückt, als sie plötzlich abbrach. »Nein - das ist unglaublich dumm!«
    »Will!«, unterbrach Buffy. »Komm wieder runter, Mädchen. Konzentrier dich, okay? Was weißt du überhaupt über den Kerl?«
    Missmutig lehnte Willow sich zurück. »Ich wusste, dass du so reagieren würdest.«
    »Wie reagieren?«, wollte Buffy wissen. »Ich will nur sicher sein, dass du vorsichtig bist. Das ist alles.«
    »Buffy…«
    »Er könnte doch ganz anders sein, als du glaubst.«
    »Sein Name ist Malcolm Black«, sagte Willow übertrieben deutlich. »Er ist achtzehn und lebt in Elmwood, was etwa achtzig Meilen von hier entfernt ist. Und er mag mich.«
    »Klein, groß, mager, fett…?« Buffy fixierte ihre Freundin erwartungsvoll.
    »Warum dreht sich immer alles um das Aussehen?«, konterte Willow frustriert.
    »Nicht alles«, räumte Buffy ein. »Aber ein bisschen schon. Ich meine, stell dir vor, ihr kommt euch wirklich näher, und dann stellst du fest, dass er… einen behaarten Rücken hat.«
    Willows Augen weiteten sich, als sie darüber nachdachte, dann reckte sie ärgerlich das Kinn vor. »Nein. Nein, er spricht nicht wie jemand, der einen behaarten Rücken hat. Und außerdem macht das auch nichts, wenn man sich wirklich gern hat.« Sie starrte auf ihre Hände. »Vielleicht bin ich ja auch nicht seine Traumfrau«, sagte sie leise.
    »Hey«, sagte Buffy und legte Willow verständnisvoll die Hand auf den Arm. »Ich will mich doch nur vergewissern, dass er gut genug für dich ist. Ich finde es toll, dass du jemanden kennen gelernt hast.«
    »Hey.«
    Willow und Buffy zuckten erschreckt zusammen, als Fritz ohne Vorwarnung auf der anderen Seite der abgeteilten Computernische auftauchte. »Seid ihr fertig?«
    Buffy starrte ihn aus großen Augen an. »Was?«
    »Ich versuche zu arbeiten.«
    »Okay«, sagte Buffy ein wenig gereizt. »Sorry.«

    Fritz setzte sich wieder auf seinen Stuhl und machte dabei genug Geräusche, um die Mädchen wissen zu lassen, dass er genervt war. Dann wartete er ab, ob und was passieren würde. Kurz zuvor waren nur er und Dave in diesem Raum gewesen, ganz in ihre Arbeit vertieft, und niemand außer ihm hatte Daves geflüsterte Worte mitanhören können -
    »Ja… das werde ich. Ich verspreche es.«
    - mit denen er der digitalisierten Stimme aus dem Computerlautsprecher geantwortet hatte. Und eben hatte sich auf seinem eigenen Monitor eine Art Diavorführung im Schnelldurchlauf ereignet, als das System auf die Daten der Schüler zugegriffen und ihre Bilder aufgerufen
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