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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot
Autoren: Piers Anthony
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nicht nur Laute und Fußabdrücke? Ein berühr bares, sichtbares …?“ Er ließ den Arm sinken.
    „Da“, sagte sie. „Er ist oft in der Nähe von Animationen.“
    In der Zwischenzeit bewegte sich die Kulisse der Animation weiter nach vorn. Die Märchenstadt war wunderschön, aber grauenerregend mit der damit verbundenen Erwartung. Sie konnten sie nur betreten, indem sie einfach still stehenblieben – aber wie würden sie wieder herauskommen?
    „Ich glaube, das Kind ist entweder in Sicherheit … oder jenseits aller Hilfe“, sagte Bruder Paul. „Ich hoffe, das erstere trifft zu. An Großfuß’ Klauen sehe ich kein Blut. Wir sollten uns lieber selbst in Sicherheit bringen, und ich hoffe, die anderen denken genauso. Kannst du hier auf dem flachen Boden wieder laufen?“
    „Das sollte ich wohl besser.“
    Sie liefen über das Plateau. Aber Großfuß hatte sie schon erspäht. Mit einem weiteren entsetzlichen Schrei rannte er los, um sie abzufangen. In wenigen Sekunden hatte er sich ihnen drohend in den Weg gestellt. In seiner Nähe konzentrierten sich die Nova-Käfer und beleuchteten ihn ununterbrochen.
    „Ich versuche, ihn abzulenken“, sagte Bruder Paul. „Du versuchst, an ihm vorbeizukommen.“
    „Aber er wird dich umbringen! Großfuß ist schrecklich!“
    „Wenn du dich nicht in Bewegung setzt, wird dich die Animation erwischen“, bellte Bruder Paul zurück und ging auf das Ungeheuer zu.
    Er war sich absolut nicht sicher, damit fertig zu werden, aber er mußte es versuchen. Das Biest würde sie nicht ungehindert vorbeilassen, und es gab keinen anderen Fluchtweg, ohne gleichzeitig von der Animation gefangen zu werden.
    Amaranth blickte verärgert hinter sich. Dann steckte sie zwei Finger in den Mund und stieß einen durchdringenden Pfiff aus.
    Sofort reagierte Großfuß. Er griff sie an. Bruder Paul warf sich zwischen sie und erwischte das Ungeheuer an der Schulter. Es war, als habe er einen Felsbrocken gerammt. Groß fuß wirbelte herum und hieb mit der Pranke nach ihm, und Bruder Paul wurde zur Seite geschleudert. Dieses Wesen war sowohl flink als auch massig!
    Als sich Bruder Paul wieder aufrappelte, zitternd, aber unverletzt, sah er die Animationskulisse sichtbar und mit anscheinend zunehmender Geschwindigkeit auf sie zukommen. Man sah die sich ausbreitenden Vororte der Märchenstadt, und auf sie zu rollte eine breite, baumbestandene Avenue. Rasch verging die Zeit. Aber immer noch war Amaranth durch Großfuß von ihm abgeschnitten. Wenn sie nur nicht durch diesen idiotischen Pfiff seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hätte!
    Nun umflatterten die Nova-Käfer ein neues Opfer. Offensichtlich wurden sie durch alles Bewegliche angezogen. Bruder Paul sah entsetzt, daß es sich um jenes Wesen handelte, das er zuerst auf diesem Planeten getroffen hatte: den Knochenbrecher.
    Rasch tänzelte der Brecher auf sie zu. Der Schwanz wurde wie ein fünftes Bein eingesetzt. Aber er kam nicht, um sein Scharmützel mit Bruder Paul wieder aufleben zu lassen. Er sprang direkt auf Großfuß zu. Doch Großfuß scheute vor dem Knochenbrecher und wartete nicht auf den Angriff. Offensichtlich waren diese beiden Kreaturen natürliche Feinde, und der Knochenbrecher schien im Vorteil zu sein.
    Dann wirbelte Großfuß unvermittelt herum und schoß direkt auf die Visionsstadt zu. Er rannte die Avenue entlang, als beträte er ein Bild. Der Knochenbrecher setzte seine Verfolgung nicht fort. Jedes Lebewesen auf diesem Planeten hütete sich vor Animationen. Außer Großfuß!
    Nun orientierte sich der Knochenbrecher an Bruder Paul. Um ein weiteres Hühnchen zu rupfen? Bruder Paul wappnete sich dagegen. Er würde Großfuß nicht in die Animation hinein folgen. Nun, da er die Angriffsmethode des Knochenbrechers kannte, sollte er sie wohl parieren können.
    Aber das war gar nicht nötig. Amaranth rannte herbei, legte die Hand auf den Rücken des Knochenbrechers, und das Wesen wurde ruhig.
    „Das ist mein Knochenbrecher“, erklärte sie. „Ich habe ihn zur Hilfe herbeigepfiffen. Ich war mir nicht sicher, ob er es hören würde oder was er tun würde, aber ich konnte dich nicht allein gegen das Ungeheuer kämpfen lassen.“
    Sie hatte dieses Raubtier also gezähmt, nun gut. „Deine Kraft ist größer als meine“, sagte Bruder Paul. Dann aber, als er die Stadt fast über sich drohen sah, rief er nur noch: „Los, wir müssen laufen!“
    Sie rannten los, und der Knochenbrecher sprang neben Amaranth her. Langsam näherte sich die
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