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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Myra McEntire
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denken, was Cat gesagt hat.« Em starrte zu Boden. »Dass Jack sich an mein Zeitreise-Gen geheftet hat, damit er die Brücke verlassen konnte, als er feststeckte. Ich weiß, dass nur Zeitreisende sich durch die Zeit bewegen können, aber das Raum-Zeit-Kontinuum ist mittlerweile ziemlich durcheinandergeraten. Vielleicht ist er immer noch dabei, es zu manipulieren.«
    »Das könnte bedeuten …« Ich verstummte und ließ Em den Satz zu Ende sprechen.
    »Wenn Jack sich an ein Gen heften konnte, um von einer Brücke herunterzukommen, könnte er nicht denselben Trick benutzen, um auf eine hinaufzukommen? Und wenn er in der Lage ist, auf eine Brücke zu gelangen, kann er sie dann nicht auch zum Zeitreisen benutzen?«
    Die schwere Eichentür des Phone Company schwang auf, und mein Dad trat ein, wodurch unsere Mutmaßungen ein abruptes Ende fanden.
    Er bahnte sich den Weg durch das Chaos aus umgestürzten Tischen und Glasscherben bis zur Bühne, küsste Em auf die Wange und warf Michael einen prüfenden Blick zu. Meine Rippen zwickten mich ein weiteres Mal, bevor er seine Aufmerksamkeit auf mich richtete. »Zeig mal her.«
    Den Blick starr auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, zog ich mein Hemd ein Stück hoch, um ihm den hässlichen Bluterguss zu zeigen, der sich nach dem Aufprall auf meinem Brustkasten gebildet hatte.
    »Glaubst du, die Rippen sind gebrochen?« Er langte in die Jackentasche seines braunen Tweedjacketts und zog eine Lesebrille hervor.
    Ich sah ihn immer noch nicht an. »Ich glaube, sie sind nicht mal angeknackst.«
    Er setzte die Brille auf und beugte sich mit besorgter Miene über meinen Brustkasten. »Wenn sie gebrochen wären, würdest du es mir sowieso nicht sagen.«
    Mit leichtem Achselzucken zog ich das Hemd wieder herunter. Es gab viele Dinge, die ich ihm verschwieg. Der Blick, den er Michael zuwarf, ließ vermuten, dass auch er etwas vor mir geheim hielt.
    Dad richtete sich wieder auf und ließ die Brille zurück in die Tasche gleiten. Seine Augen fixierten die Stelle, an der Jack aufgetaucht und wieder verschwunden war.
    »Ein Schleier«, murmelte er. »Ist das die Stelle, wo Jack aufgetaucht ist?«
    »Und wo er verschwunden ist.« Em erschauerte. »Ich frage mich, wann er wiederkommt. Und was er dieses Mal will.«
    Dad und Michael tauschten über Ems Kopf hinweg einen Blick. Ich wusste, was sie dachten.
    Jack wollte Em.
    »Darüber darfst du nicht nachdenken«, sagte Dad zu ihr, und seine Worte klangen so sanft, als würde er mit meiner Mom sprechen oder mit mir, als ich noch ein kleiner Junge war. »Wir können nicht jeden einzelnen Schritt vorhersehen, den Jack eventuell plant.«
    »Aber wir können vorhersehen, dass er sich nicht um das Raum-Zeit-Kontinuum kümmert«, sagte Em. »Oder darum, wie er es mit seinen Manipulationen verpfuscht.«
    Ich wusste, was als Nächstes kommen würde, und nicht nur, weil sie mir wieder mal diesen strafenden Blick zuwarf. Ständig spielte sie sich als Boss auf.
    Prompt verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Willst du’s ihm nicht erzählen?«
    »Was soll er mir erzählen?«
    Ich saß in der Falle. »Ich habe heute einen Zeitriss gesehen. Ich weiß, dass es einer gewesen ist, weil Em bei mir war.«
    Er erwiderte nichts, sondern strich sich nur über den Bart, wie er es immer tat, wenn er ein Problem anging.
    »Wieso bist du nicht überrascht?«, fragte ich, während mir immer unbehaglicher zu Mute wurde.
    »Weil es keine Überraschung ist.« Er ließ die Hand sinken und seufzte. »Ich musste Nate und Dune nicht anrufen, um sie zu fragen, ob sie bei Mom bleiben würden. Sie waren schon bei uns, zusammen mit Ava. Alle drei haben ebenfalls Zeitrisse gesehen.«

3. KAPITEL
    I ch starrte Dad an und war überwältigt von der Tragweite seiner Worte.
    »Soweit ich es beurteilen kann, ist jetzt jeder, der über zeitbezogene Fähigkeiten verfügt, in der Lage, Zeitlose zu sehen. Dune, Nate und Ava waren alle jeweils allein an verschiedenen öffentlichen Orten, und ja, jeder von ihnen hat die Erfahrung mehr als einmal gemacht.«
    »Glaubst du, das bedeutet, dass sie auch auf Zeitreise gehen können?«, fragte Michael mit unsicherer Stimme.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Dad. »Aber ohne exotische Materie haben wir keine Möglichkeit, es zu testen. Und ich möchte kein unnötiges Risiko eingehen.«
    Das Geräusch von Thomas’ schweren Stiefeln auf den Holzdielen ließ uns alle zusammenfahren. Seine Schritte hallten durch den Raum, als er durch die
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