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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Myra McEntire
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Company herrschte ein Chaos aus Glasscherben und umgekippten Tischen. Das spärliche Licht der wenigen noch funktionierenden Lampen spiegelte sich in Getränkepfützen und Kronleuchtersplittern.
    Nachdem Thomas und Dru die letzten verschreckten Gäste, darunter auch ein protestierendes Tiger-Girl, aus dem Restaurant befördert hatten, gingen sie nach draußen, um mit der Polizei zu reden. Während Michael noch immer sein Halloween-Kostüm trug, war Em wieder in ihre normale Kleidung geschlüpft und hatte ihre Kringellöckchen zu einem wilden Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Ich lag flach auf dem Rücken, meine Captain-Jack-Perücke und das Piratenhemd waren auf dem Boden gelandet. Ein mit Eiswürfeln gefüllter Beutel sollte meine lädierten Rippen kühlen. Jacks Worte hallten unablässig in meinem Schädel wider. Er wirkte so selbstgewiss. Wieso sollte ihn zu töten der größte Fehler sein, den ich machen konnte?
    Ich stützte mich auf die Ellbogen und sah Michael und Em an. »Ich fasse es nicht, dass ihr Dad angerufen habt. Was soll es ihm bringen hierherzukommen? Jack ist fort.«
    »Du bist verletzt. Er hat gesagt, dass Nate und Dune bei deiner Mom bleiben«, erklärte Michael.
    »Mir geht’s gut«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Und wieso hast du dann einen Eisbeutel auf deinen Rippen liegen?«
    »Hört auf zu streiten.« Em rieb sich die Wangen und legte den Kopf wieder an Michaels Schulter. Jetzt gab es keine unkontrollierbaren Stromstöße. Sie verschwanden, wenn die beiden sich ständig berührten, und Michael hatte keinen Moment die Finger von ihr gelassen, seit sie ihr Rüschenkostüm abgelegt hatte. Ich konnte mir denken, dass er sie nicht mal während des Umziehens losgelassen hatte.
    Das schmerzhafte Ziehen, das ich in meiner Brust spürte, kam sicher von meinen Rippen.
    Ganz bestimmt.
    »Ich möchte, dass sich dein Dad ein Bild von der Situation macht und mir sagt, wie Jack seiner Meinung nach hierhergekommen ist.« Michael legte die Hände auf Ems Schultern. »Und wie er so schnell verschwinden konnte. Und ob er möglicherweise als Zeitreisender unterwegs war.«
    »Er ist nicht gereist.« Ich setzte mich auf und schleuderte den Eisbeutel zur Seite, woraufhin er krachend auf die Bühnenbretter prallte. »Es war keine Zeitreise. Jack verfügt nicht über das Zeitreise-Gen.«
    Emerson atmete hörbar aus. »Das hat ihn beim letzten Mal auch nicht aufgehalten.«
    »Spielt keine Rolle.« Ich arbeitete mich zum Bühnenrand vor und langte stöhnend nach meinem Piratenhemd. Em wandte den Blick ab, als ich es mir über den Kopf zog. Ich stützte mich beim Aufstehen auf die Bühnenkante und bemühte mich, mein schmerzverzerrtes Gesicht zu verbergen. »Er kann nicht einfach so auf Zeitreise gehen. Niemand kann das.«
    Em zuckte zusammen. Die Formel, die sie Cat und Jack entwendet hatte, war nicht vollständig gewesen. Die fehlende exotische Materie bedeutete, dass nach Cats Verschwinden niemand auf Zeitreise gegangen war.
    »Er hat Cat bei sich«, sagte Michael. »Vielleicht hat er in den gestohlenen Hourglass-Akten Hinweise auf andere Zeitreisende entdeckt.«
    »Vielleicht.« Ich zog die Schultern hoch und bereute es auf der Stelle. Ich hatte nicht erwartet, dass ein simples Achselzucken so wehtun konnte. »Doch selbst wenn Jack einen anderen Zeitreisenden entdeckt hat, heißt das noch lange nicht, dass er ebenfalls in der Lage ist zu reisen.«
    Em machte ein nachdenkliches Gesicht, und eine unerwartete Woge von Angst schwappte in meine Richtung.
    »Was ist?«, fragte ich. »Stimmt was nicht?«
    »Es gibt so viele unbeantwortete Fragen«, sagte sie. Ihre Gesichter und die plötzliche Spannung ließen mich vermuten, dass sie und Michael schon sehr oft über dieses Thema gesprochen hatten, öfter, als ihm lieb war. Wahrscheinlich, weil er keine Antworten darauf wusste. »Wir wissen nicht, wieso Jack seine Vergangenheit nicht einfach selbst geändert hat. Warum brauchte er dafür mich oder deine Mom? Einer wie er schert sich doch nicht um die Konsequenzen, wenn er seine eigene Zeitachse manipuliert. Von so etwas lässt sich so ein Typ doch nicht abschrecken, oder?«
    Michaels Kiefermuskeln spannten sich an. »Ich glaube immer noch, dass es irgendwelche Probleme mit der Formel für die exotische Materie gab. Wisst ihr noch, wie stark er gealtert war, als er in Liams Büro aus dem Schleier getreten ist? Es hat mich total schockiert, wie gesund und frisch er heute Abend aussah.«
    »Ich muss immer daran
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