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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Timothy Zahn
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halten. Beunruhigender war die Gruppe von etwa zwanzig Personen, Menschen und Nichtmenschen, die sich in einem Halbkreis hinter ihr aufgestellt hatten und alle ihre Waffen auf ihren Rücken richteten.
    Von allen ging deutliches Misstrauen aus, stellte sie mit gewisser Bosheit fest. Ihr Ruf war ihr offenbar vorausgeeilt. »Sie schmeißen interessante Partys, Huxley«, sagte sie und wandte sich wieder dem Schmuggler zu. »Aber Sie denken doch sicher nicht wirklich, dass Sie mit einer Jedi fertigwerden können, oder?«
    Huxley lächelte. Ein sehr böses Lächeln. Ein überraschend böses Lächeln, wenn man die Umstände bedachte. »Doch, genau das denke ich.« Er hob die Stimme. »Bats?«
    Einen Augenblick war alles still. Mara dehnte ihre Wahrnehmung in der Macht aus, konnte aber nur die plötzlich wachsende Erwartung der Menge spüren.
    Dann war von schräg rechts hinten das Knarren von Maschinen zu hören. Ein Teil des Bodens in einem schlecht beleuchteten Bereich am Ende der Theke begann, sich schwerfällig in Richtung Decke zu heben, und bald schon sah man einen offenen Fässerlift aus dem Vorratskeller darunter kommen. Auf der Liftplattform schien sich etwas Metallisches zu befinden, dessen Schimmer von der Patina des Alters getrübt wurde.
    Mara kniff die Augen zusammen und versuchte, in dem trüben Licht besser sehen zu können. Das Ding war groß und schmal und hatte Arme, die an den Seiten vorstanden, was ihm trotz des offensichtlichen mechanischen Ursprungs eine annähernd humanoide Silhouette verlieh. Der Entwurf wirkte vage vertraut, aber in den ersten paar Sekunden konnte sie ihn nicht einordnen. Der Fahrstuhl kam höher, und man sah hüftknochenähnliche Vorsprünge am unteren Ende eines lang gezogenen Torsos und schließlich drei Beine, die sich nach außen krümmten.
    Dann fiel es ihr plötzlich ein.
    Das Ding war ein Droideka aus der Zeit vor den Klonkriegen – einer dieser Zerstörerdroiden, die einmal der Stolz der Handelsföderation gewesen waren.
    Sie schaute wieder Huxley an und stellte fest, dass sein Lächeln zu einem Grinsen geworden war. »Genau, Jade«, sagte er höhnisch. »Meine eigenen Kampfdroiden, die garantiert sogar einen Jedi wegschießen. Ich wette, Sie hätten nie erwartet, hier einen von denen zu sehen.«
    »Nicht wirklich, nein«, gab Mara zu und betrachtete den Droideka mit geübtem Auge, während der Fahrstuhl endlich die Höhe des Fußbodens erreichte und ächzend zum Stehen kam. Der Droide war vollkommen aufgefaltet und in Kampfhaltung erschienen, statt zu der kompakteren Radform aufgerollt zu sein. Das konnte bedeuten, dass er nicht mehr voll manövrierfähig war.
    Bedeutete es auch, dass er seine Waffen nicht ausrichten konnte? Vorsichtig lehnte sie sich ein wenig zurück.
    Einen Augenblick lang geschah nichts. Dann zuckte der linke Arm des Droideka, und die Zwillingsblaster änderten den Winkel, um sich Maras Bewegung anzupassen.
    Also konnten die Waffen tatsächlich ein Ziel verfolgen, aber sie wurden offenbar manuell ferngesteuert und nicht von einem Zentralcomputer oder etwas, das sich in dem Droiden selbst befand. Im trüben Licht konnte Mara nicht erkennen, ob der eingebaute Deflektorschild funktionierte oder nicht, aber das zählte beinahe nicht mehr. Das Ding war bewaffnet, gepanzert und richtete die Waffen direkt auf sie.
    Huxley hatte Recht. Selbst die Jedi hatten sich in den alten Tagen bemüht, Kämpfen gegen diese Dinger auszuweichen.
    »Aber das hätte ich selbstverständlich tun sollen«, fuhr sie fort und sah wieder Huxley an. »Es wimmelt hier schließlich nur so von alten Droidenteilen. Es wäre zu erwarten gewesen, dass jemand genug davon gesammelt hat, um eine brauchbare Kopie eines Droideka herzustellen, um die Leute damit zu erschrecken.«
    Huxleys Blick wurde kälter. »Wenn Sie irgendwas versuchen, werden Sie schon sehen, wie gut diese Kopie ist.« Er warf einen Blick zu den Beobachtern rechts von ihm und entdeckte jemanden in der Menge. »Du da – Sinker!«
    Ein Junge von etwa sechzehn löste sich aus der Gruppe älterer Männer. »Ja, Sir?«
    Huxley deutete auf Mara. »Nimm ihr das Lichtschwert ab.«
    Der Junge starrte Mara an. »Ihr … ihr …«
    »Bist du taub?«, fauchte Huxley. »Wovor fürchtest du dich?«
    Sinker sah aus, als wollte er etwas sagen, warf Mara dann einen verstohlenen Blick zu, schluckte sichtbar und kam zögernd nach vorn. Mara sah ihm mit ausdrucksloser Miene entgegen und registrierte, dass er mit jedem Schritt nervöser
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