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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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fuhr Lord Winslow fort. "Ich habe mich ausführlich mit Mister Brenner, das ist der junge Mann, der Sie nach Haus gebracht hat, unterhalten." Er holte tief Luft. "Gott sei Dank, haben wir für Julie vorgesorgt. Sie ..."
    Die junge Frau erstarrte innerlich. Sie hoffte, daß man ihr nicht anmerkte, welch entsetzlicher Verdacht ihr gerade kam. Noch konnte sie es kaum glauben, doch es sprach alles dafür, daß Lord Winslow einen Anschlag auf ihr Leben versucht hatte. Nur seiner Vorliebe für Julie hatte sie die Stelle auf Winslow Manor zu verdanken. Vincents lag nichts an ihr, obwohl er ihr zweimal einen Heiratsantrag gemacht hatte. Doch Julie glich seiner verstorbenen Tochter. Sie wollte er haben.
    "Bitte, entschuldigen Sie, Lord Winslow, aber ich bin sehr m üde", meinte sie und zwang sich zu einem Lächeln. "Es wird am besten sein, wenn ich jetzt schlafe."
    Er stand sofort auf. "Natürlich, Mistreß Miles." Sanft nahm er ihre Hand. "Schlafen Sie sich aus. Morgen wird die Welt schon wieder anders aussehen." Er beugte sich über sie und berührte mit seinen Lippen ihre Stirn. "Gute Nacht, meine Liebe."
    Sharon erschauderte vor Abscheu. Es fiel ihr schwer, ihn nicht von sich zu stoßen. "Gute Nacht, Lord Winslow", sagte sie gepreßt.
    Der Herr von Winslow Manor verließ die Suite. Sharon lehnte sich mit geschlossenen Augen in ihren Kissen zurück. Steven hatte sie vor seinem Bruder gewarnt, doch sie hatte nicht auf ihn hören wollen. Indem sie Lord Winslow zu Julies Vormund bestimmt hatte, hatte sie sich völlig in seine Hände begeben. Sie mußte mit ihrer Tochter Winslow Manor verlassen, bevor Stevens Bruder einen erneuten Anschlag auf sie plante. Am besten, sie floh mit Julie noch in dieser Nacht. Ein Glück, daß ihr Wagen wieder in der Garage stand.
     
    24. Kapitel
     
    Es war lange nach Mitternacht, als Sharon Miles ihre kleine Tochter weckte. Julie war viel zu verschlafen, um Fragen zu ste llen. Fast völlig apathisch ließ sie sich anziehen und stolperte dann müde neben ihrer Mutter her zur Hintertreppe des Hauses.
    Sharon hatte nur eine Reisetasche mit den wichtigsten Sachen gepackt. Alles andere wollte sie sich später von Mrs. Hale nach London schicken lassen. Jetzt kam es erst einmal darauf an, u nbemerkt von ihrem Arbeitgeber dessen Besitz zu verlassen.
    "Twinkle, twinkle, little star ..."
    Die junge Frau zuckte zusammen. Ganz deutlich hörte sie das Kinderlied. Es schien von den Wänden des Hauses widerzuhallen.
    "Hör, Mommy", flüsterte Julie munter geworden. "Wer ist di eses Mädchen, das immer singt?"
    "Das kann ich dir nicht so genau sagen, Lovely", erwiderte Sharon. "Komm." Sie öffnete die Tür, die zur Hintertreppe des Gebäudes führte.
    "Wo gehen wir hin?"
    "Wir fahren nach London zurück."
    "Ohne Onkel Vincent auf Wiedersehen zu sagen?" Julie blieb empört stehen.
    "Julie, jetzt sei brav", befahl die junge Frau. "Später erkläre ich dir alles." Sie umfaßte etwas fester die Hand ihres Töchterchens und zog es zur Treppe.
    Das kleine Mädchen sah ein, daß jeder Widerstand zwecklos war. Resignierend stieg es mit seiner Mutter die staubigen Stufen hinunter. "Ich habe Onkel Vincent lieb", murmelte es vorwurfsvoll. "Ich ..."
    "Julie, sei leise." Sharon mußte sich zwingen, nicht wütend zu werden. Ihre Tochter traf keine Schuld. Wie sollte das Kind ve rstehen, was vor sich ging?
    Sie hatten die Hintertür erreicht. Erschrocken hielt Sharon den Atem an, als die Tür beim Öffnen ein lautes Quietschen von sich gab. Minutenlang lauschte sie in die Dunkelheit, dann schob sie Julie ins Freie und folgte ihr. "Wir müssen zu den Garagen", fl üsterte sie. "Und jetzt kein Wort mehr. Niemand darf uns hören."
    Sie hatten fast die Garagen erreicht, als ihnen plötzlich Lord Winslow den Weg verstellte. "Wo wollen Sie denn hin, Mistreß Miles?" fragte er mit einer Stimme, die aus der Tiefe eines Grabes zu kommen schien.
    "Onkel Vincent!" Bevor sich Sharon von ihrem Schock erholt hatte, riß sich Julie von ihrer Hand los. "Wir gehen fort!" Sie rannte zu ihm. "Jetzt kann ich dir auf Wiedersehen sagen. Es ..."
    "Julie!" Sharon wollte ihre Tochter an sich ziehen, doch der Herr von Winslow Manor hielt die Kleine unerbittlich fest. "Bitte, geben Sie Julie frei, Lord Winslow", bat sie. "Julie ist nicht Ihre Tochter. Sie ..."
    "Da irren Sie sich, Mistreß Miles", erwiderte er und umklammerte das Kind. "Gleich, als ich Julie damals in London zum ersten Mal gesehen habe, wußte ich, daß sie die Reininkarnation meiner
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