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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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geglaubt hatte, Steven zu sehen. Nach wie vor war sie davon überzeugt, daß es sich um einen Wachtraum gehandelt haben mußte.
    "Onkel Steven war heute nacht bei mir", überraschte Julie sie fast vierzehn Tage nach Stevens Tod. "Er stand an meinem Bett und hat gesagt, ich soll nicht traurig sein."
    "Das wirst du geträumt haben, Julie", meinte ihre Mutter e rschrocken.
    "Nein, ich habe nicht geträumt", erklärte Julie. "Er hat mein Gesicht berührt. Es war Onkel Steven." Ihre Augen strahlten. "Was meinst du, wie sich Onkel Vincent freuen wird, wenn ich es ihm erzähle."
    "Das darfst du nicht, Julie." Sharon umfaßte die Schultern ihrer Tochter. "Versprich mir, daß du mit niemandem darüber sprichst."
    Die Kleine dachte nach. "Ich habe mich schon so gefreut", b eschwerte sie sich.
    "Julie."
    "Schon gut, Mommy." Ich werde mit niemandem darüber sprechen. Großes Ehrenwort." Julie blickte zu ihr auf. "Aber warum nicht? Warum darf es niemand wissen?"
    "Weil es noch ein Geheimnis ist", erklärte Sharon. Sie zog an Julies Löckchen. Sie konnte kaum glauben, was ihre Tochter g esagt hatte. Es mußte ein Traum gewesen sein. Dennoch begann sie wieder zu hoffen. Vielleicht lebte Steven doch. Aber warum zeigte er sich dann nicht offen? Was sollte diese Geheimnistuerei?
    Am späten Nachmittag saß sie mit Lord Winslow beim Tee auf der Terrasse. Julie tobte mit Robin im Park herum. Ihr kam es vor, als hätte sich Vincents Verhältnis zu ihr geändert. Manchmal e rschien es ihr, als würde er sie regelrecht lauernd beobachten. Dann sagte sie sich wieder, daß sie sich das nur einbildete. Dennoch fiel es ihr schwer, unbefangen mit ihm zu sprechen.
    "Jetzt hätte ich fast etwas vergessen", meinte Lord Winslow und schlug sich an die Stirn. "Heute sind die Bücher gekommen, die ich bestellt habe. Sie hätten abgeholt werden müssen."
    Sharon wußte, daß es sich um sehr wertvolle Bücher handelte. Es war für die Greens, die eine große Buchhandlung im Ort besaßen, nicht leicht gewesen, sie zu beschaffen. "Warum schicken Sie nicht Mister Kelly?" fragte sie.
    "Er hat sich diesen Nachmittag freigenommen." Lord Winslow runzelte die Stirn. "Zu ärgerlich. Wie konnte ich das nur verge ssen?" Er sah Sharon erwartungsvoll an. "Ich würde ja selber fahren, aber ich erwarte ein wichtiges Telefonat. Würde es Ihnen etwas ausmachen, die Bücher abzuholen?" Er schnitt eine Grimasse. "Es ist kindisch, ich weiß. An und für sich könnte ich auch bis morgen warten, aber Sie wissen ja, manchmal sind Männer wie kleine Kinder."
    "Nein, es macht mir nichts aus, Lord Winslow", erklärte Sh aron. "Ich werde sofort fahren." Sie wollte aufstehen.
    "Nein, trinken Sie erst noch in Ruhe Ihren Tee", bat ihr Arbei tgeber. "So wichtig ist es nun auch wieder nicht. Auf fünf Minuten mehr oder weniger kommt es nicht an." Er wandte sich dem Park zu. "Wie reizend unsere Julie heute wieder aussieht. Wir sollten ein paar Fotos von ihr machen."
    "Wir haben sie doch erst vor drei Wochen fotografiert, Lord Winslow", bemerkte Sharon lachend. "Während der Monate, die wir jetzt hier sind, besitze ich schon mehr Fotos von ihr als aus den Jahren zuvor."
    "Fotografieren ist nun einmal mein Hobby", erklärte er. "Außerdem hat man nicht alle Tage so ein reizendes Fotomodell." Liebevoll beobachtete er das kleine Mädchen.
    Zwanzig Minuten später stieg Sharon in ihren Wagen, um in die Stadt zu fahren. Sie fühlte sich nicht sonderlich wohl. Ihr war es etwas schwindelig, und sie hatte heftige Kopfschmerzen. Am liebsten wäre sie zu Hause geblieben und hätte sich auf ihr Bett gelegt, aber sie wollte Lord Winslow nicht enttäuschen.
    Jetzt war es ihr ganz recht, daß ihr Arbeitgeber dagegen gewesen war, Julie in den Ort mitzunehmen. Er hatte sich selbst noch etwas mit dem Kind beschäftigen wollen, während er auf sein Gespräch wartete.
    Die junge Frau hatte Winslow Manor bereits hinter sich gela ssen, als es ihr so schwindelig wurde, daß sie überlegte, ob sie nicht für einige Minuten anhalten sollte. Dann sagte sie sich jedoch, daß das kaum etwas helfen würde. Am besten, sie brachte die Fahrt so schnell wie möglich hinter sich.
    Angestrengt saß Sharon hinter dem Steuer und starrte auf die Straße hinaus, die zum Teil parallel der Klippen verlief. Ihr wurde immer übler, ihre Kopfschmerzen verstärkten sich. Verzweifelt fragte sie sich, ob sie vielleicht etwas Schlechtes gegessen hatte, aber zum Mittagessen hatte es Thunfisch gegeben, und der war sicher einwandfrei
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