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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit
Autoren: R. A. Salvatore
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das, das Nehmen der Waren, die einem angeboten werden. Es hätte keine höhere Vereinigung gegeben, keine spirituelle Erfahrung, und damit auch keine wahre Freude.
    Mit einem so verzweifeltem Suhlen kann ich nicht leben, denn das ist es; ein jämmerliches sich Suhlen in den schäbigen Niederungen der Existenz, das, wie ich glaube, aus der Hoffnungslosigkeit geboren ist, nie eine höhere Existenzebene zu erlangen.
    Und daher lehne ich solche Rauschmittel bis auf den allergezügeltsten Gebrauch ab, und auch wenn ich jene, die sich ihnen hingeben, nicht offen verurteile, so bedaure ich doch ihre leeren Seelen.
    Was ist es, das Männer und Frauen in solche Abgründe treibt? Schmerz, so glaube ich, und Erinnerungen, die zu elend sind, als dass man sich ihnen offen stellen und mit ihnen fertig werden kann. Berauschende Substanzen können die Schmerzen der Vergangenheit in der Tat auf Kosten der Zukunft verschwimmen lassen. Aber es ist kein fairer Tausch.
    Im Angesicht dieser Überlegungen fürchte ich um Wulfgar, meinen verlorenen Freund. Wo wird er Zuflucht vor den Peinigungen seiner Versklavung finden?
    Drizzt Do'Urden

In den Hafen
    »Oh, wie ich diesen Ort hasse«, sagte Robillard, der Zauberer. Er sprach zu Kapitän Deudermont von der Seekobold, während dieser dreimastige Schoner einen langen Kai umrundete und in Sicht des Hafens der nördlichen Handelsstadt Luskan kam.
    Deudermont, ein großer, stattlicher Mann mit vornehmem Auftreten und ruhigem, besinnlichem Temperament, nickte nur zu den Worten des Zauberers. Er hatte das alles schon früher gehört, und zwar oft genug. Er schaute zur Stadt hinüber und erspähte den unverkennbaren Hauptturm des Arkanums, der berühmten Zauberergilde von Luskan. Dies, so wusste Deudermont, war die Ursache für Robillards verächtliche Einstellung zu der Hafenstadt, obgleich der Zauberer in seinen Erklärungen vage geblieben war. Er hatte nur ein paar abschätzige Bemerkungen über die »Idioten« von sich gegeben, die den Turm leiteten, und über ihre Unfähigkeit, einen echten Meister der Magie von einem betrügerischen Taschenspieler zu unterscheiden. Deudermont vermutete, dass man Robillard einst den Eintritt in die Gilde verweigert hatte.
    »Warum Luskan?«, beschwerte sich der Schiffszauberer. »Würde Tiefwasser unseren Bedürfnissen nicht besser dienen? Kein Hafen an der Schwertküste kann sich mit Tiefwassers Reparaturwerften messen.« »Luskan war näher«, erinnerte ihn Deudermont. »Ein paar Tage, mehr nicht«, erwiderte Robillard.
    »Wenn uns in den paar Tagen ein Sturm erwischt hätte, wäre der beschädigte Rumpf möglicherweise auseinander gebrochen, und wir wären alle zu Fischfutter geworden«, sagte der Kapitän. »Das schien mir ein etwas zu großes Risiko, nur für den Stolz eines Mannes.« Robillard setzte zu einer Entgegnung an, erkannte aber rechtzeitig genug die Bedeutung des letzten Satzes des Kapitäns, um sich nicht noch weiter zu blamieren. Ein tiefes Stirnrunzeln zog über sein Gesicht. »Die Piraten hätten uns erwischt, wenn ich die Explosionen nicht ganz genau berechnet hätte«, murmelte der Zauberer, nachdem er sich ein paar Momente Zeit genommen hatte, um sich zu beruhigen.
    Deudermont gab ihm in diesem Punkt Recht. Tatsächlich war Robillards Arbeit bei diesem letzten Angriff spektakulär gewesen. Vor ein paar Jahren war die Seekobold – die neue, größere, schnellere und stärkere Seekobold – von den Fürsten von Tiefwasser als Piratenjäger in Auftrag gegeben worden. Kein anderes Schiff war jemals so erfolgreich bei dieser Aufgabe gewesen. Daher hatte Deudermont es kaum glauben können, als der Ausguck ein paar Piraten ausgemacht hatte, die dicht bei Luskan in den nördlichen Gewässern der Schwertküste segelten, wo die Seekobold häufig patrouillierte. Der Ruf des Schoners allein hatte dieses Gebiet viele Monate lang sauber gehalten.
    Diese Piraten waren aus Rache gekommen, nicht um leichte Beute zu machen, und sie waren gut auf den Kampf vorbereitet gewesen. Jedes der Schiffe war mit einem kleinen Katapult, einer großen Gruppe Bogenschützen und einem Zauberer ausgestattet. Dennoch wurden sie von dem gewieften Deudermont und seiner erfahrenen Mannschaft ausmanövriert und von dem mächtigen Robillard, der seit einem Jahrzehnt seine machtvollen Dweomers in Schiffskämpfen wirkte, auch magisch überrumpelt. Eine von Robillards Illusionen hatte den Anschein erweckt, die Seekobold würde zerstört im Wasser treiben, der Hauptmast auf das
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