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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum
Autoren: R. A. Salvatore
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verrieten Nervosität. »Das ist nicht wichtig«, wich er der Frage aus. »Sie ist für dich, Meister, und ich schenke sie dir mit meiner ganzen Loyalität.« Er setzte die Unterhaltung schnell fort, um Pook von dem heiklen Punkt ihrer Herkunft abzulenken. »Die Kunstfertigkeit dieser Statuette macht nur einen Bruchteil ihres Wertes aus«, führte er aus, wobei Pooks Blicke noch neugieriger wurden.
    »Du hast von solchen Statuetten schon gehört«, erzählte LaValle weiter. Er war zufrieden, dass er den Gildenvorsteher wieder einmal überraschen konnte. »Sie können zu magischen Gefährten ihrer Besitzer werden.«
    Bei dieser Vorstellung zitterten Pooks Hände jetzt sichtbar. »Damit«, stammelte er aufgeregt, »damit kann man einen Panther ins Leben rufen?«
    LaValles verschlagenes Lächeln beantwortete seine Frage.
    »Wie? Wann kann ich...«
    »Wann immer du möchtest«, antwortete LaValle.
    »Brauchen wir einen Käfig?« fragte Pook.
    »Das ist nicht notwendig.«
    »Aber wenigstens so lange, bis der Panther weiß, wer sein Meister ist...«
    »Du besitzt die Statuette«, unterbrach ihn LaValle. »Die Kreatur, die du rufst, gehört daher ganz und gar dir. Sie wird jeden deiner Befehle befolgen, so wie du es wünschst.«
    Pook preßte die Statuette fest an seine Brust. Er konnte sein Glück nicht fassen. Seine erste und einzige Liebe galt Wildkatzen, und eine zu besitzen, die gehorsam war und eine Erweiterung seines Willens darstellte, erfüllte ihn mit solcher Begeisterung, wie er sie noch nie erlebt hatte.
    »Jetzt«, sagte er, »jetzt will ich die Katze rufen. Sag mir die Worte!«
    LaValle nahm ihm die Statuette ab und stellte sie auf den Boden. Er flüsterte Pook ihren Namen ganz leise ins Ohr, damit Guenhwyvar nicht auf seinen Ruf hin kam und Pooks großer Augenblick zunichte gemacht wurde.
    »Guenhwyvar«, sagte Pook leise. Zuerst geschah gar nichts, aber Pook und LaValle konnten trotzdem die Verbindung spüren, die zu der weit entfernten Wesenheit hergestellt wurde.
    »Komm zu mir, Guenhwyvar!« befahl Pook.
    Seine Stimme dröhnte durch das Tunneltor zu den Existenzebenen, den dunklen Korridor hinunter zur Astralebene, der Heimat der Wesenheit des Panthers. Guenhwyvar erwachte bei diesem Ruf. Vorsichtig bestimmte die Katze die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.
    »Guenhwyvar«, ertönte es wieder, aber die Katze konnte diese Stimme nicht einordnen. Es waren viele Wochen vergangen, seitdem ihr Meister sie auf seine Ebene gerufen hatte, und sie hatte eine wohlverdiente Ruhepause eingelegt, aber eine, die offenbar Furcht mit sich gebracht hatte und Aufmerksamkeit verlangte. Jetzt erkannte Guenhwyvar daran, dass eine fremde Stimme rief, dass entscheidende Veränderungen vor sich gegangen waren.
    Zaghaft, aber außerstande, dem Ruf zu widerstehen, bewegte sich die große Katze durch den Tunnel.
    Pook und LaValle beobachteten wie gebannt, wie eine graue Rauchwolke erschien, die den Boden um die Statuette herum einhüllte. Nach einigen trägen Wirbeln nahm sie eine festumrissene Gestalt an. Sie formte sich zu Guenhwyvar. Die Katze verharrte völlig still und versuchte, ihre Umgebung wiederzuerkennen.
    »Was mache ich jetzt?« fragte Pook LaValle. Die Katze spannte sich bei dieser Stimme an — das war jetzt die Stimme ihres Meisters.
    »Was du gern möchtest«, antwortete LaValle. »Die Katze wird neben dir sitzen, für dich jagen, dir auf den Fersen folgen — für dich töten.«
    Bei der letzten Anregung fielen dem Gildenvorsteher einige Ideen ein. »Und wo sind ihre Grenzen?«
    LaValle zuckte die Achseln. »Ein großer Teil der Magie verschwindet nach einer Zeit, aber du kannst die Katze immer wieder rufen, wenn sie sich ausgeruht hat«, fügte er schnell hinzu, als er Pooks enttäuschten Blick sah. »Sie kann nicht getötet werden. Bei dem Versuch kehrt sie lediglich zu ihrer Ebene zurück. Nur die Statuette kann zerstört werden.«
    Wieder schaute Pook säuerlich drein. Die Statuette war ihm bereits zu kostbar geworden, als dass er den Gedanken ertragen konnte, sie wieder zu verlieren.
    »Ich versichere dir jedoch, dass es nicht einfach ist, sie zu zerstören«, fuhr LaValle fort. »Ihre Magie ist äußerst stark. Der mächtigste Schmied in den ganzen Welten könnte ihr mit seinem schwersten Hammer nicht einmal einen Kratzer zufügen!«
    Pook war zufrieden. »Komm zu mir!« befahl er der Katze und hielt ihr eine Hand entgegen.
    Guenhwyvar gehorchte und legte die Ohren an, als Pook ihr sanft das weiche,
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