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Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum

Titel: Die vergessenen Welten 06 - Der ewige Traum
Autoren: R. A. Salvatore
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ihre Leichen von Geiern zernagt wurden.
    »Führe uns zum Gildenhaus von Pascha Pook!« befahl Drizzt. Er kam jetzt zur Sache, da er seine Angelegenheit schnell erledigen und aus Calimhafen wieder verschwinden wollte, »dann bist du entlassen.«
    Sali Dalib erbleichte plötzlich. »Pascha Pook?« stammelte er. »Wer ist das?«
    »Pah!« knurrte Bruenor und näherte sich drohend dem Händler. »Er kennt ihn.«
    »Bestimmt kennt er ihn«, fiel Catti-brie ein, »und fürchtet sich vor ihm.«
    »Sali Dalib kennt nicht...«, begann der Händler.
    Drizzt zog blaues Licht aus der Scheide und hielt es dem Händler unters Kinn, worauf dieser unverzüglich schwieg. Dann verschob er seine Maske ein wenig, um Sali Dalib an seine wahre Herkunft zu erinnern. Wieder einmal irritierte sein plötzlich so grausames Verhalten sogar seine eigenen Freunde. »Ich denke daran, dass mein Freund hier gefoltert wird, während wir herumtrödeln«, sagte Drizzt in leisem Ton, während seine blauvioletten Augen geistesabwesend auf die Stadt starrten.
    Er warf Sali Dalib einen finsteren Blick zu. »Während du herumtrödelst! Du bringst uns jetzt sofort zum Gildenhaus von Pascha Pook«, wiederholte er mit mehr Nachdruck in der Stimme, »und dann bist du entlassen.«
    »Pook? Ach ja, Pook«, verkündete der Händler auf einmal strahlend. »Sali Dalib kennt diesen Mann, ja ja. Jeder kennt Pook. Ja ja, ich bringe euch dorthin, und dann verschwinde ich.«
    Drizzt rückte seine Maske wieder zurecht, behielt aber den eisernen Gesichtsausdruck bei. »Falls du zu fliehen versuchst oder dein kleiner Gefährte«, versprach er so ruhig, dass weder der Händler noch sein Gehilfe seine Worte auch nur einen Augenblick in Zweifel zogen, »werde ich euch zur Strecke bringen und töten.«
    Die drei Freunde des Dunkelelfen sahen sich beunruhigt an und zuckten verwirrt die Schultern. Sie waren eigentlich überzeugt davon, Drizzt tief in seiner Seele zu kennen, aber sein Ton war auf einmal so grausam, dass selbst sie sich fragten, wieviel von seinem Versprechen nur müßige Drohung war.
    * * *
    Zum Entsetzen der Freunde, die sich nichts sehnlicher wünschten, als von den Straßen und dem üblichen Gestank wegzukommen, brauchten sie länger als eine Stunde, um sich ihren Weg durch das sich windende und schlängelnde Labyrinth der Gassen von Calimhafen zu bahnen. Um so erleichterter waren sie, als Sali Dalib schließlich in die Gaunergasse einbog und auf ein unscheinbares Holzgebäude an deren Ende zeigte: das Gildenhaus von Pascha Pook.
    »Dort lebt Pook«, erklärte Sali Dalib. »Aber jetzt nimmt Sali Dalib seine Kamele und reitet nach Memnon zurück.«
    Aber die Freunde waren nicht so schnell bereit, den verschlagenen Händler loszuwerden. »Viel wahrscheinlicher ist, dass Sali Dalib zu Pook geht, um ihm ein paar Geschichten von vier Freunden zu erzählen«, knurrte Bruenor.
    »Na ja, uns stehen ja genug Möglichkeiten zur Verfügung, das zu verhindern«, sagte Catti-brie. Sie zwinkerte Drizzt heimlich zu, dann trat sie vor den neugierigen und verängstigten Händler, während sie in ihre Tasche griff.
    Ihr Blick wurde plötzlich hart und so voller Niedertracht, dass Sali Dalib zurückwich, als sie ihre Hand auf seine Stirn legte. »Bleib stehen!« keifte sie ihn grob an, und er konnte gegen ihren herrischen Ton keinen Widerstand leisten. In ihrer Tasche hatte sie ein Puder gefunden. Sie sagte ein paar unsinnige Worte auf, die sich wie ein geheimnisvoller Gesang anhörten, und zeichnete dem Händler mit dem Puder einen Krummsäbel auf die Stirn. Er versuchte, Einspruch zu erheben, aber er war zu entsetzt, um Worte zu finden.
    »Jetzt kommt der Kleine dran«, sagte Catti-brie und wandte sich an Sali Dalibs Goblingehilfen. Der Goblin kreischte und versuchte wegzuspringen, aber Wulfgar erwischte ihn mit einer Hand. Er hielt ihn vor Catti-brie hin und drückte ihn, bis er mit dem Zappeln aufhörte.
    Catti-brie vollzog die gleiche Zeremonie und wandte sich an Drizzt. »Sie sind jetzt mit deinem Geist verbunden«, sagte sie. »Spürst du sie?«
    Drizzt hatte ihren Trick durchschaut und nickte daher grimmig. Langsam zog er seine zwei Krummsäbel.
    Sali Dalib erbleichte und stürzte fast zu Boden, aber Bruenor, der näher herangetreten war, um das Spiel seiner Tochter zu beobachten, stützte den verängstigten Mann schnell ab.
    »Ach, laßt sie ruhig gehen. Ich bin mit dem Zauberspruch fertig«, sagte Catti-brie zu Wulfgar und Bruenor.
    »Der Dunkelelf spürt jetzt immer
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