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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein
Autoren: R. A. Salvatore
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voneinander. Verschiedene Methoden, das mag sein. Aber zum gleichen Zweck!«
    Von seinem Spiel ermüdet, fing Drizzt die Hufeisen nacheinander und streifte sie sich über den Unterarm, wobei er Malchor die ganze Zeit anerkennend musterte. Als der Dunkelelf sah, wie sein junger Freund nachdenklich die Schultern hängen ließ, war er sich nicht sicher, welches das größere Geschenk war, die verzauberten Hufeisen oder die Lektion.
    »Aber genug davon«, sagte Malchor abrupt und setzte sich in Bewegung. Er ging zu einer Sammlung von Schwertern und anderen Waffen hinüber, die an einer der Wände hingen.
    »Mir ist aufgefallen, daß eine deiner Scheiden leer ist«, sagte er zu Drizzt. Malchor zog einen wunderschön geschmiedeten Krummsäbel aus seiner Halterung. »Ich denke, der hier wird vorzüglich hineinpassen.«
    Kaum hatte Drizzt die Waffe von dem Zauberer erhalten, als er ihre Kraft spürte und die Sorgfalt, mit der sie gearbeitet war, und ihr vollkommenes Gleichgewicht. Ein sternenförmiger blauer Saphir glitzerte an ihrem Knauf.
    »Sein Name ist Blaues Licht«, erklärte Malchor. »Er wurde in einem vergangenen Zeitalter von Elfen geschmiedet.«
    »Blaues Licht«, wiederholte Drizzt. Augenblicklich glomm ein bläuliches Licht an der Klinge der Waffe. Drizzt spürte eine plötzliche Spannung und hatte das Gefühl, daß die Schneide des Säbels schärfer geworden war. Er schwang ihn einige Male, und jede Bewegung zog einen blauen Lichtstreifen hinter sich her. Wie leicht er zu führen war, wie leicht würde er einen Feind niederschlagen! Drizzt steckte ihn ehrfürchtig ein.
    »Er wurde mit der magischen Kraft geschmiedet, die allen oberirdischen Elfen teuer ist«, erklärte Malchor weiter. »Mit der Kraft der Sterne und des Mondes und ihrer geheimnisvollen Seelen. Du verdienst sie, Drizzt Do'Urden, und sie wird dir gut dienen.«
    Drizzt fielen zu dieser Auszeichnung keine Worte ein, aber Wulfgar, gerührt über die Ehre, die Malchor seinem oft schlecht behandelten Freund erwies, sprach für ihn. »Wir danken dir, Malchor Harpell«, sagte er und hielt den Spott zurück, den er noch kurz zuvor gezeigt hatte. Er verneigte sich tief.
    »Bleib deinem Herzen treu, Wulfgar, Sohn von Beornegar«, gab Malchor ihm zur Antwort. »Stolz kann ein nützliches Werkzeug sein, aber er kann dir auch die Augen vor den Wahrheiten um dich herum verschließen. Geht jetzt und ruht euch aus. Ich werde euch früh wecken und euch den Weg weisen.«
    * * *
    Drizzt saß aufrecht in seinem Bett und beobachtete Wulfgar, der neben ihm eingeschlafen war. Drizzt machte sich Sorgen um seinen Freund, der so weit entfernt von der leeren Tundra war, die bisher sein Zuhause gewesen war. Auf ihrer Suche nach Mithril-Halle hatten sie den Norden zur Hälfte durchquert und um jede Meile kämpfen müssen. Und kaum hatten sie ihr Ziel erreicht, als die Strapazen erst recht begonnen hatten, denn auf dem Weg durch die uralte Zwergenanlage waren sie in immer neue Kämpfe verstrickt worden. Dort hatte Wulfgar seinen Mentor und Drizzt seinen besten Freund verloren. Danach hatten sie sich nach Langsattel geschleppt, denn sie hatten eine lange Ruhepause dringend nötig gehabt.
    Aber die Wirklichkeit hatte ihnen keine Ruhepause gegönnt. Regis war in Entreris Klauen geraten, und Drizzt und Wulfgar waren die einzige Hoffnung für den Halbling. In Langsattel hatten sie zwar das Ende einer Straße erreicht, waren aber gleichzeitig auf den Anfang einer noch längeren gestoßen.
    Drizzt konnte mit seiner Erschöpfung umgehen, aber Wulfgar schien in Schwermut verfallen zu sein und bewegte sich stets am Rande der Gefahr. Er war ein junger Mann, zum ersten Mal in seinem Leben außerhalb von Eiswindtal — dem Land, das bisher sein Zuhause gewesen war. Jetzt lag der Tundrastreifen, wo der Wind ewig heulte, weit entfernt im Norden. Er hatte ihn einst beschützt.
    Und Calimhafen lag noch weiter entfernt im Süden.
    Drizzt legte sich auf sein Kissen zurück und erinnerte sich daran, daß es Wulfgars Entscheidung gewesen war, mitzukommen. Drizzt hätte ihn nicht aufhalten können, selbst wenn er es versucht hätte.
    Der Dunkelelf schloß die Augen. Das Beste, was er für sich und Wulfgar tun konnte, war, daß er schlief, damit er auf alles, was die kommende Dämmerung zu bieten hatte, vorbereitet war.
    Malchors Schüler weckte sie, ohne ein Wort zu sprechen, einige Stunden später und führte sie in das Eßzimmer, wo der Zauberer sie erwartete. Dort wurde ihnen ein hervorragendes
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