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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein
Autoren: R. A. Salvatore
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kein...«, begann Drizzt, aber Malchor unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    »Wenn ich herausfinde, daß du nur eine einzige Silbe ausgestoßen hast...«, drohte er ihm. Er drehte sich um und tat einen Schritt in den Raum hinein. Als er glaubte, daß sich der Junge ein wenig entspannt haben könnte, wirbelte er wieder zu ihm herum, so daß dieser fast in die Luft sprang.
    »Warum stehst du immer noch da?« fuhr Malchor ihn an. »Verschwinde!«
    Die Tür schlug zu, noch bevor der Zauberer seinen Befehl ganz ausgesprochen hatte. Wieder lachte Malchor, und die Anspannung wich aus seinen Muskeln, während er zu seinem Schreibtisch zurückging. Drizzt trat neben Wulfgar, und die beiden sahen sich verwundert an.
    »Laß uns hier verschwinden«, sagte Wulfgar zu Drizzt, und der Dunkelelf konnte erkennen, wie heftig sein Freund mit dem Wunsch rang, über den Schreibtisch zu springen und den arroganten Zauberer auf der Stelle zu erwürgen.
    Zwar teilte Drizzt diese Gefühle, aber er wußte auch, daß sich alles, was mit dem Turm und seinen Bewohnern zusammenhing, zu gegebener Zeit aufklären würde. »Wir grüßen dich, Malchor Harpell«, begann er, und seine blauvioletten Augen bohrten sich in die des Mannes. »Aber dein Verhalten stimmt nicht mit der Beschreibung überein, die wir von deinem Vetter Harkle erhalten haben.«
    »Ich versichere dir, daß ich genau so bin, wie Harkle euch erzählt hat«, erwiderte Malchor ruhig. »Und auch ich grüße euch, Drizzt Do'Urden und Wulfgar, Sohn von Beornegar. Selten empfange ich solche hohen Gäste in meinem bescheidenen Turm.« Er verbeugte sich tief vor ihnen, um seine freundliche und gewandte — wenn auch unzutreffende — Begrüßung abzuschließen.
    »Der Junge hat nichts verkehrt gemacht«, fauchte Wulfgar ihn an.
    »Nein, er hat sich großartig verhalten«, stimmte Malchor zu. »Ah, du machst dir Sorgen um ihn?« Der Magier taxierte den großen Barbar, dessen Muskeln noch immer vor Wut angespannt waren. »Ich versichere dir, daß der Junge hier gut behandelt wird.«
    »Davon habe ich nichts gesehen«, gab Wulfgar zurück.
    »Er strebt danach, ein Zauberer zu werden«, erklärte Malchor, den Wulfgars finsterer Blick keineswegs verstimmte. »Sein Vater ist ein reicher und einflußreicher Landbesitzer und hat mich gebeten, den Jungen in die Lehre zu nehmen. Er zeigt Begabung, einen scharfen Verstand und große Liebe für die Künste. Aber du mußt auch verstehen, Wulfgar, daß sich die Zauberei nicht so sehr von deinem Handwerk unterscheidet.«
    Mit einem Grinsen zeigte Wulfgar, daß er anders darüber dachte.
    »Disziplin«, fuhr Malchor unbeirrt fort. »Was wir in unserem Leben auch anstellen, Disziplin und Kontrolle über unsere Handlungen bestimmen letztendlich über Erfolg und Mißerfolg. Der Junge strebt hoch und hat Anzeichen von Kraft, die er noch nicht verstehen und beherrschen kann. Aber wenn er seine Gedanken nicht einen einzigen Monat lang für sich behalten kann, dann bin ich nicht bereit, einige Jahre meiner Zeit an ihn zu verschwenden. Dein Gefährte wird das verstehen.«
    Wulfgar sah Drizzt an, der entspannt neben ihm stand.
    »Ich verstehe das«, erklärte Drizzt und wandte sich an Wulfgar. »Der Junge macht hier bei Malchor eine Probezeit durch. Es ist eine Prüfung seiner Fähigkeit, Befehle zu befolgen, und gleichzeitig wird die Tiefe seiner Wünsche ergründet«
    »Ist mir verziehen?« fragte der Zauberer sie.
    »Es ist nicht wichtig«, knurrte Wulfgar. »Wir sind nicht hier, um die Schlachten eines Jungen auszutragen.«
    »Natürlich«, erwiderte Malchor. »Eure Angelegenheit ist dringlich. Harkle erzählte mir davon. Geht nach unten zu den Ställen und erfrischt euch. Der Junge kümmert sich um das Abendessen. Er wird euch rufen, wenn es Zeit zum Essen ist.«
    »Hat er einen Namen?« fragte Wulfgar mit unverhohlenem Spott.
    »Keinen, den er sich schon selbst verdient hätte«, antwortete Malchor schroff.
    Obwohl er es kaum erwarten konnte, ihre Reise fortzusetzen, konnte Wulfgar dem prächtigen Mahl bei Malchor Harpell nicht widerstehen. Drizzt und er taten sich daran gütlich, weil sie wußten, daß sie mit aller Wahrscheinlichkeit in der nächsten Zeit so etwas Gutes nicht mehr bekommen würden.
    »Ihr solltet die Nacht hier verbringen«, lud Malchor sie nach dem Essen ein. »Ein weiches Bett wird euch guttun«, argumentierte er, als er Wulfgars verärgerten Blick auffing. »Und ich verspreche euch einen frühen Aufbruch.«
    »Wir werden bleiben,
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