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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein
Autoren: R. A. Salvatore
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herausgefunden hätten.
    Als der Junge vor ihnen stand, konnten sie deutlich sehen, daß er aus Fleisch und Blut war und kein Geist, und Wulfgar lockerte den Griff um seine Waffe. Der Junge verbeugte sich tief vor ihnen und forderte sie durch einen Wink auf, sie sollten ihm folgen.
    »Malchor?« fragte Drizzt.
    Der Junge gab keine Antwort, sondern winkte ihnen noch einmal zu und kehrte zum Turm zurück.
    »Ich habe dich für älter gehalten, falls du Malchor bist«, sagte Drizzt, während er hinter dem Jungen herging.
    »Was ist mit den Pferden?« fragte Wulfgar.
    Aber der Junge setzte schweigend seinen Weg fort.
    Drizzt sah Wulfgar an und zuckte mit den Achseln. »Wir nehmen sie mit. Unser schweigsamer Freund kann sich dann um sie kümmern!« entschied der Dunkelelf.
    Sie kamen an eine Stelle der Mauer, die offenbar eine Täuschung war und eine Tür verbarg. Und schon standen sie in einem großen, kreisförmigen Raum, in der untersten Etage des Turms. Boxen an einer Wand bestätigten, daß sie richtig entschieden hatten, als sie die Pferde mitgenommen hatten. Schnell banden sie die Tiere an und eilten weiter, um den Jungen einzuholen, der nicht langsamer geworden war und bereits eine andere Tür passiert hatte.
    »Warte auf uns!« rief Drizzt und trat durch die Tür, aber ihr Führer war schon verschwunden. Der Dunkelelf stand in einem schwach beleuchteten Korridor, der sanft anstieg und sich im Turm nach oben schlängelte. »Es gibt nur einen Weg«, erklärte er Wulfgar, der zu ihm getreten war. Sie begannen den Aufstieg.
    Drizzt nahm an, daß sie eine Runde gemacht hatten und sich jetzt auf der zweiten Ebene befanden — in mindestens drei Metern Höhe —, als sie wieder auf den Jungen stießen, der neben einem düsteren, von der Turmseite abzweigenden Seitengang auf sie wartete. Aber der Junge nahm diesen Gang gar nicht, sondern stieg in dem sich windenden Hauptkorridor weiter den Turm hinauf.
    Wulfgar hatte die Geduld für derartig rätselhafte Spielereien verloren. Seine einzige Sorge war, daß sich Entreri und Regis jede Sekunde weiter entfernten. Er ging an Drizzt vorbei, packte den Jungen an der Schulter und wirbelte ihn herum. »Bist du Malchor?« fuhr er ihn an.
    Der Junge wurde bei dem groben Ton des großen Mannes blaß, gab aber keine Antwort.
    »Laß ihn in Ruhe«, mischte sich Drizzt ein. »Er ist nicht Malchor, da bin ich mir sicher. Wir werden den Herrn des Turms schon noch früh genug finden.« Er sah auf den eingeschüchterten Jungen hinab: »Nicht wahr?«
    Der Junge nickte schnell und ging weiter.
    »Früh genug«, wiederholte Drizzt, um Wulfgar zu besänftigen. Kurzentschlossen überholte er den Barbaren und stellte sich zwischen ihn und ihren Führer.
    »Harpell«, stöhnte Wulfgar hinter seinem Rücken.
    Die Schräge wurde immer steiler, und die beiden Freunde wußten, daß sie bald die Turmspitze erreicht hatten. Schließlich hielt der Junge vor einer Tür an, stieß sie auf und bedeutete ihnen, sie sollten eintreten.
    Drizzt ging schnell weiter, um als erster in den Raum zu gelangen, da er befürchtete, daß der wütende Barbar alles andere als einen angenehmen ersten Eindruck auf ihren Gastgeber, den Zauberer, machen würde.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers saß ein großer, stämmiger Mann mit sorgfältig geschnittenen graumelierten Haaren an einem Schreibtisch. Er hatte sie offensichtlich erwartet. Die Arme hatte er auf der Brust verschränkt. Drizzt wollte gerade eine höfliche Begrüßung vorbringen, als Wulfgar in das Zimmer platzte, ihn dabei fast umwarf und direkt zum Schreibtisch marschierte.
    Mit einer Hand an der Hüfte und mit der anderen Aegisfang umklammernd, beäugte der Barbar den Mann einen Augenblick. »Bist du der Zauberer namens Malchor Harpell?« herrschte Wulfgar ihn an, und seine Stimme verriet, daß er kurz vor einem Wutausbruch stand. »Und wenn nicht, wo in den neun Höllen finden wir ihn?«
    Das Lachen des Mannes kam direkt aus seinem Bauch. »Natürlich«, antwortete er, sprang vom Schreibtisch auf und schlug Wulfgar fest auf die Schulter. »Ich liebe Gäste, die ihre Gefühle nicht hinter blumigen Worten verstecken!« rief er. Er ging an dem verblüfften Barbaren vorbei auf die Tür und den Jungen zu.
    »Hast du mit ihnen geredet?« fuhr er den Jungen an.
    Der Junge wurde noch bleicher als zuvor und schüttelte heftig den Kopf.
    »Kein einziges Wort?« schrie Malchor.
    Der Junge zitterte sichtlich und schüttelte wieder den Kopf.
    »Er hat
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