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Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)

Titel: Die verbotenen Küsse des Scheichs (German Edition)
Autoren: Marguerite Kaye
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Dummkopf war, hatte er sich nie wirklich dazu entschlossen. Stattdessen sagte er sich, dass es viele Möglichkeiten gab, eine Ziege zu häuten.
    Ja, er würde Daar-el-Abbah zu einem modernen Staat machen. Er würde seine Untertanen mitnehmen auf die Reise in die neue Zeit, ob ihnen das nun gefiel oder nicht. Am liebsten wäre es ihm freilich, wenn sie von sich aus die Vorteile mancher Veränderungen erkennen würden. Hatten nicht einige bereits eingesehen, dass Diplomatie besser war als Krieg? Nun, auch diese Ehe war ein diplomatischer Akt. Deshalb würde er sich den Wünschen des Ältestenrats letztendlich beugen.
    Sollte er den Ehevertrag gleich jetzt unterschreiben? Es war sinnlos, das Unvermeidliche immer wieder aufzuschieben. Ja, er würde das Dokument unterzeichnen. Natürlich würde er es unterzeichnen. Aber nicht heute …
    Jamil hielt Halim die Papiere hin. „Es wird nicht schaden, sie noch ein bisschen warten zu lassen“, stellte er fest und stand so rasch auf, dass die versammelten Männer sich erschrocken vor ihm auf die Knie warfen. „Wir wollen doch nicht, dass sie glauben, wir wären allzu leicht zu überzeugen.“ Er runzelte die Stirn, ließ den Blick über die Rücken der Männer gleiten und rief ungeduldig: „Wie oft habe ich euch gesagt, dass ich dieses Niederknien nicht mag?“
    Es war entmutigend, denn er hatte die Mitglieder des Ältestenrats bestimmt mehr als hundertmal aufgefordert, stehen oder sitzen zu bleiben, wenn sie sich irgendwo trafen, wo kein Außenstehender sie beobachtete. Dennoch warfen sie sich jedes Mal vor ihm auf den Boden. Nur Halim stand noch aufrecht. Eilig folgte er ihm, als Jamil quer durch den Thronsaal auf die große Doppeltür zuschritt.
    „Hoheit, dürfte ich einen Vorschlag …“
    „Jetzt nicht!“ Jamil riss die Tür so heftig auf, dass die Männer, die auf der anderen Seite Wachen standen, erschrocken zusammenfuhren.
    „Ich verstehe nicht, Hoheit, warum … Ich dachte, wir wären uns einig, dass …“
    „Ich sagte: nicht jetzt!“, erwiderte Jamil gereizt. „Ich möchte über etwas anderes mit Ihnen reden, Halim. Ich habe nämlich einen äußerst interessanten Brief von Lady Celia erhalten.“
    Halim musste sich beeilen, um mit dem Fürsten Schritt zu halten. Sie bogen in den Flur ein, der zu dessen Privatgemächern führte. Ein wenig atemlos fragte Halim: „Von der englischen Gattin des Herrschers von A’Qadiz? Welchen Grund könnte Lady Celia haben, Euch zu schreiben, Hoheit?“
    „Es geht um Linah.“
    Gerade betraten sie den Innenhof, um den herum die Gemächer des Fürsten angeordnet waren.
    „Sie schreibt wegen Prinzessin Linah? Was könnte die Engländerin zu Eurer Tochter zu sagen haben?“
    „Sie hat offenbar erfahren, dass es schwierig für mich ist, eine Gouvernante zu finden, die den speziellen Anforderungen gewachsen ist, die die Erziehung meiner Tochter mit sich bringt.“ Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über Jamils Gesicht. „Der englische Diplomat Lord Armstrong ist Lady Celias Vater. Und er hat ihr offensichtlich sein Talent vererbt, geschickt mit Worten umzugehen. Natürlich hat sie in Wirklichkeit gehört, dass niemand in der Lage ist, Linah zu kontrollieren, und dass alle Frauen, die sich der Herausforderung gestellt haben, nach kurzer Zeit aufgeben mussten.“
    Halim reagierte entrüstet. „Ich glaube kaum, dass das Verhalten der Prinzessin diese englische Lady irgendetwas angeht. Ja, ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, dass auch ihr Gatte Scheich Ramiz sich aus der Sache heraushalten sollte.“
    „Scheich Ramiz ist ein Mann, den ich sehr achte. Ein hervorragender Herrscher, ein Mann mit Visionen für die Zukunft. Er ist im Begriff A’Qadiz zu einem modernen Staat zu machen. Seine Ansichten stimmen mit den meinen in vieler Hinsicht überein. Daher denke ich, dass es nur von Vorteil sein kann, wenn wir enge Beziehungen zu Scheich Ramiz knüpfen.“
    „Ihr habt natürlich recht, Hoheit.“ Halim verbeugte sich. „Eure Weitsicht beeindruckt mich. Nun, Ihr seid der Fürst, und ich bin nur der Diener.“
    „Keine falsche Bescheidenheit, Halim! Wir wissen beide, dass Sie mehr sind als ein Diener.“
    Jamil betrat einen nur zum Teil im orientalischen Stil eingerichteten Salon, schlüpfte aus dem Kaftan und warf ihn achtlos auf einen Diwan. Dann zog er Ghutra und Agal vom Kopf und löste den Gürtel mit dem Scimitar. „Schon besser …“, murmelte er und fuhr sich mit der Hand durch das kurz geschnittene
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