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Die Vampir-Dschunke

Die Vampir-Dschunke

Titel: Die Vampir-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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befand.
    Er feuerte auf den Angreifer, der auf ihn zusprang. Es war ein gewaltiger Satz. Er kam aus der Höhe, wollte den Ersten Offizier durch seine Tritte zu Boden rammen.
    Kugeln trafen, sangen auch vorbei, und dann fiel der andere nach unten. Er prallte nicht auf Hurley, weil dieser zurückgesprungen war. Die Waffe war leer geschossen und wurde fallen gelassen. Mit beiden Händen umklammerte der Erste Offizier den Griff des Beils und ging seinerseits zum Angriff über.
    »Pass doch auf!«, brüllte der Commander. Er hatte gesehen, was Hurley nicht sah, aber der Ruf erreichte den Ersten Offizier nicht. So sah er nicht, dass sich in seinem Rücken eine Gestalt näherte, die zudem bewaffnet war. Mit dem Säbel holte sie aus und stach zu.
    Ob Hurley schrie oder nur den Mund aufriss, das konnte der Commander nicht feststellen.
    Aber die Waffe hatte getroffen.
    Sie war in den Hals des Offiziers gedrungen, trat mit der Spitze unter dem Kinn wieder hervor, wurde aus dem Hals gezogen, und dann passierte etwas, das allem die Krone aufsetzte.
    Zwei dieser verfluchten Angreifer stürzten sich auf den Mann, aus dessen Halswunde das Blut schoss. Sie stachen nicht noch mal zu, um auf Nummer Sicher zu gehen. Sie beugten sich vor und drückten ihre verdammten Mäuler auf die Wunde.
    Dann tranken sie!
    Es war für Jack Farlane nicht nachvollziehbar, dass die Gestalten sich am Blut des Ersten Offiziers labten. Er konnte an nichts mehr denken. Nicht mal der Begriff Vampir schoss ihm durch den Kopf. Was er sah, das reichte ihm, und er spürte, wie seine Knie nachgaben. In diesen schlimmen Augenblicken wurde sein Leben endgültig auf den Kopf gestellt. Er verlor den Kontakt zur Realität, die nicht mehr das Gleiche war wie früher. Hier konnte er nichts tun. Er hockte einfach auf dem Platz und starrte ins Leere. Keine Scheibe mehr, durch die er schauen konnte, und der Commander kam sich vor wie jemand, dessen Geist den Körper verlassen hatte. Das konnte doch alles nicht wahr sein.
    Und doch stimmte es...
    Wenig später wurde er wieder zurück in die Realität gerissen, denn jemand drosch die Tür zur Brücke auf.
    Farlane hörte das Geräusch. Er drehte sich im Sitzen Um, wollte in die Höhe schnellen, aber er fand nicht mehr die Kraft. Mit offenem Mund starrte er auf das, was er wie ein Spukbild wahrnahm, obwohl es die grausame Realität war.
    Vor ihm stand einer dieser blutgierigen Piraten. Es war ihm egal, ob es sich um den Anführer handelte oder um einen Mitläufer, er sah zum ersten Mal einen dieser mörderischen Piraten dicht vor sich. Trotz der Furcht erkannte er die Einzelheiten.
    Um den Körper der Gestalt war ein viel zu weites dunkelblaues Gewand geschlungen. Bewaffnet war der Mann mit zwei Messern, aber die kümmerten Farlane im Moment nicht.
    Er konnte seinen Blick einfach nicht von dem Gesicht abwenden. Es gehörte keinem Europäer, sondern eher einem Chinesen. Als sollte ein Vorurteil noch verstärkte werden, schimmerte die Haut in einem blassen Gelb.
    Ein breiter Mund mit schmalen Lippen, wobei die Oberlippe in die Höhe gezogen war.
    Zwei spitze Zähne zeichneten sich dort ab. Wie kleine Dolche wuchsen sie von oben nach unten, und diese Spitzen konnten mit denen von Messern konkurrieren.
    Der Commander dachte nicht näher darüber nach. Dazu war er gar nicht in der Lage. Für ihn stand fest, dass sein letztes Stündchen geschlagen hatte. Mit ihm passierte etwas, das er nicht richtig mitkam.
    Plötzlich fing er an zu lachen.
    Es war das Gelächter eines Wahnsinnigen. Dass der Chinese mit stoßbereiten Messern auf ihn zukam, nahm er nicht wahr. Er lachte weiter und sah deshalb nicht, dass sich der Körper des anderen aufbäumte, für einen Moment auf den Zehenspitzen blieb und dann abdrehte.
    Er stach nicht zu.
    Etwas hatte ihn gestört. Es war noch ein zischender Laut zu hören, dann warf sich die Gestalt herum, huschte auf die Tür zu und war im nächsten Augenblick verschwunden.
    Der Commander blieb zurück und merkte nicht, wie er langsam nach hinten kippte und liegen blieb...
    ***
    Farlane war nicht klar, wie lange er in diesem Zustand verbracht hatte. Irgendwann schaffte er es wieder, normal zu denken. Er rollte sich auf die Seite, stemmte sich hoch, blieb aber knien, weil sich alles um ihn herum drehte.
    Erst jetzt kehrte die Erinnerung zurück!
    Sie erwischte ihn wie ein brutaler geistiger Hieb. Wie nebenbei bekam er mit, dass er zwar auf einem festen Boden lag, dieser aber nicht ruhig war. Er schwankte im
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