Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eine Nachricht.«
    »Vom wem?«
    »Keine Ahnung. Auf dem Brief ist kein Absender zu sehen.«
    »Legen Sie ihn in den Kasten.«
    »Das klappt nicht. Er ist zu dick.«
    »Dann scheren Sie sich zum Teufel.«
    »Wie Sie wollen.«
    Danach hörte Luke nichts. Aber das Erscheinen des Unbekannten hatte ihm gereicht. Jetzt wusste er, dass ihn sein Gefühl nicht getrogen hatte. Er war allein und war es doch nicht. Jemand schlich um sein Haus herum. Er wollte zu ihm. Er hatte es mit einem Trick versucht, und Dolan war stolz auf sich, dass er nicht darauf hereingefallen war.
    Ein Brief, der zu dick war, um ihn durch den Schlitz des Kastens zu stecken. Eine blödere Ausrede hätte sich der Typ nicht einfallen lassen können. Nein, nein, da musste man ihm schon anders kommen. Dolan ahnte jetzt auch, dass diese Nacht noch verdammt lang werden konnte. Schlaf würde er nicht finden, und das hatte jetzt nichts mehr mit seiner inneren Nervosität zu tun.
    Er trat von der Tür zurück. Das kleine Fenster reizte ihn. Es zuckte ihm in den Fingern, es zu öffnen und nach draußen zu schauen. Das würde nicht viel bringen. Sein Sichtwinkel war stark eingeschränkt. Um mehr zu sehen, musste er schon die Tür öffnen, und das traute er sich noch nicht.
    Minuten verstrichen. In dieser Zeit hatte sich Luke Dolan nicht von der Stelle gerührt und nur abgewartet. Sein Blick war auf die Tür gerichtet. Er wollte schauen, er wollte hören und horchen, aber es drang nichts Verräterisches an seine Ohren.
    Wer immer der Mann mit der fremden Stimme auch gewesen war, er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er die Nacht über vor der Tür hocken bleiben würde.
    Die Neugierde siegte schließlich über die Angst. Luke wollte endlich Bescheid wissen. Er brauchte es, um ruhiger zu werden. Dazu musste er die Tür öffnen.
    Mit einem Ruck zog er sie auf.
    Schnell, überraschend. Nicht nur für ihn, sondern auch für den, der möglicherweise dort lauerte. Er bekam den Ansturm der Kälte mit. Er spähte hinaus in die Dunkelheit und bewegte sich nicht von der Türschwelle weg.
    Da war nichts!
    Alles im grünen Bereich. Die schmale Straße, das nächste Haus gegenüber, aber 100 Schritte entfernt. Der sich daran anschließende Ort, in dem hinter einigen Fenstern noch Licht schimmerte – das alles war das gewohnte nächtliche Bild.
    Luke Dolan sah zu Boden, ob dort tatsächlich eine Nachricht für ihn lag.
    Nein. Das Gitter mit der Matte wirkte unberührt. Man hatte ihn reinlegen wollen.
    Der Briefkasten befand sich am Ende des kleinen Vorgartens. Er war an dem linken der beiden Torpfosten angebracht worden. Es reizte ihn schon, dorthin zu gehen, denn Neugierde hatte stets zu den wichtigsten Eigenschaften in seinem Beruf gezählt.
    Noch zögerte Dolan. Den Grund kannte er selbst nicht. Möglicherweise war es die angeborene Vorsicht.
    Er tat den ersten Schritt, schaute sich um, es passierte nichts, und ging dann den zweiten.
    Jemand lachte!
    Luke Dolan blieb stehen. Er fror ein. Das verdammte Lachen hatte er sich nicht eingebildet. Jemand hielt sich in seiner Nähe auf. Er hatte auf ihn gewartet.
    Dieser Bote...
    Wieder das Lachen.
    Hinter seinem Rücken!
    Als Dolan dies klar wurde, da wusste er, dass er einen Fehler begangen hatte.
    Auf der Stelle noch fuhr er herum.
    Was er sah, was ungeheuerlich!
    Sein Gegner war noch da. Aber er hielt sich nicht mehr normal vor dem Eingang auf. Er befand sich darüber. Er stand auch nicht auf einem Absatz oder einen Windschutz, er klebte mit dem Rücken an der Hauswand...
    ***
    In diesen Momenten glaubte Luke Dolan, den Verstand zu verlieren. Was er da in der Dunkelheit trotz allem genau sah, war einfach unglaublich und so irreal.
    Die Gestalt, die ihn anschaute und sich dabei mit dem Rücken gegen das Gemäuer drückte, war ein Mensch. Zumindest jemand mit einer menschlichen Gestalt.
    Sehr dunkel, fast schwarz, sodass sie kaum an der ebenfalls dunklen Hauswand auffiel. Aber sie hatte auch ein Gesicht, das wie ein bleicher Fleck wirkte.
    Er hörte das Lachen.
    Es war widerlich. Es steckte voller diabolischer Freude.
    Wer war das?
    Der Ausdruck Mensch wollte ihm kaum noch in den Sinn kommen. Es war eine Person mit menschlichem Aussehen. Seltsam, dass er ausgerechnet in diesen Augenblicken an den alten Film dachte und sogar annahm, dass das Erscheinen dieser Person damit in Zusammenhang stand.
    Er schluchzte auf. Die Gefahr war da. Der andere dort war sein Freund nicht, und er fing plötzlich an, sich an der Hauswand zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher