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Die Tuer zur Zeit

Die Tuer zur Zeit

Titel: Die Tuer zur Zeit
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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zusammengebissenen
Zähnen hervor.



»Dort ist ein Korridor«, sagte Jason und strich sich
die nassen Haare aus der Stirn.
»Und auch etwas Licht«, fügte seine Schwester
Julia hinzu.
    Rick folgte den Zwillingen. Immer wieder knickte er
in den schweren Holzsandalen um. »Ich glaube, hier ist es
auch wärmer.«
    Sie gingen einige Schritte weiter, dabei schlackerten
ihnen die viel zu großen Hemden und Hosen, die sie auf
dem Schiff gefunden hatten, um Arme und Beine.
    Rick hatte recht: In dem Korridor war es viel wärmer
als in der Höhle, in der die Metis vor Anker gelegen hatte –
das alte Wikingerschiff, auf dem sie das Wasserbecken in
der Höhle unterhalb von Kilmore Cove überquert hatten.
    Jason bückte sich, um den Boden abzutasten. »Sand«,
sagte er. »Wir laufen auf Sand.«
    Seine Schwester strich mit der Hand über die dunklen
Felswände, die sich anders anfühlten als die Klippen von
Salton Cliff. »Vielleicht endet der Gang in einem Vulkan«,
meinte sie kichernd.
    Rick drehte sich um und schaute sich die Tür, durch
die sie soeben gegangen waren, genauer an. Sie war in
das schwarzgraue Gestein gehauen, und wenn er nicht
gewusst hätte, dass es sie gab, wäre sie ihm wahrscheinlich
gar nicht aufgefallen.
    Jason pfiff nervös eine Melodie.
    Die Zwillinge liefen ins Freie.
    »Pass auf, wo du hintrittst«, warnte ihn seine Schwester,
»damit du nicht in irgendeine Falle tappst.«
    »Nach einer scharfen Rechtskurve standen sie vor
einem weiteren Gang und einer engen Treppe, die nach
oben führte, von wo durch ein Gitter in der Decke Licht
hereindrang.
    Jason stellte sich direkt darunter und sagte: »Endlich!«
    Rick schüttelte verblüfft den Kopf. »Das ist nicht
möglich. Wir waren doch nicht die ganze Nacht in der
Höhle!«
    Erst jetzt bemerkte Julia, dass ihre Uhr stehen geblieben
war. »Vielleicht geht gerade die Sonne auf«, überlegte sie.
    Rick stellte sich neben Jason. »Es sieht so aus, als
würde sie schon hoch am Himmel stehen. Das muss sie
auch, denn sonst würden ihre Strahlen nicht durch dieses
Loch scheinen. Das ist unglaublich! Es kann doch noch
gar nicht so viel Zeit vergangen sein.«
    »Das würde zumindest erklären, warum ich ganz schön
müde bin«, sagte Jason und strich sich über die schmerzende
Brust.
    »Habt ihr eine Vorstellung, wo wir sein könnten?«,
fragte Julia.
    »Ich denke, dass wir uns immer noch unter Salton Cliff
befinden, vielleicht ein Stück hinter der Villa Argo«, überlegte
Rick.
    »Wir können ja mal nachsehen«, schlug Jason vor und
begann die Treppe hinaufzusteigen.
    Auf halber Höhe blieb er wie angewurzelt stehen,
denn auf der anderen Seite des Gitters waren Stimmen
zu hören.
    »… eine Ladung Harz von höchster Qualität …«
    »Hast du es schon zum Markt bei der Mastaba bringen
lassen?«
    »Natürlich, aber bei diesen ganzen Kontrollen, die sie
heute machen, kommt man kaum voran.«
    »Dafür können wir uns beim Pharao bedanken. Sein
Besuch ist daran schuld.«
    »Und wie ich mich bei ihm bedanke. Ich wäre noch
viel dankbarer, wenn er das nächste Mal zu Hause bleiben
würde.«
    Die Stimmen entfernten sich und Julia, Jason und Rick
sahen sich fassungslos an.
    »Habt ihr das gehört?« Julia schüttelte den Kopf.
    »Laut und deutlich«, erwiderte Jason und stieg die Stufen
weiter nach oben.
    »Auch dieses Wort … Pharao? «, hakte Julia nach..
    »Unglaublich!«, rief Jason.
    Rick hatte das Wörterbuch der vergessenen Sprachen aufgeschlagen
und blätterte darin herum. »Wartet mal. Ich
schaue gerade nach, was eine ›Mastaba‹ ist.«
    Oben am Ende der Treppe blieb Jason vor einer gemauerten
Wand stehen.
    »Jason, weißt du, was eine ›Mastaba‹ ist?«, fragte Julia
und folgte ihm. Dann stöhnte sie auf. »Oh nein! Wir können
nicht mehr weiter.«
    Jason klopfte mit den Fingerknöcheln die Ziegelsteine
ab. »Ja, hier ist erst mal Schluss. Aber ich glaube, die Wand
ist nicht sehr massiv.«
    »›Mastaba‹«, las Rick laut vor. »›Ägyptisches Sakralgebäude
in Form einer Pyramide mit abgeschnittener
Spitze. Das Innere kann mit Fresken oder Kratzbildern
verziert sein. Zum Schutz vor Grabräubern ist der Eingang
verborgen.‹«
    Julia riss vor Schreck die Augen auf. »Ägyptisches
Sakralgebäude? Grabräuber?«
    »Sagt mir, dass ich träume.« Rick klappte das Wörterbuch
der vergessenen Sprachen zu und …
    »Jason!«, rief Julia.
    Aber Jason war ebenso erstaunt wie Rick und Julia.
Erstaunt, aber auch sehr, sehr glücklich. »Dann funktioniert
es ja
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