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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)
Autoren: John Wyndham
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drei.«
    Ich blickte auf Susan, die sehr aufrecht dasaß in ihrem blauen Arbeitsanzug und mit einem roten Band im Haar. Sie sah unruhig von mir zu Josella.
    »Drei«, sagte ich.
    »Es tut mir leid, Mr. Masen. Die Zuweisung lautet auf zehn pro Gruppe. Das Mädchen kann ins Hauptquartier kommen. Sie kann sich dort nützlich machen, bis sie alt genug ist, selber eine Gruppe zu übernehmen.«
    »Meine Frau und ich betrachten Susan als unsere Tochter«, erklärte ich kurz.
    »Ich wiederhole, es tut mir leid. Wir müssen uns an die Bestimmungen halten.«
    Ich sah ihn eine Weile an. Er erwiderte meinen Blick.
    »Wir würden natürlich Garantien für sie verlangen, wenn das geschehen müsste«, sagte ich.
    Ich hörte mehrfach heftig eingezogenen Atem. Torrence wurde etwas umgänglicher.
    »Wir werden Ihnen natürlich jede mögliche Sicherheit geben«, versprach er.
    Ich nickte. »Ich muss mir das alles noch durch den Kopf gehen lassen. Es ist neu für mich und ziemlich überraschend. Einige Punkte will ich gleich erwähnen. Unser Material ist verbraucht. Es ist schwer, unbeschädigtes aufzutreiben. Ich werde schon bald einige kräftige Arbeitspferde brauchen.«
    »Pferde sind eine Schwierigkeit. Unser Bestand ist zur Zeit sehr gering. Sie werden zunächst wohl Menschenkraft für Ihre Gespanne verwenden müssen.«
    »Dann«, sagte ich, »was die Unterbringung betrifft. Die Nebengebäude sind zu klein für diesen Zweck – und ich allein bin nicht imstande, Unterkünfte einzurichten.«
    »Da, glaube ich, können wir Ihnen helfen.«
    Wir besprachen noch etwa zwanzig Minuten lang Einzelheiten. Am Ende hatte ich ihn so weit, dass er so etwas wie Freundlichkeit zeigte, dann wurde ich ihn los, indem ich ihn einlud, sich den Besitz anzusehen; Susan machte, sehr missvergnügt, die Führerin.
    »Bill, wie kannst du nur …?«, begann Josella, sobald ich die Tür hinter ihm und seinen Begleitern geschlossen hatte.
    Ich erzählte, was ich von Torrence und seiner Methode wusste, Schwierigkeiten mit der Schusswaffe auszuräumen.
    »Das überrascht mich nicht«, bemerkte Dennis. »Aber was mich überrascht, ist, dass mir plötzlich die Triffids sympathisch werden. Ohne ihre Intervention hätten wir wohl schon öfter mit solchen Leuten zu tun gehabt. Wenn sie der einzige Faktor sind, der die Rückkehr zur Leibeigenschaft verhindert, dann kann ich ihnen nur Glück wünschen.«
    »Das ganze Projekt ist vollständig absurd«, sagte ich. »Es hat nicht die geringste Aussicht auf Gelingen. Wie sollten Josella und ich eine solche Schar von Blinden versorgen und die Triffids in Schach halten? Aber«, fügte ich hinzu, »wir sind kaum in der Lage, zu einem Vorschlag von vier Bewaffneten glatt ›Nein‹ zu sagen.«
    »Dann wirst du also nicht …?«
    »Liebes«, antwortete ich, »kannst du dir wirklich vorstellen, wie ich als Feudalherr, mit der Peitsche in der Hand, meine Hörigen und Leibeigenen vor mir hertreibe? Selbst wenn mich nicht vorher die Triffids überrannt haben sollten?«
    »Aber du hast doch gesagt …«
    »Hör zu«, unterbrach ich sie. »Es wird dunkel. Zu spät für sie, heute noch an die Abfahrt zu denken. Sie müssen die Nacht über hierbleiben. Ich stelle mir vor, ihr Programm wird sein, morgen Susan mitzunehmen – als Geisel und Faustpfand für unser Verhalten. Vielleicht bleiben auch einer oder zwei hier zurück, um uns zu überwachen. Nun, ich glaube, dazu dürfen wir es nicht kommen lassen.«
    »Nein, aber …«
    »Hoffentlich habe ich ihn davon überzeugt, dass er mich für das Projekt gewonnen hat. Tische heute Abend ein Festessen auf, das diese Überzeugung verstärkt. Sorge dafür, dass sich alle sattessen. Auch die Kinder. Hole unsere besten Getränke. Und sorge dafür, dass Torrence und seine Begleiter nicht das Trinken vergessen, wir bleiben mäßig. Gegen Ende der Festivität werde ich auf ein paar Minuten verschwinden. Aber die Stimmung darf darunter nicht leiden. Spiel ihnen irgendwelche Platten mit wilder Musik vor. Und alle helfen mit. Hauptsache laut und lustig. Und noch etwas – keiner von euch erwähnt die Gruppe Beadley. Torrence ist sicher über das Unternehmen auf der Insel Wight unterrichtet, glaubt aber, dass wir nichts davon wissen. Nun brauche ich einen Sack Zucker.«
    »Zucker?«, sagte Josella verblüfft.
    »Haben wir nicht? Einen großen Topf Honig dann. Der wird es, denke ich, auch tun.«
    Alle spielten ihre Rollen beim Abendessen zufriedenstellend. Die Gesellschaft taute nicht nur auf, sondern
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