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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (German Edition)
Autoren: John Wyndham
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Vorbereitungen für den Winter. Wir verdienen auch einen Urlaub.«
    »Ich glaube, das lässt sich machen«, stimmte ich zu.
    Wir blieben sitzen und sahen das Tal in die Dämmerung zerfließen; Josella sagte: »Es ist seltsam, Bill. Jetzt, da ich fortkann, will ich nicht recht. Manchmal ist es mir hier wie in einem Gefängnis vorgekommen – und jetzt sieht das Fortgehen wie Verrat aus. Weißt du, ich – ich habe hier trotz allem die glücklichste Zeit meines Lebens verbracht.«
    »Und ich, Liebes, ich habe vorher überhaupt nicht gelebt. Aber wir werden es noch besser haben – das verspreche ich dir.«
    »Es ist dumm, aber ich werde weinen, wenn wir weggehen. Richtig heulen. Aber das darf dich nicht kümmern«, sagte sie. Doch es kam ganz anders, und wir hatten gar keine Zeit für Tränen …

17 Strategischer Rückzug
    17
    Strategischer Rückzug
    Wie Josella gesagt hatte, bestand kein Grund zur Eile. Wenn wir den Sommer noch in Shirning verlebten, konnte ich mich auf der Insel nach einem neuen Heim für uns umsehen und nach und nach den wertvollsten Teil unserer Vorräte und unserer Ausrüstungsgegenstände hinübertransportieren. Nun war aber unser Holzlager in Flammen aufgegangen. Da wir für ein paar Wochen Brennmaterial für die Küche benötigten, fuhren Susan und ich am nächsten Morgen los, um Kohle zu holen.
    Dafür war der Raupenwagen ungeeignet, und wir nahmen einen leichteren Lkw. Das nächste Kohlenlager der Bahn war zwar nur zehn Meilen entfernt, doch infolge der vielen Umfahrungen schlechter oder blockierter Straßen brauchten wir fast den ganzen Tag. Obwohl wir keine größere Panne hatten, wurde es bereits Abend, als wir heimkehrten.
    Wir bogen um die letzte Ecke, während die Triffids unermüdlich wie eh und je von den Böschungen auf den vorüberfahrenden Wagen herunterpeitschten, und trauten unseren Augen nicht. Hinter unserem Tor und mitten in unserem Hof parkte ein abenteuerliches Fahrzeug. Der Anblick verblüffte uns dermaßen, dass wir eine Weile daraufstarrten und staunten, bevor Susan nach Helm und Handschuhen griff, ausstieg und das Tor aufmachte.
    Drinnen musterten wir das Gefährt aus der Nähe. Das Fahrgestell war auf Raupenketten montiert, die anscheinend aus Heeresbeständen stammten. Das ganze Vehikel sah aus wie ein Zwischending aus Wohn- und Möbelwagen. Susan und ich schauten es und dann erstaunt einander an. Wir gingen ins Haus, um Näheres zu erfahren.
    Im Wohnzimmer fanden wir außer den Hausbewohnern vier Männer in graugrünem Skidress. Zwei trugen Pistolen in Halftern an der rechten Hüfte; die beiden anderen hatten ihre Maschinenpistolen neben ihre Sessel auf den Boden gelegt.
    Als wir eintraten, wandte sich Josella mit völlig ausdruckslosem Gesicht uns zu.
    »Hier ist mein Mann. Bill, dies ist Mr. Torrence. Er sagt, er komme in offiziellem Auftrag. Er hat uns Vorschläge zu machen.« Nie hatte ihre Stimme kälter geklungen.
    Einen Augenblick lang blieb ich starr und stumm. Der Mann, den sie mir vorstellte, erkannte mich nicht, wohl aber ich ihn. Gesichtszüge, die man hinter Kimme und Korn zu sehen bekommen hat, vergisst man nicht so leicht. Außerdem war da noch dieses auffällige rote Haar. Ich erinnerte mich gut, auf welche Art dieser tüchtige junge Mann meinen Trupp in Hampstead zum Rückmarsch gezwungen hatte. Ich nickte ihm zu. Er blickte mich an und sagte: »Ich höre, dass Sie hier die Leitung innehaben, Mr. Masen?«
    »Mr. Brent hier ist der Besitzer«, entgegnete ich.
    »Aber Sie sind der Organisator dieser Gruppe?«
    »Unter den gegenwärtigen Umständen, ja«, sagte ich.
    »Gut.« Seine Miene drückte aus: Nun kommen wir zur Sache.
    »Ich bin Kommandant, Südostsektor«, setzte er hinzu.
    In einem Ton, als sollte mir das etwas sagen. Was nicht der Fall war. Das gestand ich ihm auch unumwunden.
    »Soll heißen«, ergänzte er, »ich bin Chef der Exekutive des Katastrophenausschusses für Südostengland. Zu meinen Obliegenheiten gehört es, Verteilung und Zuweisung des Personals zu überwachen.«
    »So«, sagte ich. »Ich habe nie etwas gehört von diesem … äh … Ausschuss.«
    »Möglich. Auch wir wussten nichts von der Existenz Ihrer Gruppe, bis wir gestern das Feuer sahen.«
    Ich wartete, bis er weitersprach …
    »Sobald eine solche Gruppe entdeckt wird«, fuhr er fort, »ist es meine Aufgabe, sie zu überprüfen und einzuschätzen und die notwendige Gleichschaltung durchzuführen. Ich bin also, wie Sie sehen, in einer offiziellen Mission hier.«
    »Im
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