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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Autoren: Jeamy Lee
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maste, sicher billiges, mit elfenbein überzogenes teak oder ebenholz. bunte figuren auch am schiffsrumpf.
    »so ’ne yacht hätte ich auch gerne. würde sie sofort um den halben preis abstoßen und auf diese art mir und zehn nachfolgenden generationen ein angenehmes leben ermöglichen.«
    die segel schillerten wie reinste seide, ich tippte auf chiffonsegel oder war’s gar nur viskose?
    bunte hieroglyphen zierten diese luxussegel, von denen bestimmt ein jedes den gegenwert einer luxusvilla entsprach; wären wir im zwanzigsten jahrhundert gewesen.
    das auffälligste symbol war die geflügelte sonne, welche hartnäckig an allen ecken und enden des schiffes auftauchte. ich hatte sie schon öfter gesehen, hier in dieser stadt und in geschichtsbüchern.
    »ist wohl ein hoheitszeichen. hat sich ein herrscher dieses alte symbol ausgewählt, um sich auf die stufe eines ägyptischen pharaos zu stellen? nahm er für sich in anspruch, gott zu sein?
    wenn ich mich so umsehe ... dieser prunk. jede kleinigkeit in der ausführung marke ›protz‹. man konnte wirklich glauben, er hält sich für einen gott, zumindest für einen halben.«
    ich motivierte meinen körper, sich zu einem der muskulösen, braun gebrannten, zwei meter zwanzig großen riesen, typ herkules, hinüberzubewegen. er hielt ganz wichtig irgendwelche tafeln in der hand, daher nahm ich an, er wäre so etwas wie der oberaufseher.
    ich räusperte mich.
    »hallo, sie da. verstehen sie mich?«
    »nicht? dacht’ ich mir.«
    er verneigte sich so tief vor mir, ich hatte die befürchtung, er könnte jede sekunde das gleichgewicht verlieren und eine rolle vorwärts machen. ich trat vorsichtshalber fünf schritte zurück.
    »ist schon ok. ich mag diese unterwürfige haltung nicht, außerdem werde ich sicher nicht soviel geld hier lassen, dass sie gerechtfertigt wäre. ich will nur für eine nacht bleiben, also wo geht’s hier zur rezeption?«
    ich sprach mit händen und füßen, um ihm meine wünsche begreifbar zu machen, die da wären, ein zimmer mit bad und eventuell ein fernsehgerät und ein telefon.
    irgendwann musste er mich dann doch noch verstanden haben, er deutete mir, ich solle ihm folgen.
    »na endlich.«
    wir stiegen auf einer zehn meter breiten, mit bunten fliesen dekorierten treppe, einige meter nach oben.
    »ich hab’ mir die räumlichkeiten einer pyramide irgendwie anders vorgestellt. das hier erinnert mich eher an ein übergroßes wohnzimmer.«
    es erstreckte sich über die gesamte grundfläche der pyramide. sitzecken, die zum träumen einluden, palmen, sträucher, grasflächen, blumen, ein kleiner teich mit springbrunnen, sogar einige vögel flogen frei herum.
    der park vor der pyramide fand hier drinnen seine fortsetzung. erstaunlicherweise waren die lichtverhältnisse in diesem raum identisch mit denen im freien.
    die zwanzig meter hohe, elfenbein- und mahagonigeschmückte halle wurde durch reihen von regalen abgeteilt, in denen eine unzahl von schriftrollen lagen.
    je länger ich diesen saal betrachtete, umso eher war ich geneigt zu glauben, es handelte sich bei diesem »wohnzimmer« um die bibliothek einer universität. verschiedenste schautafeln über den aufbau von mensch, tier, pflanze und technischen gerätschaften verstärkten diesen eindruck noch.
    eine kleine, für meinen geschmack äußerst behaglich eingerichtete bar in einer der ecken trug zur allgemein wohnlichen atmosphäre bei.
    »hier hätt’ ich auch gerne studiert. fehlen nur noch die animierdamen.«
    ich musste mich beeilen, mein führer hatte schon beinahe die wuchtige holztreppe auf der gegenüberliegenden seite erreicht, die ins nächste stockwerk führte und aussah, als wäre sie aus einem einzigen baum geschnitzt worden.
    auf dieser etage war nicht viel zu sehen, außer ein, für die in diesem gebäude vorherrschenden verhältnisse, schmaler gang, der an dutzenden türen vorbeiführte.
    waren dahinter appartements versteckt oder hörsäle? waren die symbole an den verschlossenen eingängen zimmernummern oder hinweise auf die dahinter gelehrten wissensgebiete?
    dachte der bodybuilder vor mir am ende gar, ich wollte hier studieren und brachte mich zum rektor?
    jetzt tat es mir leid, dass ich nie hebräisch gelernt hatte.
    »nein, englisch musste es sein, ist ja ’ne weltsprache und was habe ich nun davon?«
    in dieser tonart ging es weiter. zwölf, dreizehn stockwerke lang, konnten aber auch vierzehn gewesen sein. treppen, gänge, stufen, korridore. irgendwo hatte ich den
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