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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)
Autoren: Jeamy Lee
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linien der figuren und ihrer gebrauchsgegenstände noch in kräftigen farben nachgezogen worden. kein quadratzentimeter schien unberührt von diesen sagenhaften, meisterhaft gefertigten kunstwerken.
    ich hatte die straße verlassen und spazierte an der mauer entlang, bewunderte mit offenem mund die so wunderbar lebensechten gravuren. an gestalten war hier alles vertreten, was die mythologien, technologien, heldenepen und geschichtsbücher der verschiedensten völker und epochen aufzubieten hatten. auf dieser wand hatten raum und zeit aufgehört zu existieren, waren ineinander verwoben, als wären sie nie getrennt gewesen.
    schumerische, indische, ägyptische, aztekische, japanische und chinesische götter friedlich vereint. menschengestalten mit köpfen oder unterleibern von tieren, löwen, pferde, schlangen mit flügeln, drachen in jeder erdenklichen form. dämonen, kobolde, feen, hexen, teufel und engel. skizzen von pyramiden, ähnlich der in dieser stadt, von großstädten, vergleichbar mit den mir vertrauten und welche mit futuristischen, bogenförmigen gebäuden.
    neben den üblichen darstellungen von geschlagenen und gewonnenen schlachten und vollbrachten wundern, mit denen jeder herrscher versuchte, sich und seinen taten ein denkmal zu setzen, bilder von fluggeräten, die so ungewöhnlich aussahen, als wären sie gerade einem sf-film entsprungen. lebensecht wirkende abbildungen von robotern, strahlenwaffen und weltraumschlachten.
    und dazwischen immer wieder zeichnungen, die große ähnlichkeit mit modernen sternkarten hatten. alle ungefähr zwei mal vier meter groß und in augenhöhe angebracht, damit man sie nur nicht übersah. mit koordinatengittern, namen und helligkeitsgrößen der sterne. bei manchen waren sogar angaben über planetensysteme vorhanden. es sah zumindest so aus.
    mein problem war, dass ich die schriftzeichen nicht entziffern konnte, doch deutete alles darauf hin, dass es wirklich hinweise auf planeten waren. denn neben den einzelnen karten waren zahlreiche sterne nochmals aufgelistet, umgeben von zeichnungen, die offenbar umlaufbahnen und größenverhältnisse der planeten zueinander zeigten. ergänzt durch lange texte, in denen vermutlich eine genauere beschreibung der systeme nachzulesen war.
    »wenn’s wenigstens auf hebräisch geschrieben wäre oder in hieroglyphen, keilschrift tät’s zur not auch noch, runen wären mir freilich am liebsten. aber diese zeichen hier? wüsste nicht, wo ich sie einordnen soll.«
    »angeber.«
    ich warf noch einen letzten blick auf die »märchenwand«, oder war es eine »geschichtswand«?, und steuerte auf das stadttor zu. es war eigentlich kein tor, sondern nur ein fehlendes stück mauer. tore, mit denen man diese öffnung hätte verschließen können, waren jedenfalls nirgendwo zu sehen.
    »mal sehen, ob ich so etwas wie eine touristeninformationsstelle finde. dort wird wohl jemand der englischen sprache mächtig sein oder reden die heute etwa alle so neuhebräisch?«
    auf beiden seiten der zwei parallel geführten straßen, die mich zu dieser stadt geführt hatten, standen in dreierreihen verschiedene baumarten. zwei breite grasstreifen mit sträuchern und hecken trennten die straßen noch zusätzlich von den mehrstöckigen, aus weißen steinen errichteten wohnhäusern der stadt. die meisten waren bunt bemalt, die strukturen erinnerten mich ein wenig an uralte inka- oder aztekengemälde. in regelmäßigen abständen kreuzten bedeutend schmälere wege die »hauptstraße«. auch auf ihnen herrschte ein chaotisches durcheinander.
    die pflastersteine der straßen waren zu riesigen mosaiken zusammengefügt worden, die den bildern auf der stadtmauer ähnelten. seltsamerweise wirkten die farben noch genauso frisch, als wären sie gerade eben erst verlegt worden.
    »vielleicht waren sie es auch. ist doch möglich, dass sie gerade das eröffnungsfest dieses touristenzentrums feiern. alles glänzt, ist blank geputzt, strotzt vor sauberkeit. das kann doch unmöglich der normalzustand in einer vollgestopften stadt wie dieser hier sein.«
    nach einer stunde oder knapp zwei kilometern geschubse und gedrängel war ich endlich am vorplatz der pyramide angekommen, der im augenblick zum marktplatz umgestaltet worden war.
    ich suchte nach einem zeitungsstand oder einer computergesteuerten touristeninformationsstelle. irgendetwas, das mir weiterhelfen konnte. ich wusste ja nicht mal, wann ich war, woher sollte ich also wissen, was gerade in war, woher die menschen
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