Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
eingeladen wurde. „Das da zum Beispiel?“
    „Das war ein Teil davon. Ich wusste deine Direktheit schon immer zu schätzen, Boyd.“
    „Hmm.“ Boyd entdeckte Althea und begrüßte sie mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. „Jetzt mal ehrlich, Colt, hast du die Polizei gerufen oder einen Freund?“
    Colt schaute auf seinen Zigarrenstummel, schnippte ihn in den Rinnstein und trat ihn mit dem Absatz aus. „Gut zu wissen, dass du beides bist.“
    „Hast du den Kerl umgebracht?“
    Boyd stellte die Frage in so leidenschaftslosem Ton, dass Colt wieder grinsen musste. Er wusste, dass Boyd ihm kein Haar gekrümmt hätte, wenn er an Ort und Stelle ein Geständnis abgelegt hätte. „Nein.“
    Boyd nickte wieder. „Gut. Wirst du mich ins Bild setzen?“
    „Ja.“
    „Setz dich in meinen Wagen. Ich bin in einer Minute da.“
    „ Captain Boyd Fletcher.“ Colt schüttelte mit einem leisen Auflachen den Kopf. Obwohl es bereits weit nach Mitternacht war, saß er hellwach und entspannt mit einer Tasse schlechtem Kaffee in der Hand, die Beine mit den ramponierten Stiefeln lang auf der Tischplatte ausgestreckt, vor Boyds Schreibtisch. „Hört sich wirklich gut an.“
    „Ich dachte, du züchtest in Wyoming Pferde und Rinder.“
    „Das mache ich auch.“ Colts Tonfall war schleppend mit einem ganz leichten Näseln. „Ab und zu jedenfalls.“
    „Und was ist mit deinem Juraabschluss passiert?“
    „Der muss noch irgendwo in einer Schublade rumfliegen.“
    „Und die Air Force?“
    „Fliegen tue ich noch. Aber die Uniform habe ich an den Nagel gehängt. Was meinst du, wie lange das mit der Pizza noch dauert?“
    „Gerade lange genug, dass sie kalt und nicht mehr essbar ist.“ Boyd lehnte sich behaglich in seinem Stuhl zurück. Er fühlte sich in seinem Büro wohl. Und er dachte gern an seine gemeinsame Schulzeit mit Colt.
    „Du hast den Schützen nicht erkennen können?“
    „Himmel, Fletch, ich hatte gerade noch Zeit, mir das Auto anzuschauen, bevor ich in Deckung ging. Nicht, dass uns das besonders viel weiterhelfen würde. Die Chancen stehen gut, dass es gestohlen war.“
    „Lieutenant Grayson wird versuchen, es zu finden. Warum erzählst du mir nicht, was du mit Wild Bill zu besprechen hattest?“
    „Ich hatte gehofft, dass er mir in einer bestimmten Sache weiterhelfen kann. Ich war …“ Er unterbrach sich, als Althea mit einem flachen Karton hereingeschlendert kam. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht anzuklopfen.
    „Sind das eure Pizzen?“ Sie stellte den Karton auf Boyds Schreibtisch ab und streckte die Hand aus. „Zehn Mäuse, Fletcher.“
    „Althea Grayson, Colt Nightshade. Colt ist ein alter Freund von mir.“ Boyd zog einen Zehner aus seiner Brieftasche. Nachdem Althea den Schein fein säuberlich gefaltet und in ihrem Portemonnaie verstaut hatte, legte sie ihre perlenbestickte Abendhandtasche auf einem Stapel Aktenordner ab.
    „Mr Nightshade.“
    „Mrs Grayson.“
    „ Lieutenant Grayson“, stellte sie richtig. Sie lüftete den Deckel des Pizzakartons, inspizierte den Inhalt, suchte sich ein Stück Pizza aus. „Ich glaube, Sie waren an meinem Tatort.“
    „So sieht es aus.“ Er nahm die Beine vom Schreibtisch, damit er sich vorbeugen und sich ebenfalls ein Stück Pizza nehmen konnte. Über den Geruch von abkühlender Salami hinweg erhaschte er ihren Duft. Der weitaus verführerischer war.
    „Danke“, murmelte sie, als Boyd ihr eine Serviette reichte. „Mich würde interessieren, wie es kommt, dass Sie in die Schießerei mit meinem Informanten verwickelt wurden.“
    Colt verengte die Augen. „Mit Ihrem Informanten?“
    „Richtig.“ Ähnlich wie bei seinen Haaren ließ sich auch bei seinen Augen nicht entscheiden, was für eine Farbe sie hatten. Sie changierten zwischen Blau und Grün. Und im Moment waren sie so kalt wie der Wind, der an die Fenster klopfte.
    „Bill hat verlauten lassen, dass er den ganzen Tag über versucht hat, seinen Polizeikontakt zu erreichen.“
    „Ich war an der Front.“
    Colt zog eine Augenbraue hoch, während er seinen Blick über die wehende smaragdgrüne Seide gleiten ließ. „Schöne Front.“
    „Lieutenant Grayson hat heute den ganzen Tag über versucht, Drogendealern das Handwerk zu legen“, mischte sich Boyd ein. „He, Leute, warum fangen wir nicht mit dem Anfang an?“
    „Keine Einwände.“ Althea deponierte ihr angebissenes Stück Pizza auf dem Deckel des Pizzakartons, dann legte sie ihre Stola ab.
    Colt biss die Zähne zusammen, um zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher