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Die tödliche Bedrohung

Die tödliche Bedrohung

Titel: Die tödliche Bedrohung
Autoren: Nora Roberts
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Nummernschildbeleuchtung aus war und er es ein bisschen eilig hatte, in Deckung zu gehen. Er hat ausgesagt, dass die Waffe wie eine AK-47 klang.“
    „Ach ja?“ Interessant. Diesen Zeugen sollte sie im Auge behalten. „Vielleicht …“ Sie unterbrach sich, als sie sah, dass ihr Chef die Straße überquerte. Captain Boyd Fletcher ging schnurstracks auf den Zeugen zu, schüttelte erst ungläubig den Kopf, dann grinste er und umarmte sein Gegenüber. Anschließend folgte ein beiderseitiges nicht enden wollendes Schulterklopfen.
    „Sieht ganz danach aus, als ob sich der Captain fürs Erste um ihn kümmert.“ Althea steckte ihre Neugier weg wie eine Belohnung, die man sich für später aufhebt. „Machen wir erst mal hier fertig, Sweeney.“
    Colt hatte sie von dem Moment an nicht mehr aus den Augen gelassen, in dem sich das erste lange, glatte Bein aus der Tür des Mustang geschoben hatte. Eine Lady wie sie war es wert, dass man sie nicht mehr aus den Augen ließ – mehr als wert. Es war schön anzuschauen, wie sie sich bewegte – mit der Geschmeidigkeit eines Athleten und der sparsamen Grazie eines Menschen, der weder Zeit noch Energie zu verschwenden hat. Und noch schöner war sie selbst anzuschauen. Ihr schön gewachsener, sexy Körper hatte gerade ausreichend Kurven, um einem Mann den Mund wässrig zu machen, und mit all dieser grünen und purpurroten Seide, die sich im Wind bewegte … Das flammend rote Haar, aus einem kühlen Kameengesicht gestrichen, veranlasste einen Mann, an wesentlich mehr zu denken als an die Familienerbstücke seiner Großmutter.
    Es war eine kalte Nacht, aber ein einziger Blick auf diese wohlproportionierte Frau bewirkte, dass es Colt ganz heiß wurde.
    Was ganz gewiss nicht die schlechteste Art war, sich während des Wartens warm zu halten. Vor allem, weil er normalerweise zu den Menschen gehörte, die selbst unter besten Umständen nicht gern warten.
    Es hatte ihn nicht überrascht, als sie dem Babyface an der Absperrung ihren Dienstausweis unter die Nase gehalten hatte. Sie trug auf ihren muskulösen Schwimmerinnenschultern unübersehbar Autorität. Anfangs hatte er sie für die stellvertretende Bezirksstaatsanwältin gehalten, doch als er gesehen hatte, wie sie mit Sweeney gesprochen hatte, war ihm klar geworden, dass er sich geirrt hatte.
    Der Lady stand das Wort Cop quer über die Stirn geschrieben.
    Ungefähr Ende zwanzig, überlegte er, und auch ohne diese schwindelerregend hohen Absätze wahrscheinlich fast ein Meter siebzig groß.
    Die Polizistinnen waren heutzutage wirklich ziemlich interessant verpackt, das musste sogar er zugeben.
    Und so wartete er, während er das, was sich da vor seinen Augen abspielte, einzuschätzen versuchte. Wild Bill Billings’ sterblichen Überresten brachte er keine wie auch immer gearteten Gefühle entgegen. Der Mann nutzte ihm jetzt nichts mehr.
    Doch trotz allem würde er etwas herausfinden. Colt Nightshade war kein Mann, der sich durch einen Mord von seinem Ziel abbringen ließ.
    Als er spürte, dass sie ihn beobachtete, zog er ruhig an seiner Zigarre und stieß eine Rauchwolke aus. Dann suchte er ihren Blick. Der Stromstoß, der ihn durchzuckte, kam jäh – und war ursprünglich und rein sexuell bedingt. Dieser eine flüchtige Moment, in dem sein Gehirn so blank geputzt war wie eine Glasscheibe, kam mehr als unerwartet. Er war nicht vorherzusehen gewesen. Stärke prallte auf Stärke. Sie machte einen Schritt auf ihn zu. Er ließ den Atem heraus, den er unbewusst angehalten hatte.
    Er war so in Anspruch genommen, dass er Boyd nicht herankommen sah.
    „Colt! Du alter Mistkerl!“
    Colt fuhr überrascht herum, doch dann verschwand die gespannte Aufmerksamkeit aus seinen Augen und machte einem Grinsen Platz, bei dem jede Frau sogar noch in zehn Schritt Entfernung dahingeschmolzen wäre.
    „Fletch.“ Mit der überströmenden Herzlichkeit, die er allein für seine Freunde reserviert hatte, erwiderte er Boyds Umarmung, dann trat er einen Schritt zurück, um Bestandsaufnahme zu machen. Er hatte Boyd seit fast zehn Jahren nicht mehr gesehen und stellte jetzt zu seiner Genugtuung fest, dass sich wenig verändert hatte. „Du hast ja immer noch dieses hübsche Gesicht.“
    „Und du bist auch noch ganz der Alte. Gott, tut es gut, dich mal wieder zu sehen. Seit wann bist du hier?“
    „Seit zwei Tagen. Ich wollte erst noch ein paar Dinge erledigen, bevor ich mich melde.“
    Boyd schaute an ihm vorbei zu dem Wagen, in den eben der Tote
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