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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin
Autoren: Torsten Fink
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das kostbare Eisen abbauen. Die Sternenberge sind so hoch, dass ihre Gipfel schwarz sind, denn wenn Edhil mit dem Sonnenwagen im Osten aufsteigt, versengt seine Hitze die hohen Felsen.
     
    Die Wüste Dhaud trennt die Romadh von ihren nördlichen Nachbarn, den Hakul. Dieses wandernde Volk gliedert sich in unzählige
Sippen und zahlreiche Stämme, der südlichste ist jener der Schwarzen Hakul. Bekannt sind auch die Roten und die Eisernen Hakul, doch gibt es noch weit mehr Stämme. Sie züchten Pferde, Rinder und Trampeltiere, handeln mit Häuten, Vieh und Sklaven und schlagen ihre Lager dort auf, wo es ihnen gefällt. Ihre Reiter sind ohne Zahl wie die Grashalme ihre Steppe. Untereinander sind sie sehr zerstritten und ihre Sippen ohne besondere Liebe zueinander. Es kommt vor, dass sich große Stämme spalten oder neue zusammenfinden. Ihre Nachbarn fürchten nichts mehr als den Tag, an dem die Hakul ihre Streitereien beenden und sich zu einem Volk vereinen. Es wird gesagt, dass die Hakul, weit im Osten, im Schatten der Sternenberge, eine Hauptstadt haben, doch hat noch kein Fremder diese Stadt gesehen. Vielleicht aber stehen dort die Essen, an denen die berühmten Schmiede der Hakul ihre Meisterwerke aus Bronze und Eisen fertigen.
     
    Die berüchtigten Schwarzen Hakul siedeln hauptsächlich in Srorlendh, dem Staubland, einem hügeligen, kargen Weideland an den Ufern des Dhurs. Dieser Fluss ist eines der großen Rätsel der bekannten Welt. Er entspringt weit im Norden und führt Wasser bis nach Srorlendh, doch in der Wüste Dhaud versickert der Strom im heißen Sand. Es heißt, dass er tief unter der Wüste weiterfließt, die Balas erreicht und dort die Brunnen der Romadh speist. Nur wenn der Frühling hoch oben im Norden sehr regenreich war und im Sternengebirge viel Schnee schmilzt, dann führt der Fluss genug Wasser, um die Dhaud als Strom zu durchqueren und sein ausgetrocknetes Flussbett mit Leben zu füllen. Es soll dann dort sogar Fische geben.
     
    Nördlich des beinahe endlosen Weidelands der Hakul, am Rand der Welt, leben die Bauernkönige der Akradhai, die den kostbaren honigfarbenen Bernstein besitzen, und es ist ihr Geheimnis, wo sie
ihn finden. Dieser Stein ist als Schmuck in allen Städten sehr begehrt, doch führen alle Wege zu den Akradhai durch das Land der Hakul, das kein Fremder durchqueren darf, und so liegt der Handel mit diesem Gut in ihrer gefährlichen Hand.
     
    Im Westen von Srorlendh liegen die Schwarzen Hügel, die Hlain Ilus, in denen die Hakul ihre Stammesführer beerdigen. Dahinter beginnt die Slahan, die Wüste der Erschlagenen, so genannt, weil dort die Hakul und die Budinier seit ungezählten Jahren ihre Streitereien ausfechten. Die Slahan ist die Schwesterwüste der Dhaud. Sie wird von dieser durch den Hlain Brasai, den Glutrücken, getrennt, der vom südlichen Ende Srorlendhs bis nach Serkesch und an den Dhanis reicht. Und auch die Dünen der Slahan wandern bis an den Dhanis heran.
     
    Am Westufer des Dhanis und im weiten Hügelland dahinter beginnt das Land der Budinier. Zahlreich sind ihre Dörfer, und ihre Weidegründe finden sich auch in der Fal-Hajd, also nördlich der Stillen Hügel, wo sie schon in alter Zeit mit den Kydhiern um die besten Weiden stritten. Auch heute noch wird dort jedes Jahr gekämpft. Die Budinier sind jedoch nicht nur wandernde Hirten wie die Hakul, sondern haben auch beachtliche Städte gebaut. Budingar ist die zweitgrößte Stadt am Dhanis und Heim ihres Aldhan. In Illubaig, der Minenstadt, bauen sie Kupfer ab. Rätselhaftes hört man von Gyrn, einer alten Festung, die auf einer Felsnadel inmitten des Dhanis erbaut wurde und nur über die Hochebene Edhawa erreichbar ist. Dort beerdigen die Budinier ihre Aldhane, und es wird gesagt, dass dort auch die Maghai der Dhanier begraben liegen. Es soll sich dort sogar ein Zugang zur Totenstadt Ud-Sror finden, doch hat noch kein Akkesch Gyrn je betreten.

    Im Nordwesten der bekannten Welt leben die Farwier in dichten Wäldern. Mit diesen Wilden handeln die Budinier Holz, das sie, in Zeiten des Friedens, mit uns gegen Salz und Zinn tauschen, ebenso wie das Kupfer. Es heißt, dass die Farwier ihre Haut mit mächtigen Zeichen bemalen, die alles Böse von ihnen fernhalten sollen.
     
    An den Grenzen des Waldlandes entspringt der Fluss Hyrd, der Treulose genannt, denn es vergeht kein Jahr, in dem er nicht sein Bett verlässt, um sich an anderer Stelle ein neues zu graben. Die Hyrdier ertragen seine Launen, ohne zu
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