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Die Tochter der Wanderhure

Titel: Die Tochter der Wanderhure
Autoren: Iny Lorentz
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ihren Rock bis zu den Knien hoch, um Hardwin zu reizen. Trudi hingegen wurde immer stiller und kämpfte zuletzt sogar mit einem heftigen Schluckauf.
    »Entweder trinkst du kaltes Wasser nach, oder du streckst einmal richtig die Zunge heraus«, riet Bona ihr.
    »Kein Wasser, Wein ist besser!« Hardwin packte den letzten Krug und wollte Trudis und seinen Becher füllen, verschüttete aber die Hälfte. Rasch nahm Gressingen ihm das Gefäß aus der Hand, bevor noch mehr der kostbaren Flüssigkeit verlorengehen konnte.
    »Bei Gott, du bist ja betrunken!«
    »Betrunken? Ich? Ganz und gar nicht!« Hardwin nuschelte bereits, und als er aufstehen wollte, um zu beweisen, dass er sicher auf seinen Füßen stand, verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf Bona.
    Diese hielt es für Absicht und fuhr ihm kichernd mit der Hand zwischen die Beine. Durch den dünnen Stoff seiner Hose hindurch ertastete sie ein langes, hartes Ding. Hardwin stieß einen keuchenden Laut aus und kannte kein Halten mehr. Ehe Bona sich’s versah, hatte er sie auf den Rücken geworfen und zerrte ihre Röcke hoch. Ohne vorher auch nur zu kosen oder andere Stellen ihres Körpers zu erkunden, schob er sich zwischen ihre Schenkel und drang mit einem heftigen, für Bona schmerzhaften Ruck in sie ein.
    Das Mädchen stieß einen fauchenden Laut aus, denn so hatte sie sich das Ganze nicht vorgestellt. Dann aber erinnerte sie sich an die Aussage einer bereits verheirateten Freundin, dass es beim ersten Mal weh tue, während es später einem Vorgeschmack aufdas Paradies gleichkäme. Daher ließ sie Hardwin gewähren und verspürte, als der erste Schmerz nachgelassen hatte, sogar ein angenehmes Ziehen im Bauch.
    Trudi starrte das enthemmte Paar mit großen Augen an und streckte abwehrend die Hand aus. »Was machen die denn da?«
    »Das, was ihnen ihr Herz eingibt.« Jetzt vermochte auch Gressingen sich nicht mehr zurückzuhalten. Er riss Trudi an sich und küsste sie voller Leidenschaft. Zuerst ließ das Mädchen ihn gewähren und erwiderte sogar den Kuss. Doch als er versuchte, sie mit einer Hand nach hinten zu drücken und mit der anderen ihre Röcke zu heben, widersetzte sie sich.
    »Nein, nicht!«
    Der Anblick des Paares, das neben ihnen ungehemmt seiner Leidenschaft frönte, brachte Gressingen so sehr in Wallung, dass er Trudi am liebsten mit Gewalt genommen hätte. Doch das konnte er sich nicht erlauben. Mühsam bezwang er sich und sah ihr in die Augen.
    »Ich vergehe vor Sehnsucht nach dir! Du bist das Weib, das ich mir immer erträumt habe. Wenn du mich jetzt von dir stößt, bleibt mir nur noch, mein Ende in einer Schlacht zu suchen, denn ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.«
    Trudi versuchte, ihrem Gehirn, das durch den genossenen Wein wie in Watte gepackt schien, einen vernünftigen Gedanken abzuringen.
    »Ihr müsst nicht auf mich verzichten, Junker Georg. Ich werde die Eure sein, aber sprecht vorher mit meinen Eltern, damit sie uns die Hochzeit ausrichten.«
    »Ich werde unverzüglich mit ihnen sprechen, das schwöre ich dir! Dennoch flehe ich dich an: Erhöre mich hier und jetzt! Ich kann ohne dich nicht mehr leben.« Gressingen betete innerlich, dass dieses spröde Mädchen endlich nachgab.
    »Ich will Euch ja gehören, aber …«, begann Trudi, um sofort von Gressingen unterbrochen zu werden.
    »Lass uns hier und jetzt den Bund der Liebe schließen, auf dass uns niemand mehr trennen kann!«
    »Uns niemand mehr trennen kann …«, flüsterte Trudi. Genau das war es, nach dem sie sich sehnte. Sie blickte zu dem Junker auf und fühlte, wie ihr Herz schmolz. Sie liebte ihn und wollte ihm alles gewähren, um das er sie bat.
    »Ihr werdet bei meinen Eltern um meine Hand anhalten?« Es klang so flehend, dass Gressingen beinahe gelacht hätte. »Natürlich halte ich um dich an, mein Lieb! Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich danach sehne, dich als meine Braut heimzuführen. Ein größeres Glück kann es für mich nicht geben.« Er dachte dabei an die Herrschaft Windach, die ihr als Erbe zustehen sollte, und griff insgeheim bereits in eine mit funkelnden Gulden gefüllte Truhe.
    »Wenn du willst, werde ich noch heute mit deinem Vater sprechen!«, setzte er feurig hinzu.
    Das war ganz nach Trudis Sinn, denn zu Hause auf Kibitzstein wartete die Mutter, und diese lehnte den Junker aus ihr unverständlichen Gründen ab. Sie richtete sich noch einmal auf und fasste nach Gressingens Hand.
    »Schwört mir, dass Ihr noch an diesem Tag meinen Vater um
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