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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
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… seine Emissionen machen eine Kommunikation mit normalen Sendern nahezu unmöglich. Vielleicht reißt die Verbindung ab. Und in einem solchen Fall brauche ich einen starken Telepathen an Bord, der eine Verständigung mit Tarten und den anderen ermöglicht.«
    »Und der Notruf?« Elmar stemmte aufgebracht die Arme in die Hüften. »Was ist mit dem Notruf? Den empfangen wir doch, oder?«
    »Aber nur verzerrt. Außerdem wird er mit einem Bordsender ausgestrahlt, und der ist viel stärker als der eines Ringos oder der Schutzanzüge. Wer weiß, mit was für einem Raumschiff wir es zu tun haben, was sich dort an Bord befindet … Möglicherweise geraten Tarten und die anderen in eine Situation, in der sie Hilfe brauchen.« Arold hofft inständig, daß ein solcher Fall nicht eintrat – und Elmar sich nicht über den Treiberkodex hinwegsetzte und seine Gedanken las. »Ich brauche dich hier, Elmar.«
    Der Junge ließ kurz die Schultern hängen und sah traurig zu, wie sich Tarten Gashrik mit einer Hast, die Arold für ausgesprochen verdächtig hielt, an ihm vorbei und in den Tunnel schob. Dann hellte sich die Miene Elmars wieder auf, und das Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück. Der Navigator fragte sich, was den Jungen so erheiterte, und als sein Blick auf die ausgebeulten Taschen der Hose Gashriks fiel, verstärkte sich der Argwohn in ihm.
    »He, Spaghetti«, sagte Elmar und sah Boris Garlog an. »Auf was wartest du noch?«
    »Komm endlich!« rief Tarten aus dem Tunnel, drehte sich um und verschwand hinter einer Korridorbiegung. Das Geräusch seiner eiligen Schritte hallte dumpf von den Wänden wider.
    »Iiiich?« platzte es aus Garlog heraus, und er hätte sich fast an einer besonders langen Bandnudel verschluckt. Er starrte Arold groß an. »Bei Yggdrasil! Seit dem letzten Transit bin ich völlig ausgehungert. Ich falle noch ganz vom Fleisch, wenn ich nicht endlich Gelegenheit erhalte, in aller Ruhe die eine oder andere Mahlzeit einzunehmen. Außerdem fühle ich mich vollkommen erschöpft. Ich habe seit mindestens sechs Stunden nicht mehr geschlafen. Milton und Isabelle – die konnten neue Kraft schöpfen.« Er wankte auf den Lift zu. »Ich sage ihnen sofort Bescheid …«
    Arold Fost schüttelte den Kopf. »Sie spielen sicher ihre Art von Schach und haben die Holoprojektoren eingeschaltet. Du würdest Stunden brauchen, Boris, um sie in den dreidimensionalen Illusionslabyrinthen zu finden. Und soviel Zeit haben wir nicht. Tarten, York und du – ihr fliegt rüber und seht euch das Schiff an.«
    »Ha!« machte Elmar, als Boris Garlog die erst zur Hälfte geleerte Keramikschüssel abstellte und schnaufend und keuchend in den Tunnel trat, gefolgt von dem großen und dürren York Tamada, der etwas von einem Klabautermann und einer Falle murmelte. Hinter ihnen schloß sich das Segmentschott, und Stille kehrte ein. Sie war jedoch nicht von langer Dauer.
    Einige Sekunden später öffnete sich leise zischend die Tür des Lifts, und der Bordtechniker betrat die Logenplattform. In der rechten und ölverschmierten Hand hielt er einen elektronischen Schraubenschlüssel. »Wo ist der Mistkerl?«
    »Wen meinen Sie?« fragte Arold Fost ruhig und runzelte die Stirn.
    »Wen wohl? Diesen verfluchten Dieb namens Tarten Gashrik. Er hat es schon wieder getan.«
    »Was getan?«
    Eshrin Vangatt – ein untersetzter Mann von gut zwanzig Jahren, dessen Mangel an Ratio von Muskelkraft ausgeglichen wurde – kam langsam auf Arold und den immer noch grinsenden Elmar zu, und seine rechte Hand schloß sich fester um den Schraubenschlüssel, der jetzt offenbar als improvisierte Waffe diente.
    »Geklaut. Jawohl. Er hat sich in einen der von uns gewarteten Container geschlichen, mehrere Kisten aufgebrochen und Elektronikteile gestohlen. Behaupten Sie bloß nicht. Sie wüßten nichts davon.« Sein Gesicht verzerrte sich. »Ihr verdammten Treiber steckt doch alle unter einer Decke!«
    Elmar gluckste nur, und Arold erwiderte ganz ruhig: »Ich bin kein Treiber.«
    »Aber Sie haben sich als Navigator mit dieser verfluchten Brut eingelassen, und Sie … Sie …«
    Erst jetzt wurde der Bordtechniker auf das Glühen und Gleißen jenseits der Protopkuppel aufmerksam, und als er den Kopf hob und in die energetischen Turbulenzen des Wirbels sah, erbleichte er und schnappte nach Luft. »Bei allen Raumgeistern!« entfuhr es ihm. »Bringen Sie uns von hier weg. Wir werden zerplatzen, ja, einfach auseinanderbrechen, und dann zerreißt das Vakuum unsere Körper,
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