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Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven

Titel: Die Terranauten TB 17 - Die Bio-Sklaven
Autoren: Andreas Weiler
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Enzyklopädie für Lukulliker festzuhalten, hatte bisher aber noch nicht eine einzige Zeile seines grandiosen Werkes geschrieben. Vermutlich ließen ihm das Zubereiten und der anschließende Genuß der entsprechenden Delikatessen gar keine Zeit dazu.
    Tarten Gashrik – der etwa vierzigjährige Mann war inzwischen hinter eine besonders hohe Konsole getreten, ging halb in die Hocke und warf immer wieder nervöse Blicke in Richtung der Lifttür – hatte schwarzes Haar und ein schmales Gesicht mit hervortretenden Jochbeinen. Die Apparatur, die er nach wie vor an sich preßte, stellte seinen Versuch dar, einen intelligenten Allzweckroboter zu bauen, den er »Helfer« nannte, der jedoch nur selten so funktionierte, wie es in der Absicht seines Konstrukteurs lag. Ständig war er auf der Suche nach speziellen Prozessoren und anderen elektronischen Bausteinen, und als Arold daran dachte, regte sich ein bestimmter Verdacht in ihm. Darüber hinaus hatte Gashrik auch noch einen Hang zu Chemie: Wenn er nicht gerade an Helfer herumbastelte, befaßte er sich häufig mit der Herstellung geradezu – und im wortwörtlichen Sinne – atemberaubender Mixturen, von deren Genuß er sich den Geistesblitz erhoffte, der ihm zu Vollendung Helfers offenbar bisher noch gefehlt hatte.
    Der vierzehnjährige Elmar war nach der nur zwei Jahre jüngeren Micca Aranye, die sich wie Milton Hassinger und Isabelle Danya nun in ihrer Unterkunft aufhielt, der PSI-stärkste Treiber an Bord. Aufgrund seiner Jugend und der geringen Körpergröße – er war noch kleiner als Micca und reichte selbst dem nicht sonderlich großen Boris Garlog nur bis an die Brust – hatte er sich selbst den Zwang auferlegt, sich seinen Kameraden gegenüber zu beweisen. Er träumte davon, eines Tages Terranaut zu werden. Und er war besessen davon, Narda zu heiraten, die er zwar sehr verehrte, der er aber noch nie persönlich begegnet war. Er hieß nur einfach Elmar, aber die anderen an Bord bedachten ihn manchmal noch mit dem Zunamen Unerschrocken. Und das umschrieb auch das Problem mit dem Jungen, dachte Arold Fost, und wie immer regte sich bei dieser Überlegung Sorge in ihm. Elmar war tatsächlich noch sehr jung und unerfahren; er wußte das zwar, wollte es sich aber nicht eingestehen. Und daraus resultierte eine übertriebene Risikobereitschaft, die – manchmal sehr unvernünftige – Entschlossenheit, sich Gefahren zu stellen, denen erfahrenere Treiber aus dem Weg gingen. Elmar hoffte noch immer auf das absolute Abenteuer.
    Während der kurzen Erläuterung Arolds verflüchtigte sich das Grinsen in dem Gesicht Elmars, und wie die anderen hob er den Kopf und sah durch die transparente Protopkuppel in das Gleißen des Wirbels. Der Zoomeffekt zeigte das fremde Raumschiff nun so deutlich, als sei es nur wenige Kilometer von der DURCHHALTEN entfernt.
    »Ein manövrierunfähiges Schiff, das einen automatischen Notruf sendet«, sagte Elmar leise. »Ein Schiff voller Rätsel und Geheimnisse. Du hast völlig recht, Arold. Wir müssen es uns genauer ansehen.«
    York Tamada ächzte. Boris Garlog schaufelte weiterhin Bandnudeln in sich hinein, lächelte glücklich und gab sich den Anschein, als ginge ihn die ganze Sache überhaupt nichts an.
    »Ich, äh …« Tarten Gashrik blickte in Richtung der Lifttür, über der nun eine orangefarbene Sensorfläche glühte. Irgend jemand benutzte den Aufzug und ließ sich von der Kabine zur Logenplattform emportragen. Der Treiber wirkte plötzlich ganz aufgeregt. »Ich bin ganz deiner Meinung, Elmar. Ein Notruf ist schließlich ein Notruf. Den kann man nicht einfach ignorieren.« Wieder der Blick zur Tür. »Ich schlage vor, wir machen uns sofort auf den Weg. Ja, wir nehmen einen Ringo und fliegen kurz rüber.«
    »Du hast es ziemlich eilig, was, Tarten?« Elmar zwinkerte Boris und York zu.
    »Nun …« Tarten Gashrik wurde immer unruhiger, während das Sensorglühen über der Lifttür allmählich eine kirschrote Tönung gewann. »Vielleicht ist drüben jemand verletzt und braucht dringend unsere Hilfe. Und wenn wir noch mehr Zeit verlieren, stirbt er vielleicht, obwohl wir sein Leben hätten retten können.«
    Elmar grinste wieder, nickte und machte Anstalten, die Logenplattform zu verlassen und den Tunnel zu betreten, der in die Hangars auf der Steuerbordseite führte.
    »Nein«, sagte Arold Fost. »Du bleibst hier, Elmar. Es könnte …« Er hatte den Satz mit zu gefährlich sein beenden wollen, verschluckte diese Worte jedoch. »Der Wirbel
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