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Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Titel: Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag
Autoren: Robert Quint
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und grünen Sonnen, die Pulsare und Cepheiden …
    Die Eisplaneten, die Sauerstoff- und Giftgaswelten …
    Die restlichen Schiffe der feindlichen Flotte …
    Sie verschwanden.
    Nachtklarer Weltraum blieb zurück. Finsternis und das Glitzern ferner Sterne.
    Das gesamte Multi-Sonnen-System hatte von einer Sekunde zur anderen zu existieren aufgehört.
    Ziellos trieben die tödlichen Containerbomben durch die interstellare Leere und suchten nach ihren planetaren Opfern.
    Frost packte Valdecs Arm.
    »Eine Falle«, brüllte der hagere Mann mit Panik in der Stimme. »Eine verdammte Falle! Wir …«
    »Ortung, Ortung«, unterbrach ihn die durchdringende Kunststimme des Computers. »Unidentifiziertes Objekt in Blau-Rot-Dreizehn.«
    Das psiotronische Tastsystem malte ein Phantombild auf einen der Monitoren.
    Das Bild eines lichtlosen, kantigen Asteroiden, der auf absonderliche Art zu pulsieren schien.
    In einem Intervall von sechseinhalb Sekunden nahm seine Größe um das Zehnfache zu und verlieh ihm einen Durchmesser von zweihundert Kilometern.
    Dann schrumpfte er wieder zusammen, war zwanzig Kilometer dick, nur um gleich darauf wieder zu wachsen.
    Ja, dachte Valdec wie betäubt. Eine Falle. Eine Falle der Außerirdischen.
    »Yazmin!« schrie er. »Sofortiger Nottransit! Wir …«
    Er verstummte.
    Das Grauen ließ seine Kehle trocken werden.
    Die Container und die Schleppereinheiten, die mit hochgefahrenen Photonenbrennern auf die imaginäre Grenze des verschwundenen Systems zurasten … Sie begannen ebenfalls zu pulsieren.
    Und sie wurden durchsichtig.
    »Nottransit!« krächzte der Lordkaiser. »Bei allen Sternen, Yazmin, Nottransit …!«
    Er drehte den Kopf.
    Farbschlieren hingen in der Luft.
    Röhren aus Gelb und Grün und Violett, dick wie der Oberschenkel eines kräftigen Mannes, diffundierten durch die Stahlwände und schwankten hin und her.
    Yazmin, die Gardisten der Zentralbesatzung, selbst Frost – sie waren wie erstarrt, eingewoben in Spinnenfäden aus purem Blau, hellem Gelb und schimmerndem Silber.
    Sie rührten sich nicht.
    Ihre Gesichter waren Fratzen, in denen sich kreatürliches Entsetzen spiegelte.
    Und draußen im All, da pulsierten die Schlepper und Container, die Gefechtsschiffe und die Starcruiser-Träger und die trichterförmigen Schlachtkreuzer.
    Sechzigtausend Mann saßen oder standen zu Säulen erstarrt in den Steuer- und Waffenzentralen, hinter den Kontrollpulten, in den Maschinenräumen.
    Valdec schrie.
    »Herr«, tönte eine Stimme durch das niederfrequente Brummen des zu spät eingesetzten Alarms. »Herr, wir müssen die REGENT verlassen. Wir müssen sofort die REGENT verlassen!«
    Benommen sah sich Valdec um.
    Er blickte direkt in Osiris’ blasses, verzerrtes Antlitz. Schweißperlen funkelten auf der hohen Stirn der Clon.
    Und auch die anderen Supertreiber schienen einen unsichtbaren Gegner zu bekämpfen, eine lautlose Auseinandersetzung zu führen, die alles menschliche Vorstellungsvermögen überstieg.
    Erst jetzt wurde Valdec bewußt, daß sich um ihn und die Supertreiber eine fast kreisförmige Zone gebildet hatte, die frei war von den farbenprächtigen, erschreckenden Phänomenen.
    Sie wehren mit PSI den fremden Einfluß ab, durchfuhr es den Lordkaiser.
    Neue Kraft durchströmte ihn.
    Die Angst wich.
    Ich habe noch eine Chance, dachte er grimmig. Wenn es uns gelingt, einen der mit Kaiserkraftantrieb ausgerüsteten Ringos zu erreichen …
    Er sprang auf.
    »Kommt«, preßte er hervor.
    Torkelnd kamen die Clons auf die Beine.
    Prometheus 107 war weiß wie ein Laken. Von Isis’ Lippen drangen unartikulierte Laute. Odin 19 und Phönix 34 stützten sich gegenseitig.
    Das Farbengewirr in der Zentrale wurde kräftiger.
    Frost, Yazmin und die übrigen Gardisten waren durch die Schlieren kaum noch zu erkennen.
    Valdec näherte sich dem Zentralschott.
    Widerstand stellte sich ihm entgegen.
    Ihm schien, als müsse er durch Gelee waten.
    »Das Schott«, stieß er hervor und berührte Osiris’ Schulter.
    Die rothaarige Frau nickte wortlos.
    Ein gequältes Stöhnen entrang sich ihrer Brust. Das massive Panzerprotopschott, das hinter den Nebeln aus Rot, Blau, Grün und Gelb kaum zu erkennen war, knirschte ohrenbetäubend.
    Dann barst es auseinander.
    Splitter wirbelten durch die Luft.
    Trümmerstücke prallten von dem PSI-Feld ab, das die Clons um sich und Valdec errichtet hatten.
    Der Lordkaiser hastete weiter.
    Auf dem breiten Gang das gleiche Bild.
    Ein aufgewühltes, bösartiges Farbenmeer.
    Und
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