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Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Titel: Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag
Autoren: Robert Quint
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verwundbaren Stellen und überprüfte ihre Defensiveinrichtungen.
    Schließlich wandte sie sich von den riesigen, verstreuten Flottenteilen ab und nahm Kurs auf die Planeten.
    Die Planeten waren so verschiedenartig wie die Sonnen.
    Und alle waren bewohnt.
    Eine dieser Welten war kalt. So kalt, daß kein Schnee, sondern harte, glitzernde Eiskügelchen vom ewig grauen Himmel fielen.
    Gletscher breiteten sich wie die eingefrorenen Kadaver ungeheuerlicher, monströser Tiere unter dem fahlen Licht des Weißen Zwergs aus.
    Auf dieser Welt wohnte man in Eishäusern, und die Natur selbst hatte die Funktion der Künstler übernommen; sie schuf Skulpturen, die über Nacht vom bitterkalten Ostwind verändert wurden und beständig ihre Formen wechselten.
    Die zweite Welt war angenehm warm.
    Frühling herrschte auf allen Kontinenten. Kein Sturm wühlte die Süßwassermeere auf. Es gab keine Bäume, sondern Wälder aus farbenprächtigen Blumen, deren Kelche in den leichten, zärtlichen Brisen hin und her pendelten.
    Die Städte waren eins mit der Landschaft.
    Kein Rauch trübte die Reinheit der Luft.
    Die Raumschiffe und Flugkörper, die durch die Atmosphäre schossen, nutzten die Kraft der Antigravitation. Sie flogen so lautlos wie Blätter im Herbst.
    Ganz anders die dritte Welt.
    Gasschwaden von giftiger Färbung verhüllten felsigen Boden, auf dem Methansäulen emporwuchsen, wenn es kälter wurde in der Nacht, nur um am Morgen wieder aufzutauen und zu verdampfen.
    Die Wesen, die hier zu Millionen und Abermillionen in ungefügen, kantigen Gebäuden lebten, waren so rauh und ungeschliffen wie ihre Welt.
    Sie waren gnadenlos.
    Mitleid gehörte zu den Worten, für die es in ihrer Sprache keinen Ausdruck gab.
    Sie waren hart gegen andere und hart gegen sich selbst.
    Ihre Ansichten waren so bizarr wie ihr Heimatplanet, und sie konstruierten mit insektenhafter Emsigkeit metallene, rohe, rein funktionelle Städte.
    Die Queen Elia beobachtete sie.
    Sie suchte den vierten Planeten auf, sprang weiter zum fünften und zum sechsten und immer weiter, immer weiter.
    Sie hatte dreißig Minuten Zeit, um das Multi-Sonnen-System auszuspionieren, und selbst für eine tüchtige Kontrolleuse war dies keine leichte Aufgabe.
    Sie spürte die Kraftfelder auf, die unsichtbaren Impulsketten, die alle vierundzwanzig Welten miteinander verbanden.
    Sie identifizierte den psiotronischen Korridor und das Netzwerk der Kommunikationshallen. Sie zapfte die kybernetischen Knoten an und gewann weitere Daten.
    Und die Zeit verstrich.
    Genau dreißig Minuten, nachdem der Starcruiser drei Lichtstunden vom blauen Überriesen entfernt aus dem Weltraum II gefallen war, schaltete sich der Rückrufmechanismus ein.
    Unvermittelt, von einem Moment zum anderen, befand sich Elias Bewußtsein wieder in ihrem organischen Körper.
    Der Rausch war vorbei.
    Das schwerelose Durchgleiten des Kosmos gehörte der Vergangenheit an.
    Elia war wieder gefangen – hinter den Kerkermauern ihrer Schädeldecke, im Verlies ihres eigenen Gehirns.
    Der Autopilot des Starcruisers rief die Energie der Speicherbänke ab.
    Eine Injektionspistole schoß ein fotosensitives Barbiturat in Elias Blutkreislauf.
    Das Kaiserkrafttriebwerk baute das Schwellenfeld auf und schleuderte den Starcruiser zurück in die Schimären des Weltraums II.
    Während des Transits begann der Bordcomputer bereits, die gewonnenen Daten auszuwerten.
    Einige Bits waren sehr interessant.
    Sie betrafen eine Welt, die von einer orangen Sonne beschienen wurde.
    Auf dieser Welt hatten die psiotronischen Ohren der Kontrolleuse ein ID-Muster abgetastet, das dem Computer vertraut war.
    Es war das ID-Muster eines Supertreibers.
    Das Muster von Llewellyn 709.
    Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Das Multi-Sonnen-System war tatsächlich die Zentrale der kosmischen Zivilisationen. Und die Terranauten kollaborierten mit den Außerirdischen.
    Valdecs Flotte hatte endlich ihr Ziel gefunden.
     
    *
     
    Sie kommen, dachte die Ky-Entität, verborgen in ihrer Existenz-Sphäre, sie fallen durch den Hohen Raum, und ihre armseligen, primitiven Schiffe verspritzen Gift und Untergang. Sie kommen, um zu töten, und der Realschalter erwartet sie bereits. Alle werden sie untergehen, und keiner wird übrigbleiben, um zu berichten …
     
    *
     
    Die Schiffe hatten Gefechtsformation eingenommen.
    Das Kommando war auf die strategischen Computer übergegangen.
    Wie Heuschrecken stürzten die Kaiserkrafttrichter, die Starcruiser-Träger und die
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