Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv
Autoren: Henry Roland
Vom Netzwerk:
Annahme, daß wir es bei Hephaistos mit einem artifiziellen Himmelskörper zu tun haben.«
    »Zusammengefaßt heißt das«, schlußfolgerte Frost, der alles andere als ein Dummkopf war, »wir können auf Hephaistos atmen und uns dort ungehindert bewegen.«
    »Wenn Sie eine Erhöhung Ihres Körpergewichts um die Hälfte nicht als Behinderung empfinden, ja«, pflichtete ihm Llewellyn bei. »Nach meinen Erfahrungen sind unter solchen Umständen keine längeren Fußmärsche oder sonstige übertriebene Belastungen des Organismus zu empfehlen.« Er betätigte eine Schaltung, und auf den Bildschirmen vor seinem Konturensessel zeigten sich verschiedene Ausschnitte der Oberfläche Hephaistos’. »Hier sehen Sie, daß zahlreiche ausgedehnte Wasserflächen und parkähnliche, relativ regelmäßig umgrenzte Vegetationszonen vorhanden sind, die Ursache des hohen Sauerstoffanteils und der starken Luftfeuchtigkeit. Das dort sind eindeutig Siedlungen vom Umfang mittelgroßer irdischer Städte. Offenbar bevorzugt man die Flachbauweise. Außer in diesem einen Fall …«
    »Grundgütige Galaxis!« entfuhr es Frost. »Das ist ja ein Riesending. Sind zehn Kilometer Höhe zuviel geschätzt?«
    »Durchaus nicht«, antwortete Llewellyn. »Die Höhe beträgt etwa fünfzehn Kilometer. Und das ist kein natürlicher Berg, was dort inmitten dieser Ebenen steht, sondern eine Pyramide.«
    »Eine … Pyramide …?« Über Frosts Lippen kam ein Ächzlaut.
    »Eine gigantische Pyramide«, bekräftigte Llewellyn. Es bereitete ihm ein diebisches Vergnügen und eine gewisse Befriedigung, den kaltschnäuzigen Manag so außer Fassung zu sehen. »Sicherlich gehe ich nicht fehl in der Vermutung, daß dieses außergewöhnliche Bauwerk das Machtzentrum der Entitäten enthält.«
    »Sie dürften völlig recht haben«, gab Frost zur Antwort. »Wirklich ein Kolossalbau, wie man ihn auf der Zentralwelt von Superzivilisationen erwarten darf.« Er straffte sich und nahm eine fast feierliche Haltung ein, als sei er drauf und dran, dem Oberhaupt aller Entitäten die Hand zu schütteln. »Würden Sie mir in meiner Eigenschaft als Sonderbeauftragter der Erde nun wohl erläutern, welches weitere Vorgehen Ihre Pläne vorsehen?«
    Du, bist kein Sonderbeauftragter der Erde, dachte Llewellyn, sondern nur Abgesandter der größenwahnsinnigen Kanaille Valdec. Aber er behielt diesen Gedanken für sich. »Freilich«, antwortete er mit einem Achselzucken. »Wir beabsichtigen, einen engen Parkorbit einzuschlagen, etwa im Abstand von fünfzigtausend Kilometern, um zu schnellem Handeln imstande zu sein. Wir schicken eine Delegation nach Hephaistos, die die ersten Kontakte zu knüpfen und die Verhandlungen zwischen Ihnen und Bevollmächtigten der Entitäten vorzubereiten hat. Oder möchten Sie bereits mit der ersten Gruppe gehen, die Hephaistos betritt?«
    »Nein, keineswegs«, entgegnete Frost hastig. »Ihre Planung kommt meinen Vorstellungen entgegen. Unter diesen Umständen kann ich meine Verhandlungsstrategie noch einmal mit der gebotenen Gründlichkeit durchdenken.«
    »Mir lag bloß daran, daß Sie sich nicht übergangen fühlen«, meinte Llewellyn, obwohl er sich nicht des Eindrucks erwehren konnte, daß der Manag gar keine allzu große Lust verspürte, den Fuß auf Hephaistos’ Oberfläche zu setzen. »Ich bemühe mich, möglichst vorsichtig zu sein. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, sind wir bei den Entitäten nicht sonderlich beliebt.« Der Riemenmann verzichtete darauf zu erwähnen, wer daran die Schuld trug, aber er vermochte seine Stimme auch diesmal nicht frei von Sarkasmus zu halten.
    Frosts Miene blieb ausdruckslos. Nichtsdestotrotz drehte er sich mit einem unfreundlichen Brummen um und stapfte davon. Als habe sie nur darauf gewartet, kam Jana zu Llewellyn. Sie zeigte ihm eine Anzahl computergefertigter Grafiken.
    »Diese riesige Pyramide gibt einige Rätsel auf«, sagte sie. »Normalerweise sollte man annehmen, daß in einem solchen Machtzentrum eine starke energetische Aktivität stattfindet. Hier auf diesem Amplitudenmuster siehst du, daß zwar ständig ein fast gleichmäßiges Energiequantum verbraucht wird, aber diesem Intensitätsprofil zufolge ist es unglaubwürdig niedrig, nämlich auf einem Niveau von ungefähr lächerlichen achtzehn Megawatt.«
    »Hm«, machte Llewellyn nachdenklich.
    »Und das ist noch nicht alles. Aus dieser Konturenkarte kann man ersehen, daß der Energieverbrauch in den Außenbezirken der Pyramide relativ hoch ist, einwärts aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher